DOI Heft:
Heft 8 (2. Januarheft 1919)
DOI Artikel:Krukenberg, Elsbeth: Wahlrecht und Wahlpflicht der Frau
DOI Artikel:Avenarius, Ferdinand: Der Kanzler
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14376#0065
iir noch viel zu geringer Zahl, in Volkswirtschastsfragen immerhin ge-
schult genug sind, um diesem plötzlichen Amschwung der Dinge gefaßt
gegenüberzustehn. Arbeitsbereit für die Volksgemeinschaft waren sie, als
der Mann ihrer noch nicht zu benötigen glaubte. Arbeitsbereit, arbeits-
freudig, arbeitsernst müssen sie nun erst recht sein, da der Freistaat auch
ihre Hände frei gemacht hat.
Kreuznach Elsbet Krukenberg
Ver kanzler »
Von Feröinand Avenarius
sAns derselben ungedruckten Dichtung des kierausgebers, aus öer rvir
nrit dem Bruchstück „LMchelangelo" (XXXl, 12) das Lharakterbild eines
Aünstlers gezeigt haben, zeigen rvir mit diesem Aanzlerbilde das eines
Kolitikers. Laust hat mit Aufbietung all seiner lZerzenskraft vor dem
Aaiser für die wünsche der Bauern gesprochen — mit dem Lrfolg, datz man
in ihm einen Sxatzmacher sah, den man zum Dank mit Schweinebraten voll-
stoxfen rvollte. Llur der überlegene Aanzler hat Faust durchschaut, ihn
„interessiert" er. Faust selbst, der in der vorhergehenden unö in der
folgenden Szene „führt", tritt in -ieser, rvie in der Nichelangelo-Szene.
hinter den Gegensxieler zurück.s
Aanzler (zu Faust):
Ich rvill Luch sxrechen, wartet!
(pause, rvährend sich der Saal vom Aaiser und seinem Gefolg« leert. Danu
tritt öer Aanzler an Faust heran:)
Das rvar kein Aarrensxiel, wer bist du, Aarr?
Faust:
Gibst d u mir Antwort?
Aanzler:
Fragen willst du? Sxrich!
L a u st:
Antwort vom Aoxf, nicht nur vom Lllund?
A a n z l e r:
Der rkoxf,
Ins bsier- unö Dorthin hat er zwei Gesichter,
lvie Ianus, doch es bleibt ber eine Aoxf.
Indes — wir sind allein.
F«rust:
Du schmeichelst, rianzler,
Dem rlaiser. datz beherrscht er dir gehorcht?
A a n z l e r:
So ist's.
Faust:
wie einst du das mit Treu und Lid?
Aanzler:
wi« ich
Die Khrase eine mit der Tat. Ziel ist
Die Tat. Die Rebe jeöer Art ist Mittel
Aum Ziel, sonst nichts.
F a u st:
Das wort sat aus, was Herz und lsirn erschuf
schult genug sind, um diesem plötzlichen Amschwung der Dinge gefaßt
gegenüberzustehn. Arbeitsbereit für die Volksgemeinschaft waren sie, als
der Mann ihrer noch nicht zu benötigen glaubte. Arbeitsbereit, arbeits-
freudig, arbeitsernst müssen sie nun erst recht sein, da der Freistaat auch
ihre Hände frei gemacht hat.
Kreuznach Elsbet Krukenberg
Ver kanzler »
Von Feröinand Avenarius
sAns derselben ungedruckten Dichtung des kierausgebers, aus öer rvir
nrit dem Bruchstück „LMchelangelo" (XXXl, 12) das Lharakterbild eines
Aünstlers gezeigt haben, zeigen rvir mit diesem Aanzlerbilde das eines
Kolitikers. Laust hat mit Aufbietung all seiner lZerzenskraft vor dem
Aaiser für die wünsche der Bauern gesprochen — mit dem Lrfolg, datz man
in ihm einen Sxatzmacher sah, den man zum Dank mit Schweinebraten voll-
stoxfen rvollte. Llur der überlegene Aanzler hat Faust durchschaut, ihn
„interessiert" er. Faust selbst, der in der vorhergehenden unö in der
folgenden Szene „führt", tritt in -ieser, rvie in der Nichelangelo-Szene.
hinter den Gegensxieler zurück.s
Aanzler (zu Faust):
Ich rvill Luch sxrechen, wartet!
(pause, rvährend sich der Saal vom Aaiser und seinem Gefolg« leert. Danu
tritt öer Aanzler an Faust heran:)
Das rvar kein Aarrensxiel, wer bist du, Aarr?
Faust:
Gibst d u mir Antwort?
Aanzler:
Fragen willst du? Sxrich!
L a u st:
Antwort vom Aoxf, nicht nur vom Lllund?
A a n z l e r:
Der rkoxf,
Ins bsier- unö Dorthin hat er zwei Gesichter,
lvie Ianus, doch es bleibt ber eine Aoxf.
Indes — wir sind allein.
F«rust:
Du schmeichelst, rianzler,
Dem rlaiser. datz beherrscht er dir gehorcht?
A a n z l e r:
So ist's.
Faust:
wie einst du das mit Treu und Lid?
Aanzler:
wi« ich
Die Khrase eine mit der Tat. Ziel ist
Die Tat. Die Rebe jeöer Art ist Mittel
Aum Ziel, sonst nichts.
F a u st:
Das wort sat aus, was Herz und lsirn erschuf