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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 5.1888

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Beck, Paul A.: Die Galerie Landauer in Stuttgart, [2]
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Stengele, Benvenut: Aemtertafel des ehemaligen Franziskaner-Nonnenklosters zu den hl. drei Königen in Margarethausen
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G., A.: Das Kloster und die Klosterkirche in Neresheim, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20203#0056

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51

erlassen werden sollte — dies alles ist freilich eine Frage, welche
bei den vielfach in dieser Branche zu Tage tretenden Mißständen
und Mißbrauchen sehr erwogen nnd entschieden werden dürfte.

Nrmlerlafel
des ehemaligen Franziskaner- 9t o n n enkl o st e r s z u
den hl. drei Königen in Margare 1 hansen.
tVvii N. Beiiveinit StengcU in Wnrzbnrg.)
Ansgestellt bei der ordentlicben Visitation dnrch den Ordens-
provinzial I'. Tiberins Ehren am 15. Mai 1790.
1. Frau Maria Katharina Obermayr, würdige Mntter,
geb. zu Augsburg am 20. F-ebr. 1736, Prof. 6. März 1754,
starb 1809;
2. Schw. M. Franziska Schmidler, Ceniorin;
3. Schw. Nt. Walburga Anmüller, Wachsmeisterin, De-
Yortorin und Gehilfin im Nähen;
4. Schw. M. Aloysia Dürr, Answärterin im Beiehthanse,
erste Gastmeistcrin und Einnehmerin;
5. Schw. M. Henrika Liebherr, Konventsschreiberin;
6. Schw. M. Josepha Obermayer, erste Pförtnerin und
erste Kellermeisterin, geb. zu Augsburg am 14. Dez. 1744,
Prof. 7. F-ebr. 1763;
7. Schw. M. .b'averia Oberbaner, Schaffnerin, Novizen-
nieisterin und erste Kastenmeistcrin, geb. zu Altmanstein am
60. Jan. 1754, Pros. 14. Okt. 1770, starb 1819;
8. Schw. M. Johanna Elisabetha ..Feiler, zweite Gast-
meisterin und zweite Pförtnerin, geb. zu Reute am 27. März
1755, Pros. 1. Juni 1772;
9. Schw. Alt. Klara Stark, erste Küsterin, geb. zu Augs-
burg am 18. Sept. 1752, Prof. 17. Okt. 1773;
10. Schw. AN. Elisabetha Hengg, Ehorregemin, zweite
Gewandmeisterin und erste Psisterin, geb. zn Friesenhofen am
26. Okt. 1759, Pros. 10. Juni 1778;
11. Schw. AN. Bonaventnra Hännle, Küchenmeistern!, geb.
zu Altbiberlingen am 23. Jan. 1754, Pros. 29. Nov. 1778;
12. Schw. M. Agnes Schmidberger, zweite Kastenmeisterin
und zweite Kellermeisterin, geb. zu Altbiberlingen am 25. Juli
1760, Prof. 22. April 1782;
13. Schw. M. Benedikta Wötzer, zweite Küsterin, zweite
Psisterin und Gehilfin in der Küche, geb. zu Pfronten am
29. Juni 1761, Prof. 12. Ang. 1783;
14. Sebw. Nt. Scholastika Wötzer, erste Krankenmeisterin,
Gehilfin im Garten und in der Küche, geb. zu Pfronten am
30. Jan. 1763, Prof. 17. Mai 1783;'
15. Schw. M. Dominika Benedikt, zweite Krankenwär-
terin, Gehilfin im Garten und in der Kücke, geb. zu Sojeu
am 5. Nov. 1769, Prof. 4. Okt. 1789;
16. Schw. AN. Seraphina Jnnghaber, Novizin, geb. zu
Hauseu im Zillerthal au: 28. Dez. 1772, Prof. 4. Okt. 1790,
starb 1804;
17. Schw. M. Eäeilia Lang, Novizin, geb. zu Ober-
ummergau am 14. Nov. 176i, Prof. 4. Olt. 1790; später
folgteu noch:
18. Schw. M. Antonia Stans, geb. zn Benzing am
12. Ang. 1778, Prof. 29. Jan. 1798;
19. Schw. Alt. Aloysia N., geb. zn Schwendi am 30. Dez.
1 773, Prof. 29. Jan. 1798.

