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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 5.1888

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G., A.: Das Kloster und die Klosterkirche in Neresheim, [5]
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Stengele, Benvenut: Ämtertafel des ehemaligen Franziskaner-Nonnenklosters zu St. Elisabetha in Neuhausen
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Stengele, Benvenut: Ämtertafel des ehemaligen Franziskaner-Frauenklosters zu hl. Ludwig in Schwäbisch-Gmünd
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https://doi.org/10.11588/diglit.20203#0049

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darstellend „Glaube, Hoffnung und Liebe". Die Engel, welche
sich in großer Anzahl in der Kirche befinden, sind überhaupt
alle sehr hübsch, die Gesichter mitunter wunderlieblich, wie
man sie selten in den Kirchen findet. Aus dem Hochaltar, der
eine Lauge von 20 Fuß hat, bei 0 Fuß Breite, stehen sechs
kolossale Leuchter, 7 Fuß hoch und sehr schon vergoldet. Einer
dieser Leuchter soll 500 fl. gekostet haben. Verfertigt wurden
sie von einem Augsburger Meister Namens Matthias Lang.
Aus den Leuchtern stehen desgleichen „blinde" Niesenkerzen, in
denen die echten Kerzen sich befinden, welche durch eine Feder
stets so weit emporgetrieben werden, als die Flamme verlangt.
Der Tabernakel hat ein doppeltes Triebwerk, das hinter dem
Altäre in Gang gesetzt wird, wenn man die Monstranz auf
deu Altar herablassen oder aber weiter emporzieheu will. Die
Rückseite des Hochaltars bildet wiederum einen vollständigen
Altar, auf dem ebenfalls celebriert werden kann.
Rechts und links vom Hochaltar gewahren wir zwei Kredenz-
tische, ebenfalls ans Marmor, größer und breiter als mancher
Hauptaltar iu einer kleineren Kirche. Etwas entfernt von den
Kredenztischen schauen wir auf Leiden Seiten die Faldistorien,
desgleichen aus Marmor. Dieselben schmücken zwei sehr schön
aus Gipsalabaster angefertigte Neliefbilder, deren rechtes Graf
Hartmann darstellt, in der Hand den Grundriß des neuen
Tempels, während links Thassilo vor uns steht mit dem der alten
Kirche. Oberhalb wiederum Engel, so viel wir uns erinnern
können, die einzig vergoldeten. (Die Hanptzierden der Kirche,
die Gemälde in den Kuppeln, werden wir in Einer Reihe auf-
führen.) Unter der Hauptkuppel befindet sich ein gewaltiger freier
lichter Raum, und wird die Hauptkuppel getragen von acht
Kolossalsäulen, welche, wie oben bemerkt, aus Eichenholz sind.
Die Kapitäle auf denselben sind meisterhaft gearbeitet, trotz des
gewaltigen Umfanges sich leicht und angenehm dem Auge des
Beschauers darstellend. Die übrigen Kuppeln ruhen auf der
au den geschwungenen Wänden hinziehenden reichen korinthischen
Pilasterstellung. Ein sehr schönes Konsolengesimse geht über
den Freisänlen und rings über den Pilastern hin, so weit vor-
stehend, daß man ohne Gefahr darauf gehen kann. Die in
der ganzen Kirche reichlich angebrachten Skulpturarbeiten sind
nicht beeinflußt vom „Zopfzeitalter", sondern passen zum Ganzen
außerordentlich gut und hat sich hier Meister Scheithauf ein
prächtiges Denkmal gesetzt. Eines könnte man vermissen und
würde vielleicht — wäre dies Eine vorhanden — das Ganze
noch weit mehr gewinnen, nämlich die Vergoldung der Kapi-
täle und Füße der Säulen und Pilaster, alles ist nämlich
weiß betüncht.
(Fortsetzung folgt.)

