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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 5.1888

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Brinzinger, Adolf: Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster, [25]
DOI Artikel:
Kirchenbaukunst in der württembergischen Residenz, [7]: Die Leonhardskirche
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https://doi.org/10.11588/diglit.20203#0024

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lleri11u8tri8 Dominae Oe LuOlanOt )oanne8 Dicolaem Dot-
ckcll Oe Do^enber§ Eeimn. Duci8 XVirtember^iae Oonsi-
^iariu8 Lulicus, mortnrm e8k LtutoarOiae ex tebri caliOa,
llrovi8U8 82cramenki8 2 Domino Eapellano Dominae Eom-
^8826 Oe Orevenil2.
10) 1720 29. Sept. 26 latera inlantium et prolium
Quorum 8epnlt2 e8t praenobi1i8 8lrenna et virtuo32 Domina
^nn2 Naria Dri80nin, Domini arclritecti Leien. Duci8
^irtemder§en3i8 uxor. obiit LtutZarOiae ex Ireckica 2nte
otzitum 82cri3 8acramen1i8 2 IckvenO. ?atridn3 Eap>ucini8
Oke provi82, 2et2ti3 8U2e eirciter 27.
11 > 1722 23. Jan. in coemeterio Dftzn§en8i 26 I2tu8
^2ioni882e Oe LuOIanOt 8ex>u1tu8 e8t periI1u8tri8 Dominu8
Ritzer IZaro Dominu8 )oanne8 Oürmtopllorrm Oe Dnmbi.8
^t ^VnlOram, 3ereni88imi Dnci8 VVirtemder§iae nodilm
^u1icu8 et L2ltu2riu8 in R.eicllenber§, mortuu3 3tut§ar-
^iae et inOe lluc vectu8 2et2ti3 8U2e eirciter 54. (Es ist
^ies, wie wir bei Georgii finden, Job. Christoph 0. Hnndtbiß
Zu Waldt-Rembs, der 1708 Kammerjunker, 1710 Forstmeister
Zu Balingen, nnd als dieser Forst wieder eingezogen ans den
Welchenberg als Forstmeister promoviert wurde 1714.") Sein
Grabstein, ganz gut noch erhalten, ist an der Ostseite der Kirche.)
12) 1724 8. Jan. Franz Anton Baron 0. Schade,
^eren. Dnei8 VVirtb§. nodilm Juliens; et centnrio Ltnt-
8ar0ia Imc vectu8 et 8epultn8 e8t.
13) 1729 13. Jan. ^.0 8ini8trum I2tu8 1Zaroni8 Oe
^umdi8 8epnltu8 e8t peri1Iu8kri.8 et DxceI1en8 Dominrm
^1ni8ti2nu8 Lome8 Oe Dorn, 3eren. Duci8 Wirtember§iae
0enera1i8, mortnn8 e8t in Du0rvi§8bnr§, 8aepiri8 conse88U8
^t provi8U8, 2O 8erviti2 3ereni88imi circa 40 2NNO8, su88u
8ereni33imi Imc Ouctum caOaver ritn communi 8epu1tum
^8t 2et2ti8 8U26 circiter 70. (Es ist dies der Generalfeld-
'Uarschall-Lieutenant Christian Horn, der im Jahre 1710 zum
^bervogt in Schorndorf") ernannt wurde).
14) 1734 12. Ang. Or2tio8U8 Dominn8 Dmericu8
cke )orOan 2O I2tn8 Oe Dorn 8epu1tn8 e8t, Obrister bei
Äöirtenberg, Imc 8umtidn8 rc^imini.8 vectn8, in Eann8katt
^2epiu8 provi8U8.
15) 1732 21. Sept. starb und ist im Chor der Kirche
(in einer Gruft) begraben Karl Christoph 0. Boldevin, des
Herzogs von Württemberg Generalmajor, zu Staden in
Prenmen geboren 1660 und dcro Gemahlin Anna Kathrina
d. Boldevin, geb. v. Exelers aus Mastricht, geboren 1695,
gestorben 20. Sept. 1732, stiftete einen Jahrtag mit 300
Gulden.
16) 1769 7. Mai starb der Kapuzinerpater Aloisius,
besten in Stein gehauenes Portrait am Ölberg des Gottesackers,
lehr gut erhalten, noch zu sehen ist mit der eigentümlichen dem
Zvpstgen Geschmack jener Zeit entsprechenden poetischen Jn-
Stehe still, sieh uuter diesem Stein
Liegen eins Capnciners Bein.
Aloysius ward ich genannt,
Weingarten das Paterland,
Weilderstadt die Klosterwohnung
Frömmigkeit war seine Belohnung.
Mit allem Eifer größter Treu
Versah er zwei Monat die Pfarrei,
Starb auch früh in der Jugend
Wie Gonzaga alt an Tugend.

