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Dézallier d'Argenville, Antoine Joseph
Leben der berühmtesten Maler: nebst einigen Anmerkungen über ihren Character, der Anzeige ihrer vornehmsten Werke und einer Anleitung die Zeichnungen und Gemälde großer Meister zu kennen (Band 3): Von den Malern der Niederländischen Schule — Leipzig, 1768

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https://doi.org/10.11588/diglit.44057#0501
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Anton van Dyck.

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nen.

war damit zufrieden, und er-

Auf der Durchreiſe durch Holland hoͤrte, van
Dyck von einem beruͤhmten Bildnißmaler Franz
Hals l) reden, beſuchte ihn, und bat, daß er ihn
abmalen moͤchte.Hals that es, ohne ihn zu ken-
Van Dyck
ſuchte den Hals, ſich durch ihn wieder abſchildern
zu laſſen. Es geſchah, und Hals kannte aus der
ſchoͤnen Arbeit, daß es van Dyck war. Unſer
Kuͤnſtler ließ das Bildniß in ſeine Wohnung ſchaffen,
und, theilte Kinder
Hals aus, um auf eine grosmuͤthige Art
ters Arbeit zu bezalen. Er ſuchte ihn
meynen, zu bereden, mit nach England zu gehen,
Huals bezeugte aber keine Luſt dazu, ſondern nahm
den Kindern das Geld, und trank dafuͤr auf van
Dycks gluͤckliche Reiſe.

einige Guineen

unter die

de-
des Va-

wie einige

Weil van Dyck ſich noch nicht in den beſten
Umſtaͤnden befand l, ſo dachte er durch eine Reiſe

nach

Siehe die Note y) im Leben des ſtade.
1 Er mußte verſchiedne widrige Zufaͤlle ausſtehen, ehe
ſein Ruf allgemein ward. Unter andern malte er fuͤr
die Domherren zu Courtrah, Chriſtum, wie er am
Kreuze aufgerichtet wird. Die einfaͤltigen Domher-
ren waren ſo unzufrieden damit, daß ſie ihn einen
Schmierer nannten, das Bild nicht einmal, wie es
aufgehangen war, anſehen wollten, und erſt nach
vielem Bitten das Geld dafuͤr bezahlten. Als es aber
einige Kenner ſahen, lobten ſie es, und machten,
daß jedermann hinlief, um das Bild zu bewundern,
und ſich uͤber den ſchoͤnen Geſchmack der Domherren
aufzuhalten. Endlich ward, um van Dyck eine Art
I. Tbeil. Hh vyn
 
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