NrnkrrLafrl
des ehemaligen Franziskaner-Nonnenklosters zu St. Elisabetha
in Neuhausen.
(Bon 1'. Beiwenut Stengelc in Würzburg.)
Ausgestellt bei der ordentlichen Visitation durch deu
Ordensproviuzial ?. Tiberius Ehreu am 23. Aug. 1790.
1) Frau Maria Regina Eiselin, würdige Mutter, geb. zu
Neuhauseu 1716, Pros. 14. Juli 1733, starb 1802;
2) Schwester M. Viktoria Rank, Seniorin;
3) Schw. M. Antonia Schmid, erste Pförtnerin, erste Gast-
und Küchenmeisterin, geb. zu Usterbach 27. Sept. 1726,
Pros. 14. Juli 1751, starb 1802;
4) Schw. M. Bouaventura Kleuk, zu allem gehorsam nach

Verordnung der Frau Mutter, geb. zu Heder 6. Jan-
1736, Prof. 1759;
5) Schw. M. Josepha Stark, erste Krankenwärtern!, erste
Gärtnerin, zweite Pförtnerin und Gastmeisterin, geb.
zu Geildorf 1739, Prof. 1766;
6) Schw. M. Franziska Abrich, Köchin und Gastmeisterin,
geb. zu Möglingen 1749, Prof. 1767;
7) Schw. M. Klara Pfister, Köchin, Kellermeisterin und Ge-
hilfin in der Küsterei, geb. zu Eisenwang 1752, Prof-
20. Juni 1769;
8) Schw. M. Walpurga Pfister, erste Konventsschreiberin,
zweite Krankenwärterin, Vieh- und Milchmeisterin, auch
Gehilfin im Backen, geb. zu Eisenwang 1743, Prof.
20. Juni 1769, letzte Oberin;
9) Schw. M. Rosa Bauer, Geslügelmeisteriu, Konvcntsnäherin,
Schreiberiu, Gehilfin bei dem Kasten und im Garten,
geb. zu Binsbach 12. Jau. 1763, Prof. 5. Ott. 1779.

Ä u! t e r t a s e l
des Franziökaner-Frauenklosters zum hl. Ludwig in
Schwäbisch-Gmünd.
(Bon N. Beiwenut Stengele in Wnrzburg.)
Ausgestellt bei der ordentlichen Visitation durch den
Ordensprovinzial ?. Tiberius Ehren am 13. Aug. 1790.
1) Frau Maria Klara Harter, würdige Mutter, geb. zu
Wiesensteig am 8. Sept. 1738, Pros. 1l. Juli 1763;
2) Schw. M. Geuoseva Storr, NatSsrau;
3) Schw. M. Johauua Mayer, Ehorregentin, geb. zu Schwä-
bisch-Gmünd am 5. Ang. 1737, Pros. 17. Aug. 1756,
starb 1803;
4) Schw. M. Kraus, Gastmeisteriu;
5) Schw. M. Elisabetha Königsburger, Schreibern! und Pfört-
nerin, auch Novizen- und Proseß-Meisterin, geb. zu
Ohnerberg am 12. Mai 1742, Pros. 11. Juli 1763;
6) Schw. M. Viktoria Schedl, Pförtnerin, Küchen- und Gast-
meisterin ;
7) Schw. M. Seraphina Herzer, Schreiberin und Keller-
meisterin, geb. zu Schwäbisch-Gmünd am 12. Sept-
1751, Prof. 29. Aug. 1769;
8) Schw. M. Barbara Laugeumayer, Kellermeisterin und
Küsteriu, geb. zu Regeusburg am 27. April 1752,
Prof. 7. April 1771;'
9) Schw. M. Theresia Förster, Köchin und Gärtnerin, geb-
zu Schwäbisch-Gmünd 29. Dez. 1753, Pros. 18. Ott-
1773;
10) Schw. M. Aloysia Bullinger, Kastenmeisterin, geb. zu
Unterbolm am 27. April 1749, Pros. 7. Ott. 1778;
11) Schw. M. Konstantia Bröm, Krankenwärterin und Ge-
hilfin in der Küche und im Garten, geb. zu Ellwangcn
am 23. März 1757, Pros. 7. Okt. 1778;
12) Schw. M. Franziska Mayer, Krankenwärtern! und Ge-
hilfin in der Kücke und im Garten, geb. zu EllwaugeU
am 4. Aug. 1763, Pros. 6. Aug. 1781, starb 1803;
13) Schw. M. Ludovika Arnold, Köchin und Gärtnerin, geb-
zu Schwäbisch-Gmünd am 6. Sept. 1751, Pros-
26. April 1785;
14) Schw. M. Salomca Wezenmayer, geb. zu Schwäbisch-
Gmünd am 13. Dez. 1769, Pros. 24. Okt. 1786;
15) Schw. M. Josepha Mohr, geb. zu Schwäbisch-Gmünd
am 27. Jan. 1763, Prof. 24. Okt. 1786.

Stuttgart, Buchdruckerei der Mtieugesellschast „Deutsches Botksblatt".
 
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