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Die spanische Kunst

er durch Raimund Berengar IV. nach Katalonien gerufen wurde.
Einige Jahre später öffnete ihm Alfons VII. (1127—1157) die
Tore Kastiliens und Garcias Ra-
mirez IV. (1134—1150) führte ihn
nach Navarra.
Obwohl die reformierten Bene-
diktiner durch Katalonien in Spa-
nien eindrangen, findet sich ihre
älteste Gründung in Kastilien in
Moreruela de Frades, zwischen
Zamora und Benavente. Der
Grundriß der Kirche ist noch klu-
niazensisch. Einzig die Strenge
des Stils verrät neuen Einfluß.
Mit der Kathedrale von Tarra-
gona verhält es sich ähnlich. Es
gibt eine Papstbulle von 1131, die
ein Zusteuern zu den Baukosten
anordnet. Da diese Kathedrale
jedoch der von Lerida, im Jahre
1203 begonnen und 1278 vollendet,
stark gleicht, ist nicht daran zu
denken, daß die Arbeiten vor der Mitte des 12. Jahrhunderts
aufgenommen wurden. Die sehr geräumige Kirche — 90 m zu
38 m — zeigt jene katatonische, dreischiffige Anlage, die in den
zuerst vom mohammedanischen Joch befreiten Provinzen auf-
genommen wurde (S. 88 und 89). Die massive Form der Pfeiler
und Arkaden, deren Ansätze auf Gruppen gekuppelter Säulen
ruhen, erinnern an die in
Zamora und Salamanca
heimisch gewordene Ar-
chitektur des Angoumois
(S. 116 und 117; Abb.
229). Im Inneren hat der
Spitzbogen den Rund-
bogen verdrängt, das
Rippengewölbe ist an die
Stelle der romanischen
Tonne getreten. Am
Äußeren ist der Rund-
bogen für die seitlichen
Türen beibehalten (Abb.
277), aber das gegen 1275
erbaute Portal des Hauptschiffs ist spitzbogig (Abb. 353). Über
der Vierung erhebt sich eine achteckige Trompenkuppel. Der
 
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