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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 4.1887

DOI Artikel:
Giefel, Joseph Anton: Das Dominikanerinnenkloster Sießen im Zeitalter der Reformation, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20204#0066

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61

Dominilrancrinnrnkloster Sirhen im Zeit-
alter der Reformation.
Vvu I)r. Gicscl.
(Forlsci^uiig.)
Von Oeborsame.
^ Dieweil gelrorsame besser dan opfern und die die-
^-^^dgbaxtt azm bebuetterin ist aller tugendt, gebietten
eucb allen und jeden, das ir eucrn furgeset7.ten in
dingen, die das lob gottes, euerir orclen, profession,
z Milans und euer a^genen Personen 7ucbt, ba^l und er
Neffen, euers besten vermugens gelrorsam se^en, cless-
^?^cben euer ba^ne denselben irn obern uncl fürgeset^ten
lj'^rsprecben nocb die geborsamen mit Dn7ucbt freven-
^ ^ verspotten, alles be^ straff 6er ungeborsamen in
regeln un6 Statuten begriffen. 3o sollen aueb 6ie
^ a^nicb ungelrorsame in ba^n weg gestatten un6
6ie nit möcbten 06er bündten straffen, uns 06er
anwalten 6ie ungeborsamen an7.a^gen, welcbe sicb
r^An cliemutigen un6 umb gnad anruefken, 6enen sol
^ürbcrt7.igl<a^t un6 gnad mitgeta)dt werden.
Von fri6 un6 a^nigba^t.
v.. Dnnser lieber bcrr flresus Obristus bat seinem con-
6en balligen aposteln un6 6iscipeln seinen fri6en
^ ^8en uncl empfoblen, 6an se^ a^gne wesenlicbe
^ ^ im friclen ist, 6arumb sollen ir uncler a^nander srid-
^ ^e^n, freuntlicb in gott un6 guettem, bazme init 6er
brieten o6er ba6ern, vil min6er a^nander scbel-
^'. ^cbmäcben o6er verleumb6en. Wo ir eueb aber
^ ^icl^ ^ZZor we^plicber blödigba^t ubersecben, alsclan
dj^^er clarlur bitten uncl umb gottes w illen ver7e^cben.
^ ^lten sollen clen jungen muetterliclr 7usprecben un6
^ ^ r'.ucbt ermanen und un6ercve)csen mit guettigba^tt
^l^^ocben un6 scbenD.eln, daentgegen clie jungen gegen
>r^ alten ersam se^'n in ldndlicber forcbt uncl 7ucbt,
i der leer des balligen ?auli. Welcbe aber der an-
die aufgelegt und erlitten straff aufbeben oder ver-
würde, die sol nacb berbomen und gebraucb des
mit gle^cbmässiger straff gebüsst werden.
^on 7ucbt und ga^stlicbem Wandel.
> ^ l^as nacb euerm namen euer als der ga^stlicben lob
! ^vÄ-^ot v'erde, wollen wir ba^n un7.ücbtig und un-
>hj"dicb wesen be^ eueb gestatten, gebietten aucb bie-
^^Uern fürgeset^ten, das s^ all und jede le^cbtlertig-
' Unxucbt und ergernuss, die se)-en in Worten, werben,
§oberden, gebrcucben, gewonlra)den, sinken,
^a^cben, üuecben und scbweren, die sannt ?aulus
weltlicben verpotten bat, dessgle^cben aucb alle
^'^tlicbe bcl<la)'dun§en in röcben, juppen, gesteucben^)
^^dern, als in wölcben sicb die ritterin und dienerin
^er^velt nit ver§le^cben sollen, under eucb mit^epür-
^8 .^..EMsecbun^, straf und buess abstöllet und verbuetet,
^ 'l' eucb dan biemit §ant7 §näcli§ldicb und also verxvar-
wir das ^viderspil an und be^ eucb secben oder er-
^(-..^den, das wir nit alla^n §e§en den ubertreterin d^ss
Statuts, sonder aucb den alten und lur§eset7ten
irer §edult, saumnuss und varlesi§ba^t mit
straf entlicb verfarn wollen.
. >> Vonverpotencloster stetten.
.^^dem als der propbet spriclit, in stille uncl boff-
V^>st euer sterbe, clarumb sol das refectal als avn
>> ^—
Schleier der Frauen.

