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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 5.1888

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Kirchenbaukunst in der württembergischen Residenz, [11]
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Beck, Paul A.: Reihenfolge der Aebtissinnen des im Jahre 1227, bzw. 1238 gestifteten Cistercienserinnenreichsklosters Baindt
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https://doi.org/10.11588/diglit.20203#0061

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56


Ehren auf (zu) unseres Ordens, der predigt, lauteren Wün-
schen gegeben.")
Der Bail der Kirche wurde 1493 vollendet. In ihr
hatte sich Gras Ulrich der Vielgeliebte 1479 eine eigene, oben
mit dem wnrttembergischen Wappen verzierte Emporkirche
bauen lassen, über welche wir weiter unten berichten wollen.
Das Acnßerc der Kirche ist höchst einfach gehalten, ja sie er-
hielt als alleinigen bildnerischen Schmuck ein in Stein gehauenes
Marienbild über dem südlichen Haupteingang. Wie die an-
deren Kirchen, wurde auch diese samt dem Kloster „reformiert"
und vom Herzog Ulrich dessen Gebäude der Stadt Stuttgart
1535 oder 1536 geschenkt, um darein den Spital zu verlegen:
die Klosterkirche erhielt den Namen Spitalkirche und wurde
zur städtischen Pfarrkirche gemacht. In der Sakristei sind
Tafeln anfgehängt mit den Verzeichnissen der evangelischen
Stadtpfarrer und Diakonen (Helfer) mit Daten ihrer Geburt,
des Eintritts in das Predigeramt und ihres Todes, Weg-
ganges n. s. w. Eine vollständige Zerstörung war aber erst
unserem Jahrhundert Vorbehalten, das unselige Geschlecht der
württembergischen Kameralverwalter ') konnte es nicht über
sich gewinnen, den Krenzgang des Dominikanerklosters in der
alten Pracht, wie er sich noch in der Zeichnung BeiöbarthS
in Heideloff S. 31 offenbart, bestehen zu lassen, nein, es
mußte 1839 bei einer „Restauration" die feinen Kreuzge-
wölbe heransreißen und die nunmehrige flache Bedeckung ein-
führen. O traurige Verwüstung im Jahrhundert der Auf-
klärung! Das Kirchlein hatte auch nur ein einziges Türm-
chen über dem Dach des Chors. Nachdem man sich aber ge-
einigt, einen neuen großen Kirchturm zu bauen, brach man
das kleine Türmchen ab und begann 1730, welche Jahres-
zahl über dem horizontalen Sturz der Thüre zu lesen, den
Bau des jetzigen vierseitigen Turms, der 1738 vollendet wurde,
im bekannten, unschönen sog. Jesnitenstil. In den Jahren
1821 und 1822 wurde die Kirche durchgreifend renoviert, in-
dem man die außen an derselben befindlichen Treppenhäuser
abbrach, statt der „alten platten Decke" des Schiffes hölzerne
Kreuzgewölbe einfügte, in die nördliche Wand vier Fenster
einbrach und neue Emporen in den Seitenschiffen erbaute, wo-
durch auch im Aenßeren einige Aendernngcn entstanden.
(Fortsetzung folgt.)
Reihenfolge der Nedlijsinnen des im Jahre 1227,
de;w. 12M gestifteten Eisiercienserinnenreichs-
lüosiers Baindt.
1) Tudecha, 7 1232.
2) Anna, Freiin v. Frankenhvfen, st 1244.
3) Irmengard, Konrad des Schenken v. Schmalegg Wwc.
und des Ritters Konrad leibliche Tochter.
4) Margareta Selinie, unter deren Aussicht im Jahre 1275
Heinrich, Bischof zu Trient, den ersten Altar im Kloster
zu Ehren der hl. Dreieinigkeit und der gebenedeiten Jung-
frau einweihte.
5) Christina Holbein ans Ravensburg.
6) Adelheid Aptsrentterin, die jüngere.
7) Ursula v. Praßberg, st 1321.
8) Adelheid Aptsrentterin, die ältere.
9) Katharine Gräfin v. Werdenberg.
10) Anna, Schenkin v. Winterstctten, st 1400, welche nach
Bncelin eine Enkelin des Stifters gewesen sein soll, was
aber nicht wohl möglich ist.

') Natürlich bitte ich mich nicht mis;., sondern recht zu verstehen.

