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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 5.1888

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Werner, Karl: Andreas Jerin aus Riedlingen a. D. (Oberamtsstadt im württ. Oberschwaben) Fürstbischof von Breslau, [1]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Die Galerie Landauer in Stuttgart, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20203#0055

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tjuo vitum speiavit.
I^uckolplii »ervitut mnrtem accer.^ivere,
Ltatim ut le^rrlione sunctu», cke5unctu8 est.
()uick vero meruil servilüs ad
I^ccle8ia?
II:rec illi maler, non clomina
Ido vigilantia
Oculos clauRit.
(Fortsetzung folgt.)

Die Galerie Landauer in Sittttgärt.
Bon Amtsrichter n. D. P Beck.
(Schluß.)
Titian, Brustbild eines ANanneS mit grauem Vollbart j Nr.
30 >.. . . M. 305.
Derselbe, die hl. Ursula >Nr. 52 j.M. 305.
A. van D y ck (?), Porträt einer Dame > 9lr. 38 § M. l 10.
Derselbe (?), büßende Magdalena > Nr. 08 > . . M. l l O.
Naphael, ein Bischof >Nr. 43 ß ohne das; wir auf die
Originalität schwören möchten.M. 250.
Derselbe, Christus am Ölberge, im Vordergründe die drei
schlafenden Jünger >Nr. 72 >, ein seines nicht in der Art
nnd Heit deS Malerfürsten gehaltenes Bild, dessen Echtheit
als in NaphaelS „Zweiter Manier" gemalt, von einigen
Seiten verfochten, von anderen nnd zwar der Mehrzahl
stark angefochten wird. Hu vergl. LützowS Zeitschr. für
bild. 5Umst II (1807) S. 225; Crowe nnd EavalcaScelli
Gesch. der Kunst HI S. 308 ff.M. 400.
MoraleS, Christus am Kreuze >Nr. 50 > — ob Original
oder nicht — eines der bedeutendsten Bilder der ganzen
Sammlung, welches mit.M. 300.
keinewegS bezahlt ist.
Jak. Steen, 1) der Zahnarzt, 2) Chirurg; zwei reizende
Genrestückchen, von deren Echtheit wir uns nur nicht zu
überzeugen vermochten >Nr. 58 nnd 70 > . 1) M. 000.
2) M. 200.
Leonardo da Vinci (?), büßende Magdalena >Nr. 71 >
M. 100.
OlnbenS, Salomon empfängt die Königin von Saba mit
ihrem Gefolge sNr. 100s, etwas vergangener, aber die
Art des Rubens nicht verleugnender Entwurf, das Gegen-
stück zu der anderen oben eingangs erwähnten Rnbensschen
Skizze.M. 70.
9t uysdae l, J a c., Landschaft mit Staffage s Nr. 80 s M. 335.
A. Ost ade, singende Bauern in einer Säumte sNr. 88 s
M. 225.
A. von Everdingen, Marine sNr. 04s . . M. 200.
P. Wonwermans, der Pserdemarkt, reichhaltige, aber nicht
mehr ganz reine Komposition >Nr. 87 s . . M. 540.
I. Ost ade, das Innere eines Bauernhauses >Nr. 53 s, gutes,
wohl echtes Bildchen.M. 150.
AN. Hobbema, Dorsansicht, nahezu das beste LandschastSbild
der ganzen Sammlung, welchem ein offenbar zu niedriger
Preis zu teil wurde mit.M.' 420.
Der Gesamterlös betrug (ohne Aufgeld) gegen 24 300 Nt.
und darf im allgemeinen, zumal in den jetzige» Zeiten nnd an
einem Platze wie Stuttgart, an welchem der Ölgemäldehandel
niemals Blüten trieb, als ein ordentlicher bezeichnet werden,
wenn auch nicht verschwiegen werden kann, das; derselbe weit
hinter dem Anschläge (ca. um ein Drittel) zurückgeblieben
ist und einzelne Kapitalbilder, wie die letzterwähnte Landschaft
von H obbe m a, der Krnzifirnö von MoraleS, die Krenzi-
gnngSgrnppe von Baccio della Porta namentlich im
Gegensätze zu der geringeren, unverhältnismäßig höher ge-

