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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 32,1.1918

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Heft 3 (1. Novemberheft 1918)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.14375#0126

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Front, die innere Widerstandskraft ge°
stärkt nnd wieder aufgerichtet werden?
Bei den Vorgesetzten muß man begin--
nen, wenn man bessern will. Sie sind
für diese Mechanismen Hebelarme. Vom
Zugführer aufwärts sollte allen Vorge--
setzten über die Gefahr und die Gründe
von Verbitterung Klarheit geschaffen
nnd Belehrung zuteil werden über die
frnchtbarste Art, Untcrgebene zu be--
handeln. Einmal würde es sich um
die Erkenntnis handeln, daß gewisse
Dinge unbedingt und ausnahmslos zu
unterlassen sind. Es wäre schon viel
gewonnen, wenn dadurch die Wurzeln
mancher Ärgernisse abgegraben wür--
den. Das Schwierigere und Wirksamere
ist, in den Vorgesetzten das Bewußt-
sein zu beleben, daß neben ihrer mili-
tärischen Aufgabe auch eine erziehliche
wartet, wie es im aktiven Offi--
zierskorps von jeher bestand. Das
V erantw o rt un g s g efü h l gilt
es wachzurütteln. Hundert nnd
mehr geschärfte Augen sind ständig auf
den Offizier gerichtet: Strenge mnß ge--
recht sein und braucht auch der Güte
nicht zu entbehren. Daß solche Wirk-
samkeit möglich ist, bezeugen die von
den Truppen vergötterten Vorgesetzten.

Lernt die Menschen, wie die Waf-
fen, blank halten! Gelingt es, sie wie--
der heraufzustimmen, so bedeutet das
die Kräftigung unseres Heeres im
Werte einer Millionenarmee.

An unsre Leser

ieses Heft hat insofern das Wesen
eines Ausnahmeheftes, als
es ganz und gar von dem Eindruck der
gewaltigen politischen Ereignisse der
letzten Zeit beherrscht und gestaltet
wird. Unsre Freunde werden das ver-
stehn und billigen — was beschäftigt
denn dentsche Herzcn nnd Köpfe in
diesen Tagen sonst noch! Mit dem
nächstcn Heft nimmt der Knnstwart
seine Rundschau über die Gebiete der
Ausdruckskultur wieder auf.

Deutsche Treue

ns Deutschen hat keine Tugend so
hoch gerühmt und, wie ich glaube,
bisher so hoch erhobcn und erhalten, als
daß man uns für treue, wahrhaftige,
beständige Lcute gehalten hat, die da
haben Ia, Ja, Nein, Nein lassen sein,
wie des viel Historien und Bücher
Zeugen sind. Luther

Unsre Bilder


'rlösung" hat der Schweizer Hans Eggimann sein wundersames Blatt
^gcnannt, man könnte es auch „Das Weh der Menschheit" nennen. Geh
'deinen Weg, wie du magst, er führt dich an die große Brücke, vor dcr die
Gestalten der Traner stehn. Aberschreite sie und dann steige, steige. Du wirst
steigen so hoch, daß denen drnnten das Bild des Einzelnen als Pünktchen ent-
schwindcn wird, die Gekreuzigte aber dort droben wird wachsen nnd wachscir,
bis du, ein Stäubchen, niedersinkst zu ihrem Fuß. Dann aber wirst du erlöst
sein. —

Das Kopf- und das Schlnßstück dieses Heftes sind Zeichnungen von Fritz
Philipp Schmidt für Avenarins' „Hausbuch deutscher Lhrik".

Herausgcbcr: vr. k. c. Fcrd. Avenarius in Dresdcn-Blasewitz; veraniworilich: der Herausgcbcr —
Derlag von Georg D. W. Callwey, Druck von Kastner L Lallwcy, k. Hofbuchdruckerci in München —
In Ssterreich-Ungarn sür Hcrausgabe und Schriftleitung vcrantwortlich: vr. Richard Batka in Wien XIIl/t
 
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