Das Nloster und die LUvsterlnrche in Neues heim.
Von Pfarrer A. G. (Fvrtschung.)
An den vier Postamenten der berührten acht Hanptsänlen
befinden sich vier Altäre ans Marmor. Die Altarbilder sind

Neliefbilder von weiß geschliffenem Gipsalabaster und stellen
vor die Heiligen: Benediktus, Scholastika, Joseph nnd Peter
nnd Paul. Sämtliche Altäre sind ganz gleich und sind geziert
mit prächtigen vergoldeten Kruzifixen und desgleichen Leuchtern.
Der Platz unter der Hanptknppel ist eingerahmt und von den
Seitenkapellen getrennt dnrch ein wunderschön gearbeitetes
Gitter ans Marmor. In der Seitcnkapelle gegen Süden be-
finden sich wiederum drei Altäre, der Hauptaltar zur „Verkün-
digung Mariens" umgeben von zwei Seiten altären znm hl.
Johannes, den Kelch haltend, und zur hl. Afra, welche dar-
gestellt ist wie oberhalb des Hauptportals. Der hl. Johannes
ist sehr jugendlich gehalten. In der Seitenkapclle gegen
Norden ist der Hauptaltar der allerheiligsteu Dreifaltigkeit
gewidmet, umgeben von den Altären zu Ehren des hl. Andreas
mit dem Kreuz und des hl. Ulrich mit dem Bischofsstab. Die
genannten Seitenaltäre enthalten Nelignien der betr. Heiligen.
Im eigentlichen Schiff gewahren wir ans der Epistel-
seite die herrliche Kanzel, deren Verzierungen vergoldet sind.
An ihrer Vorderseite befindet sich ein Relief, darstellend den
predigenden Paulus. Ans dem reichen Schalldeckel, unter dem
sich in Tanbengestalt der hl. Geist befindet, steht ein Engel,
welcher die beiden Gesetzestafeln in der Hand hält, während
ein anderer kleinerer andächtig die Hände faltet. Gerade
gegenüber der Kanzel ist der Taufstein, mit seinem Aufbau
ebenso hoch wie die Kanzel. In einem marmornen Becken
mit einem vergoldeten Deckel versehen befindet sich das Tanf-
wasser. Auf demselben ein prächtiger Aufbau, auf welchem
sich in gleicher Höhe mit dem Verkündiger des göttlichen
Wortes ans der Kanzel eine Gruppe von vier Aposteln, in
der Mitte Ehristus der Herr selbst, befindet, wie er eben den
Aposteln den erhabenen Befehl erteilt, Matth. 28, 19: „Gehet
hin in alle Welt" u. s. w. Die Gestalten sind lebensgroß
ans Gipömarmor sehr edel gebildet nnd erinnert diese Gruppe
ganz an die gleiche, welche an der gleichen Stelle in der
Wiblinger Klosterkirche steht, nur daß iu letzterer mehrere
Figuren sind. Oberhalb dieser Gruppe befindet sich ein Mar-
mordeckel, auf welchem wiederum ein Aufbau, und auf diesem
ist Gott Vater auf der Weltkugel, deu Scepter Himmels und
der Erden in seiner Rechten haltend, links unten ein Engel
nnd im Vordergrund wiederum der hl. Geist in Gestalt der
Taube. Im Schiffe selbst befinden sich 32 lange eichene
Bänke, ringsherum sechs große bequeme Beichtstühle, Bänke
sowohl als Beichtstühle gewiß hinreichend für die Schloß-
gemcindc, welche ungefähr 140 Seelen zählt. Ringsherum
um die Kirche circa 6 Meter hoch läuft eine Galerie, welche
nur bei der großen Rundung unterbrochen ist. Gehen wir
nun über zur detaillierten Beschreibung der Freskogemälde in
den sieben Kuppeln der Kirche, und schicken wir einige No-
tizen voraus über das Lebeu und Wirken des genialen Ver-
fertigers derselben Martin Knoller. Derselbe ist ein Kind
der Tiroler Alpen nnd wurde geboren im Jahre 1725 in dem
gar freundlich im Wippthale an der Brennerbahn gelegenen
Steinach. Dieses Steinach und das Thälchen selbst, in dem es
liegt, ist überhaupt im Rufe, zahlreiche Jünger der Kunst hervor-
gebracht zu haben, wie z. B. andererseits Oberammergau die
Wiege der Holzschnitzer ist. Die Umgebung mag selbstver-
ständlich viel dazu beigetragen haben. In der Nähe dieses
Dorfes ist unter anderem auch der Weiler Wolf, den wir nur
deswegen erwähnen, um den alten Satz als Wahrheit auf-
stelleu zu können: »exempln krnllnnk«. Dort wurde der be-
rühmte, vor nicht gar langer Feit gestorbene Maler Georg
Mader 1825 geboren, welcher lange Feit Müller war, ans
welchen aber die Meisterwerke Kuollers so tiefen Eindruck
 
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