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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Sch., ...: Eine mittelhochdeutsche Handschrift
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Brinzinger, Adolf: Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0030

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du betest so lobestu mich und neigest dich zu mir so erhöhe
ich dich Wanne du oon mir redest so bitestn nmb mein
menscheit eigentlichen als da ich mich für dich gäbe an das
heilige creuz Wann du an mich gedenkest so sitze ich in deiner
sele als ein künig in seinem künigreich tut Wanne du nach
mir trachtest so bin ich in deiner sele als der edel bäume on
dem meyen tut Wann du alle dinck durch mich testest So
zenhestn mich herabe von meines Vater reiche und hast mich
bei dir Je mer dieser übnnge ist ie zarter du mir bist.
Meister Eckehardt.
Sehr? dinck irrent den Menschen volknmens lebens Das
erste das wir uns nit mnzzigen zu dem gebete Das ander
wann wir uns zu dem gebete mnzzigen das danne das herze
doheim nit ist das wir nit gedenken wer der ist mit dem wir
reden Das dritte das wir kleiner sünde nicht achten Das
wir alle unsere werk nit tun lanterlichen durch got sunder das
wir sie under weilen durch eitel ere tun Das fünfte das
wir got sein ere nemen das ist so wir uns selber rechent an
dem der uns kein leid Hot geton Das sechste das wir got
seine gewalt nemen das ist das wir den Menschen verteilen I
nmb seine gebrechen.
Die meinster sprechen und sagen ob gebaute tötsünde sein
So antwürten sie selber und sprechen man müg mit gebauten
tot sünde tun Ich wil euch aber sagen Wann die gedenk
tot sünde sein Wie nbel sie halt sein die weil der mensche
nnwissenlich mit in nmb get So seint sie kein sünde So er
sich aber dornmb verstet Und im leit ist So seint sie im
zehant lönberH tut er aber mit gelüst dor inne so seint
sie ein tegliche sünde Der gebaut mag nit töt sünde
gesein er Hab denn vier dinck Das erste Das der gebaut
von tot sünden sey Dannoch ist er nit töt sünde er Hab
denn die andern zwei an im Das ander ist das er willen
habe, er wolle es tnn Dannoch ist es nit tot sünde er Hab
denn das dritte an im Das dritte ist Das dor ns rüwe
Wanne es ist manchem Menschen im willen das er geren enbere
Zu dem Vierden möl ist es aller erst totsünde So der mensch
die sünde wol verstet und srenntlich do mit nmb get Und
nit wollt er het den gedauk.
Es tert ein frawe iren brnder er soll nnserm Herren
süns dinck danken Das erste das wir im mit gebauten ge-
wissen mügen Das andere das wir in an allen steten ge-
faben mügerr Das dritte das wir im mit willen vergelten
mügen Das Vierde das uns gen im niemant versiegen mage
Das fünfte das uns in niemant genemen mage.
Es gingen zwei meisten von Prediger orden und suchten
ein müluerinn von der was in gesagt das sie güter dinge
vil ertant von got Zn letzst sinnden sie sie in einem armen
müllein sitzen in einem Hemde spinnende Und ir äugen ans
habende gen got Da grüsten si sie und baten sie Urlaubes
mit ir ze reden und sie zu fragen Sie sprach was ich weis
des berichte ich euch Da fragten sie was der enget were
Sie sprach er ist ein edeler geist Und ist ein bolle von got
zu got Und ist ein lieht das do stettlichen nmb lanssel in
got Da fragten sie was die minne wer Sie sprach d'c minne
ist ein genaden reiche erkükünge des lebens an dem das do
tot ist Und ist ein edel rüsf in der hohe in dem das do war

ist Und ist ein lieht in der lenten gewissen Und ist ein
edeler schätz in der sele Und ist ein gotes lone Wann got
tonet mit niht danne mit der minne Do fragten sie was got
in der sele were Sie sprach got ist in des Menschen sele ein
senste rü dem wegemüden Und ist ein süßer schmack den ge-
raten Und ist ein krestige speise den anßerwelten Und ist ein
schäpel des gezirten und voltnmen der begernng Da fragten
sie wo mit er wolt tönen seiner aller liepsten freunden Sie
sprach got wil geben seinen aller liebsten sreünden das ewig
leben Und wil sie mit im vereinen Und füllen mit im erb
genoßen sein Wanne er wil sie setzen in seines Vater reich
Und wil in noch mer eren tün Wanne sie füllen in an sehn
ewiclichen in seiner claren göttlichen ewikait Do fragten sie
was got an im selber war Sie sprach got ist ein gäbe die
sich selber geben müß Und ist ein gab die sich selber anzünden
müß Und ist ein würckende genad Und ist ein lieht in den
heiligen Und ist ein leben der ewikeit.

Wer tumen wil zu der innersten heimlich gotes der muß
vier töd sterben Der erst ist an allen gelüst diser werlt.
Der ander an aller bekümerniße deiner freunde Der dritte
an aller sorge deines leibes Der Vierde an der sele das du
alle deine werk newer got zu liebe tüst Und nit der sele
zn trost Wer also zu gemüde töt ist in des sele und Herzen
würket erst sein taugen wunder und er decket in mit der kraft
seiner gotheit als man ein leich tut in einen schönen stein.

Meinster Eckhart.
Hestn alle dein tage geistlich gewant an tragen So hastn
got gelogen Und dich selber und all lent betrogen Das erst
das man sich an kleiner sach beschämen soll Das ander das
man sich nit gerechen soll Das dritte das man nicht trügen
sol Das vierde das Wer Gotz freund immer wil sein der
enzzer sich alles des das er zn not nit bedarf Der mensch
betet vn nnterlaz der allezeit mit got verzeret.

Es ist kein sünde so kleine noch so groß es sey der tenfel
ir genöß Wanne der mensch keiner sünden begert zehant setzt
der tenfel seinen stnl neben gotes wonünge in die sele die er
allein besaß Und als dicke der mensche an kleiner sünde misse
tut I als oft enpsehet die sel einen tenfelischen flecken Und
ist der tenfel der sünde sie hat seinen geleichen an biß der
flecke die sele überzenhet Und dnrchfrist als der rost das
eysen tüt Und als der stranß sein eye an sihet, biß es zn
einem Vogel wird Der mensch der in iamerkeit Und in qnal
der versanmnüzze ligt der ist nit volknmen Sünder er ist in
großem gebresten.

Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des
jetzigen Tandkagitels Stuttgart gelegene
Pfarreien, Kirchen und Klöster.
Mitgetheilt von Kaplan BEnzing er.
1) Die ehemalige herzogliche Hoskapelle und
2) die G r ü n dnng der S t. E b e r h ards st a dtpf a rrei
zn Stuttgart.
1j Im Jahre 1535 führte Herzog Ulrich die Reformation
in Stuttgart ein, am 2. Februar wurde die Messe in der
Stiftskirche abgeschafft nnd am 14. Februar das Abendmahl
unter beiden Gestalten ansgetheilt. Seit jener Zeit halten
die Katholiken zu Stuttgart keinen andern Gottesdienst, als
den, welchen ihnen der kaiserlich königlich österreichische Gesandte

U vernrtheilen.
E lohnbar, ländere.

y missethnt — sich vergeht.
 
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