Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

DOI Artikel:
Renz, Gustav Adolf: Archivalien des ehem. Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten, [27]
DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [3]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0015

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
7

Ravensburg entscheidet in einer Streitsache zwischen Hans
von Payern, dem Netteren, Bürger zu Ravensburg eines- und
Haintz Rieser von Mochenwangen, mit Vollmacht der Aebtissin
von Baindt, sowie deren Amtmann Claus Nöchlin andernteils,
wegen einer Tratt zu Mochenwangen, welche mit Vieh zu be-
treiben genannter Hans von Payern dem Haintz Nieser ver-
boten hatte, dahin, daß dieses Verbot aufzuheben sei und im
übrigen jeder Teil seine Rechte an dieser Tratt wie bisher
behalten solle. — G. a. zinstag n. u. h. fronlichamstag 1438.
— S. Lutz Gäßler, Stadtammann zu Ravensburg. — Perg.
Orig. m. Siegel (eing.). 334.
1438. Juli 31. — Paul Schindelli, Stadtammann
zu Ravensburg spricht in öffentlicher Ratssitzung Recht in
der Klagsache der Aebtissin von Baindt, Schenkin Anna, ver-
treten durch Jos Humpiß, gegen Cuntz Studacher und Hans
dessen Sohn, mit ihrem Fürsprecher Hans Mayer, wegen des
Hofes zum Hinderholz, auf welchen die Beklagten Rechts-
ansprüche erheben. Er entscheidet, daß die beiden Oben-
genannten das Kloster Baindt wegen dieses Hofes künftighin
unbehelligt zu lassen haben. — G. a. Dornstag n. St. Jakobs-
tag ds. merren zwölfbotten 1438. — S. Paul Schindelin, Stadt-
ammann zu Ravensburg. >— Perg. Orig. m. Siegel (eing.). 335.
1439. Februar 4. — Heinrich Halber der Metzger,
Bürger zu Ravensburg bekennt, daß ihm und seinen Nachkommen
von der Aebtissin von Baindt, Schenkin Anna, des Klosters
Gut bei Mnmmcnwinkel, vor der Stadt Ravensburg gelegen
und genannt das Hinterholz, bestehend aus 6 Jucherten Ackers
im Toblerösch, 5 Juchert Ackers in der Hegi, 7 Mannsmahd
Wieswachs ebendaselbst und 4 Juchert „verdorbens Waldes an
Holtz und an mösern (Moos)" mit allen Zubehörden als erb-
liches Zinslehen nin 8 Pfund Heller, Ravensburger Währung,
ein Fastnachthnhn und ans Ostern 50 Eier, oder anstatt der
Letzteren beiden Dinge 3 Schilling Heller mehr verliehen worden
se:. Als Unterpfand wird gesetzt des genannten Halders Wein-
garten zu Jmmenstad, an Michel Löslis, seines Schwagers Wein-
garten gelegen, der jährlich 5'P Eimer und 3 Maß Weinzins und
der Gablerin zu Ravensburg 10 Eimer Wein jährliches Leib-
gcding daraus giebt und als Gewährsmann ist gestellt: Ben-
telin Halber, des Obigen Bruder und ebenfalls ein Ravens-
Burger Bürger. Auch ist bestimmt worden, daß Heinrich
Halder das beschriebene und ihm verliehene Gut ohne Erlaub-
nis des Klosters in keiner Weise versetzen, verkaufen oder-
anderweitig verändern dürfe und falls er oder seine Erben
den fraglichen verpfändeten WeingaAcn über kurz oder lang
verkaufen oder sonst verändern wollen, so bleibt ihnen dies
unbenommen,, es muß aber dann ein anderes Gut im Wert
von 100 rhein. Gulden als Pfandobjekt gesetzt werden. —
G. a. St. agthen aubend 1439. — S. Hans Züricher, Bürger-
meister und Paul Schindelin, Stadtammann zu Ravensburg,
: iowie Beutel! Halder von da. — Perg. Orig m. 2 Siegeln
j (das dritte abgefallen). 336.
L.,einem, von einem Helm mit geschlossenem Visier gekrönten,
i - ejn Vogel (PeNkan?). Legende: Imns ' uriclier. -— k>) Im
> ein aufrecht stehendes, nicht mehr erkenntliches Tier.

! stende: krrul 8cbinäeIIi (rLuenspurz; ?).

(Fortsetzung folgt.)