xra^stlicbe statt mit rmcbt §ebaltcn werden und wo ir
die refection baben, sollen ir nacb euers ordens §ebraucb
das IZenedicite und Oratias ie allweZen sprecbcn und
daselbst dess^le^cben auf dem dormitori, capitelbaus,
creut7<;an§ und cbor §ant7 still se^n und eucb alles un-
7uclrti§en, leucbtverti^en §emurme1ss und §escbwat7
entbalten.
Von ba^mlicba^ten 7ue verscb we^§en.
Damit dan euer §a^stlicbe bendel, sacbcn und an-
li§en ^wiscben euclr in stille und ^eba^m bele^ben uncl
nit in die weit, die euere sacben nit erbennct nocli wol
aussle§et, §etra§en werden, ist be^ dem ban euers ordens
verboten, das ba^ne a^nicb ba^mlicba^t euers §ot/.baus
und des so rätlicb oder §ema^nlicb bcscblossen ist, laut-
par maclren nocli eröffnen. IZesondcrs solle ba^n frow
von der andern §ebresten, buess oder straf sa§en nocb
a^nander verunglimpfen, aucb vil minder von euern für-
gesetzten erclagnen, das s^ eucb ie xue Leuten umb euer
ubertretten und verscbulden strafen und nit allen euern
willen gestatten. Ole^cbermassen gepieten wir eucb be^
der straf des berbers, das euer ba^ne ir angesipte freund
oder jemand andern wider euere oberen und iurgesetxten
anrueten oder sieb sunst mit gebocb, trutx und troworten
der geliorsame oder straf xe widerset^en und /.ue erweren
understandcn. Wo aber euer a^ne sicb a^ncbes gewalts
oder unrecbtens von euern fürgesetxten 7ue erclagnen
vermahnte, derselben sol es vor jemanclt anderm dan
uns oder unsern anwälten für/.ebringen gerammen uiid
erloubt se^n, aucb demnacb /.u allem dem s^ tueg und
recbt liat, von uns verbolien werden.
Von un verenderung der gueter.
Ducli soll billicb erscbrecbcn, das ^nanias und
Zapbira ba^ de verüuecbt und geclilingen gestorben se^en,
dessbalb das s^ das guet der balligen gema^nd untreu-
licben liandelten. Darumb verbieten wir eucb allen und
jeden insonderlia^t, das ir nicbts so dem got/.baus 7ue-
gebört, es se^ ligens oder varens verbouffen, verendern,
vertauscben, verscbenben oder Zertrennen one unser uncl
euers got^liaus castenvogts vorwissen und sonder er-
loubung, wie dan clie ga^stlicben recbt weiter in sicb
balten uncl vermugen; dan wo ir oder jemanclt von
euertwegen iclit/.it dawider tbon, liandlen und fürnemen,
das alles würden wir für nicbtig uncl crafftlos lialten
und clie verenderte gueter mit ratb und bilf euers casten-
vogts 7.ue euerm got^bause wie recbt wider ervordern
uncl ezm7ieclien, aucb nicbt destweniger gegen eucb
als denen so wider das gma^n recbt und cliss unser
Statut irevenlicb bandelten mit ernstliclier strafe verfarn
lassen. Docb wollen wir eucb dasjenig, so eucb in leib-
gedingswe^se oder von euer taglicben arba^'t /.uesten ist
und ir clarauss fürsclilagen und ersparn mügt 7ue ecierer
gepürlicben notturfft und nacb euerm gueten ansecben,
docb wie closterleuten und ga^stlicben ordenspersonen
geximbt, 7.ue gebraucben biemit nit abgestricbt nocb ver-
boten baben.
Von der conventp orten.
Ordnen und setzen wir, das die gewonlicbe con-
ventport mit ersamen, dapiern frowen verliuet, aucli
morgen und nacbts 7ue recbter /.e^t bescblossen werden,
für wölcbe ba^ne ausser euclr, 7.ue was 7e^t das immer
se^t, weder aus den bovc, pbstere^, pfruendbeuser nocb
andere orter one erlouptnuss wandern und spacieren gen
 
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