gangenen Ware entfernt nicht den Preis erreicht haben, wel-
chen dieselben auch nur annähernd hätten beanspruchen dürfen.
— Mit der Galerie Landauer, an deren Znsammenbringnng
überallher der Verblichene über ein halb Jahrhundert gearbeitet
hat, nnd von welcher wir hier natürlich keine vollständige
Beschreibung nnd Geschichte geben konnten, ist nun leider für
Stuttgart die einzige hervorragende Privatsammlnng von Ge-
mälden dahingegangen. Woher die Bilder alle kämen, wohin
in alle Winde sie wieder gingen — wer weiß es zu sagen?!
Sie wüßten freilich etwas zu erzählen — diese Bilder alle,
groß nnd klein, echt nnd unecht, schön und zweifelhaft....!
I Indent Sun lntn — picturne!
Im Anschlüsse an die Landanerschc Auktion wurde sodann
eine Kollektion Gemälde ans einem Nachlasse nnd von mehreren
Privaten versteigert. Unter dieser sehr gemischten Gesellschaft mögen
nachstehende Stücke mit folgenden Preisen hervorgehoben sein:
Ant. Canal etto, die Rialtobrückc sNr. 150s, ein, wenn
auch etwas zweifelhaftes, so doch schönes Bild im Anschläge
von 2000 M. . . . . . ... . . . M. 410.
S ch ü tz, C h r i st i a n G eorg sr., Mainlandschast sNr. 212s
ein Käpitalbild ans Metallplatte nnd von den Anwesenden
allgemein als das beste bekannte Schützsche Stück gepriesen-
130.
Tiepolo (?), der verlorene Sohn sNr. 121s . M. 06.
Heem, Corn. de (nach anderen ein Joh. B. Weeninp),
Stillleben, Pokal, GlaS nnd Früchte ans einem mit einem
Teppiche belegten Tische, ein sein koloriertes Originalbild.
M. 70.
H. van Steenwvck, daö Innere einer Kirche von Ant-
werpen > Nr. 211s ein meisterhaftes Architektnrbild M. 240-
Zwei angebliche P. Wonwermans sNr. 100 nnd 200s
Schlachtenbitder, Morgen nnd Abend, gingen ans M. 285.
Unter diesen Gemälden befand sich auch ein von P. von
Cornelius als echt bezeichneter, in der Ungerschcn Sammlung
zu Cannstatt befindlicher Titian, Christus am Brunnen
vorstellend, welcher um 400 M. vom Eigentümer wieder znrück-
ersteigert wurde. Außerdem kamen noch einige moderne
Bilder zur Versteigerung, von welchen nebst Preis notiert
sein sollen:
Ang. Fiek, Herbstlandschaft.M. 120.
Derselbe, Winterlandschast.M. 50.
V anderVenne, ungarische Pferde ans der Weide AN. 115-
Unbekannt, holländische Waldlandschast ans Holz (37 cm
hoch, 51 cm breit).M. 80.
C. Nonr, Vieh am Wasser.AN. 155.
Fröhlich, Mädchen mit Hasen, Großvater mit Kind, zwei
hübsche Genrestückchen (Pendants) .... AN. 100.
Die Versteigerung dauerte im ganzen 3 Tage und ging
im ganzen glatt nnd ohne Anstand vor sich; nur sollte die
Einstellung n n k a t a l o gis i c rtcr 'Nummern in derartige Ver-
steigerungen für die Zukunft besser unterbleiben. Ob daS
Anktionswesen überhaupt, waö wir am Schlüsse nur
noch kurz andenten möchten, nicht in seinen Grnndzügen be-
hördlich geregelt nnd kontrolliert, d. h. ob nicht wenigstens
allgemeine Bestimmungen (eine Auktionsordnung) wie z. B-
bezüglich der Versteigerungs-Lokale nnd -Stunden, eines Anf-
geldmarimnmS, der Erteilung des Zuschlages, des LicitationS-
modns w. gegeben, ob weiter nicht ein Verbot der direkten oder
indirekten Mitsteigcrnng durch die AnktionSleiter und Unter-
nehmer sowie durch die Eigentümer der unter den Hammer
gebrachten Sachen (falls nämlich der Licitat io ns verkauf
von den Eigentümern anSgeht), sowie des Kippen-
Unwesens mit den sog. „Auktions-Tyrannen und -HyäneiE
 
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