Adrian van der Kabel.
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ild beſtellt hatten, Wildprett ſchicken zu laßen, wel-
ches er mit ſeinen Freunden im Wirthshauſe verzehrte.
Ob er ſich gleich durch Ausſchweifungen hinreißen
ließ, ſo hatte er doch auf der andern Seite einen frei-
gebigen, zaͤrtlichen, und mitleidigen Charakter, und
einen feinen Verſtand; ſeine ganze Geſichtsbildung
war geiſtreich; ſein uͤbriger Koͤrper aber nicht ſchoͤn:
hingegen zeigte er im llmgange ein munteres Weſen.
Er ſtarb zu Lyon 1695 im 64 Jahre, und hinter-
ließ einen unehelichen Sohn, der ein Maler und ver-
muthlich ſein Schuͤler war. Man findet auch in der
Malergeſchichte, daß ſein Bruder, Namens Engel,
ein guter Fruchtmaler geweſen.
Dieſer Kuͤnſtler zeichnete auf verſchiedene Art.
Zuweilen bediente er ſich der Feder, und fuͤhrte ſie
mit einer freien Hand. Die Luft und das Waſſer
machte er mit einerley, und zwar parallel laufenden
Strichen. Bey den Baͤumen und Vorgruͤnden lau-
fen ſie etwas ſchief. Jn andern Blaͤttern ſind die
Ulmriſſe mit Bleyſtift, und ausgetuſcht, ohne daß
eine Feder dabey gebraucht worden.
man auch mit Roͤthel, und ſie ſind eben ſo gut gear-
beitet als die mit der Feder. Die Schiffe in ſeinen
Marinen, und die kleinen Figuren ſind ſehr gut, und
in einem großen Geſchmack gezeichnet. An dieſen
Merkmalen kennt man den van der Kabel.
Er hat zwey große Landſchaften in der Hoͤhe (en
hauteur radirt, in deren einer man den heiligen Bru-
no, und in der andern den heiligen Hieronyjmus ſieht:
zwoͤlf Landſchaften von mittelmaͤßiger Groͤße:
IlI. Thail. R
Etliche
findet
zwey
große
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ild beſtellt hatten, Wildprett ſchicken zu laßen, wel-
ches er mit ſeinen Freunden im Wirthshauſe verzehrte.
Ob er ſich gleich durch Ausſchweifungen hinreißen
ließ, ſo hatte er doch auf der andern Seite einen frei-
gebigen, zaͤrtlichen, und mitleidigen Charakter, und
einen feinen Verſtand; ſeine ganze Geſichtsbildung
war geiſtreich; ſein uͤbriger Koͤrper aber nicht ſchoͤn:
hingegen zeigte er im llmgange ein munteres Weſen.
Er ſtarb zu Lyon 1695 im 64 Jahre, und hinter-
ließ einen unehelichen Sohn, der ein Maler und ver-
muthlich ſein Schuͤler war. Man findet auch in der
Malergeſchichte, daß ſein Bruder, Namens Engel,
ein guter Fruchtmaler geweſen.
Dieſer Kuͤnſtler zeichnete auf verſchiedene Art.
Zuweilen bediente er ſich der Feder, und fuͤhrte ſie
mit einer freien Hand. Die Luft und das Waſſer
machte er mit einerley, und zwar parallel laufenden
Strichen. Bey den Baͤumen und Vorgruͤnden lau-
fen ſie etwas ſchief. Jn andern Blaͤttern ſind die
Ulmriſſe mit Bleyſtift, und ausgetuſcht, ohne daß
eine Feder dabey gebraucht worden.
man auch mit Roͤthel, und ſie ſind eben ſo gut gear-
beitet als die mit der Feder. Die Schiffe in ſeinen
Marinen, und die kleinen Figuren ſind ſehr gut, und
in einem großen Geſchmack gezeichnet. An dieſen
Merkmalen kennt man den van der Kabel.
Er hat zwey große Landſchaften in der Hoͤhe (en
hauteur radirt, in deren einer man den heiligen Bru-
no, und in der andern den heiligen Hieronyjmus ſieht:
zwoͤlf Landſchaften von mittelmaͤßiger Groͤße:
IlI. Thail. R
Etliche
findet
zwey
große