") Georgii-Georgenau, Wärt. Dicnerbuch 1877 S. 188.
") Georgii, Dieiierbmh S. 530.

Durch feilt Beispiel, Lehr und Zucht
Bracht bei Alt nnd Jung er Frucht.
Alle ihn von Herzeit liebten
Nach dem Tod sich sehr betrübten.
17) 1 787 4. Dez. starb Franz Cölestin Wild, des fürst-
lichen Domstifts Augsburg durch 15 Jahre gewesener Ober-
vogt in Öffingen.
18) 1715 8. Dez. starb Karl Jnnocenz Frisoni, Hof-
architekt (wahrscheinlich ein Bruder oder naher Verwandter
vom nachfolgenden Donato Frisoni). (Fortsetzung folgt.)

I. Nirchenl'aulnmlt in der württemlirrgischen
Residenz.
(Fortsetzung.)
II. Die Leonhardskirche.
Die zweitalteste Kirche der Residenz ist die ebenfalls pro-
testantische Leonhardskirche am Leonhardsplatze. Ihre Vor-
läuferin war die schon im Jahr 1334 urkundlich erwähnte
St. Leonhardskapclle, von der freilich keine Spur mehr vor-
handen ist. Es wurde nach ihr die im 15. Jahrhundert er-
stehende Vorstadt, welche eben um sie sich bildete, „St. Leon-
hards Vorstadt" genannt, und diese Benennung der bereits
im Jahre 1448 unter Graf Ulrich dem Vielgeliebten um-
mauerten Vorstadt erhielt sich bis in die Jahre 1588 und
1594, in welchen sie noch urkundlich vorkommt. Später wurde
sie durch den erstmals anno 1475 erscheinenden Namen „Est-
ick n ge rvor stad t" verdrängt. Die Kapelle wurde zwar ums
Jahr 1400 vergrößert, allem die immer zuuehmende Bevöl-
kerung verlangte zuletzt an ihrer Stelle eine wirkliche Kirckw.
Diese liest der obengenannte Graf Ulrich in den Jahren 1470
bis 1474 erbauen, freilich noch ohne Turm, welcher, St. Moriz-
turm geheißen, erst 1491 vollendet wurde. (Pfaff, Stutt-
gart I. Teil, S. 21/22.) Seitdem wurde die Kirche — von
der wie in der Stiftskirche wohl auch erfolgten Devastierung
zur Resormationszeit abgesehen — sehr wenig verändert, bis im
Jahre 1880 eine für eine protestantische Kirche durchgreifende
Restauration stattfand.
Die St. Levnhardskirche ist ziemlich von Südwest (Haupt-
portal) nach Nordost (Chor) gerichtet. Sie ist eine einfache,
im Äußern fast schmucklose sogenannte Hallenkirche, d. h. sie
hat drei gleich hohe Schiffe, kein Querschiff. Ihr Stil ist
der spätgotische, des Endes des 15. Jahrhunderts. Vor der
Reformation waren jedenfalls 3 Altäre, wenn nicht mehr
in ihr vorhanden: der einzige statt dieser errichtete Altar ist
auch ins Mittelschiff (aus dem Chor) gerückt. Allein das
Gitter, das ihn umgiebt, ist wenigstens von poliertem Eichen-
holz und hübsch spätgotisch behandelt, wie überhaupt der ganze
„Altar" Eichenholz ist.
Die Schiffe teilen zwei Reihen von je vier achteckigen
Pfeilern. Dieselben sind an vier Seiten scharf ausgekehlt,
vornen und hinten glatt abgekantet und nur an den übrigen
zwei Seiten mit Halb sänken versehen. Die letzteren sind
ohne Kapitäl, so daß sich ihre Gliederung unmittelbar in die
der Bogen fortsetzt. Sie tragen die feinen und zierlichen,
äußerst hübschen kombinierten Netzgewöl b e. Das Mittel-
schiff ist sehr breit. Dadurch erhält die ganze Kirche den
Ausdruck des Geräumigen, Weiten. Die Gewölbe der Seiten-
schiffe ruhen einerseits auf den Halbsäulen der Pfeiler, an-
derseits setzen sie, ohne Gurtträger oder Konsolen, einfach an
den Seitenmauern der Kirche ab.
Leider fehlt es auch nicht an Emporen. Dieselben
sind aber nicht, wie in der Stiftskirche, fast unzählbar, son-
 
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