Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutscher Wille: des Kunstwarts — 32,1.1918

DOI Heft:
Heft 1 (1. Oktoberheft 1918)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Die Grüße aus den Höhen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14375#0034

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Oie Grüße aus öen Höhen

Von Ferd. Avenarius

sAus einer grötzeren Dichtung, die in einer erhöhten welt des Geistigen
sxielt. Die Bühne stellt einen Bang -ar anr HinnnelsLerge, hoch übcr allcn
Lrdenwolken, init unernreßlicher Ausschau über Länder und LNeere. Der
Arbeitstag ist vorüber. Die weitcn liegcn inr Abcndgolde, das nach und nach
in Sterncnnacht übergcht. Linc Schar Scliger ist zur Andacht vcrsammclt.j

Line xriesterliche Lrau:

^s^ier, wo das Böse aus dcr Lrdenwelt
^^Zerschellt,

Und wo dcm Lragen, das aus Tiefen guillt,

Die Antwort wird, die stillt —

Genossen des erhöhten Seins,

^abt ihr gewirkt im Glanz des wahrheitscheins!

Lr wandclt sich, denn ihn durchströmt's mit Gold,
was kühl und klar war, warm nun wird's und hold:

Die Stunde kam, da, was dem Gcist cntflietzt,

Sich überblickt und seiner selbst genietzt
Und aus öem Äberflutz öen Tiefen schenkt,
was wurzeln schon in Lrdenseelen senkt.

So strömt denn sanft ins Irdische hinaus,

Segnenöe wellen, und befruchtet,

wo Not mit Schmerzen ringt, wo Sorge wuchtet,

LNit Lwigkeit!

Lin Iüngling:

Zu dieser Stunde tritt im lsimmclsschein
In eines LNenschen lserz dcr LNensch hinein,

Dcr, seit das erste Lünkchcn Lcben glimrnt,

Lür ihn und nur für ihn Lestimmt. . .

Line LNutter:

§u öieser Stunde lauscht ein Lrauensein
In sich hinein,

Da schcint vom Blut das Aloxfen ihr ein Lragen,

Und xlötzlich fühlt sie ihrem löcrzen fein
Lin Antwortsagen ...

Lin LNann:

Der Lunke, der die Zahrrnillisnen schon
In der Geschöxfe Lolgen nie verschwebt,

In dieser Stunde fühlt ein LNann: er lebt
Aur Aukunft fort in mcinem Sohn. . .

Lin Aünstler:

In dieser Stunde quillt

Zu einem Sucher aus dem Llcbcldunst

Das Bild...

Lin Tondichter:

Und hört, was eben wirr im winde schwimmt,

Lin LNenschenohr als Leben, das sich stimmt...

Lin poet:

Lin LNenschenherz, eh's im Verzweifeln bricht,

Ictzt sieht den Trost, jetzt schaut es -as Gesicht...

Lin Denker:

Iu dieser stolzen Stunde leuchtet klar

Dem Denker auf: was du ersannst, ist wahr. . .

Lin LNann:

Und ist es wahr, so ist «s auch ein Rat:

Dort, sxürt jetzt eincr, ruft es dich zur Tat. . .

>9
 
Annotationen