11) Anna Hnndbiß ans Ravensburg, st 1401.
12) Ehri stilla Schindel in von Ravensburg, st 1434.
13) Wandelberga, Edle von Weil, st 1456.
14) Wallbnrg En gl er in ans Ravensburg (?), st 1472.
15) Margarete v. Eampo (Eampi?), st 1504.
16) Verena v. Eampo, st 1520.
17) Anna Schleibeckin, st 1599, welche das durch die auf-
rührerischen Bauern beinahe ganz zerstörte Kloster neu
ansbanen und auch die Kirche hübsch Herrichten ließ.
18) Margarete Breck in von Feldkirch.
Von hier an ist das überhaupt nicht ganz zuverlässige
Verzeichnis sehr lückenhaft; es sollen im ganzen bis zn der
im Jahre 1802 erfolgten Säkularisation 53 Aebtissinncn bczw.
Vorsteherinnen gewesen sein.
19) Elisabeth ? von 1598—1613.
20) Katharine ?, um 1641.
21) Maria Scholastika ?, um 1654.
22) Maria Barbara ?, um 1706.
23) Anna Maria ?, um 1718.
24) Maria Magdalena ? von Dürrheim um 1729.
25) Maria Taveria Lohmüller von Weingarten bis 1802—03,
st zu Baindt im Jahre 1836. Lck.

Lanfend o Litieratur-Nokizen
über neue einschlägige Veröffentlichungen in Zeitschriften K-
Von Amtsrichter a. D. P. Beck.
(Fortsetzung.)
84. Adrian v. Corneto, von Brnno Gebhardt, ein Beitrag
zur Geschichte der Kurie nnd Nenaissance, Breslau 188V, Prens; und
Jünger.
85. Gin Beitrag zur Hebung des Kirchengesangs von
H. Hcchin in Beilage 10V der „Ällg. Ztg."
86—87. Die Meisterwerke deS R l) ck s in u s c n m s z u A m st e r-
dain — das Museum von Amsterdam von W. Lübke in Beilage
108 nnd 136.
88. 1)r. Joh. Weyer, der erste Be kämpfe r des Hexen-
Wahns in Beilage 127.
89. Florentiner Kunst- und Gedenk feste von R. S. in
Beilage 131. 135, 137, 14».
90. Die Ausstellung kirchlicher Kunst gegen stände im
österreichischen Museum zn Wien. Von vr. Gd. Leisching in
Beilage 138.
9t. I. 'universitä cke ^ Ii Ltuclii cli b' iren 2 e voll G. Boden-
heimer in Beilage 147.
92. Eine plattdeutsche Bibelübersetzung (Besprechung
der Bibel von Ile. Job. Bugenhagen, Kropp 1885) in Beilage 150.
93. Das wanderbarliche Gut iu der Wallfahrtskirche
zum hl. Kreuz in Augsburg vou A. F. Butsch in der zweiten
Beilage zn Nr. 152 der „Allg. Ztg." vom 2. Juni 1887.
94. Die deutsche Nechtsgcschichtc iu ihren neuesten
Darstellungen von I4r. I. Jastrow iu Beilage 153, 154.
95. Die älteste deutsche Dorfgeschichte (Besprechung der
Schrift: Helmbrecht nnd seine Heimat von Fried. Keinz, 2. umgear-
beitetc Auflage, Leipzig 1887 bei Hirzel) iu Beilage 158.
96. F-erd. Fried. Gras v. Beust und sein Memvircu-
lverk in Beilage 158 und 159.
97. Oesterreich nach dem westfälischen Frieden von
H. v. Zwicdineck Südenhorst iu Beilage 167.
98. Die Münchener Kunst im XIX. Jahrhundert (Be-
sprechung des Werkes von F. Pecht: Geschichte der Münchener Kunst)
von F. Neber in Beilage 168.
99. Anthropologische Studien iu Beilage 170.
100. Neue 1'an8668 (des Abbe Roux) von Dr. F. T. Kraus
im Märzheft der „Deutschen Rundschau" vou 1887.
(Fortsetzung folgt.)

Ergänzung.
Der Dichter des iu Niw. 5, 2. 20 d. Bl. veröffentlichten „Ulmer
Münstcrliedes" ist Zi mm ermann. Leck.

Stuttgart, Buchdruckerei der Aktiengesellschaft „Deutsches Bolksblatt".
 
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