Zur Grschichkr des Rlettgaues.
(Aus dem Nachlaß des rastlosen Lvkalgeschichtsforschcrs Psarrer
Joh. Ev. Schüttle in Seekirch.)
! - (Fortsetzung.)
' 4)er Herzog von Oesterreich verspricht Schutz
wider die aufrührerischen Bauern,
n. 1525, 12. Juni.
Ferdinand von Gottes Gnaden Prinz und Jnsant in

Spanien, Erzherzog zu Oesterreich, Herzog zu Burgund rc.
Ehrsamer Geistlicher Lieber andächtiger, welchermassen dir und
deinem Gottshaus und desselben Probsteyen und ander seiner
zugehörung, über vielfältig, dem ehrlich und überflüssig recht
erbieten von der anfrürigen Paurschafft am Schwarzwald Ver-
schiener zetten gewaltig und ungeschikt Handlungen zngefüegt
seyen, des haben wir aus deinem schrifftlichen anzeig nach längs
nicht mit clainer beschwehrd, sonder auch mit gnädigen gros
mitleyden vernommen, und wiewohl wir nur dir um deinem
Gottzhaus als unserm und nnsers Haus Oesterreichs Schirms-
verwandt in ansehung der getrewen und viel bewiesen und
erzeigte Dienstbarkeit in solcher deiner wiederwärtigkeit gnä-
dige hilf und beistand erzeigen wollen; so sein wir doch bey
gegenwärtig anfrürigen wesen mit solchen grossen tresfenlicher
geschäfften, damit wir unser land und Herrschaften vor abfall
verhüten, dermassen beladen, darauf wir auch einer treffen-
lichen grossen kosten wenden müssen, daß wir diser zeit dir
nnd deinem Gotzhuß, wie gern und mit gnädigem willen wir
solcbes thäten, mit einer sonderen hilf nit zu statten kommen
mugen. Darnmb wollest, wie unser gnädig und güetlich Le-
geren an dich ist, iezmahlen mit uns gedult tragen, und dich
leiden wie du magst, bis die empörungen in anderer unserer
herrschaften, darin wir zu abstellung solcher täglich grossen
vleiß ankeren nach Gottes willen zu pesseren friden und rne
gebracht werden, was wir dann dir und gedachten deinen Gotz-
hus, in dem das billich und recht ist mit unser fürdrung er-
schießen, und zu guetc» handlen mugen, darinn wollen wir
dich, und dein Gotzhaus und desselben verwandten nit ver-
lassen, sondern dich und berührt dein Gotzhaus in dem und
anderen allzeit gnedicklich und wohl bevolchen haben, daß
solt du dich zu uns entlich getrosten und versehen. Geben
zu Innsprugg, am XII. stunii lVlOXXV.
Gerbert, 309te Urkunde III, S. 411—412.
Im Auftrag desselben Herzogs versprechen dies
auch seine Statthalter, n. 1526, 1. Oktober.
Wir des durchleüchtigsten grosmächtigcn Fürsten und
Herrn, Herrn Ferdinanden Prinzen und Jnfanten in Hispa-
nien, Erzherzogen zu Oesterreich, Herzogen zu Burgund, zu
Steir, Kärnten und Crain w. Graven zu Tyrol rc. unseres
gnädigsten Herrn Landtvogt, Regenten und Räte im ober»
Elsaß und nach gemelter suchen vor ihrer fürstlichen Dnych-
leüchtigkeit verordneter Commissarien bekennen vns öffentlich
und thnn kund allermäniglich als' uns die hochgemelt fürst-
liche Dnrchleüchtigkeit ein Commission und bemüh zugeschickt
hat von wort zu wort also luten.
Ferdinand von Got es Gnaden Prinz und Jnsant in
Hispanien, Erzherzog zu Oesterreich, Herzog zu Burgund rc.
den edlen, ersamen gelehrten, und unfern lieben getrüwen
vnserm Obristen Haubtmann und Landtvogt, auch Statt-
haltern, Regenten und Räten nnsers Regiments zu Ensisheim
im obern Elsaß. Edel ehrsam gelehrt liebe getrewe. Wir
senden vch hierin verschlossen am supplikation, so uns der
ersam geistlich unser lieber andächtiger Johannes Abbt des
Gotzhns zu saut Blasien uf dem Schwarzwald fürbracht,
darinnen er sich wider die Einwohner und Landsassen des
Schwarzwalds von wegen des Noms und zugefügten schaden
ime in nächst vergangener pnrischen vfrnr begegnet beschwerdt,
und darinnen nnterthänigst angeruffen und gebetten hat. Wie
ihr sehen und darnö clärlichen vernemmcn werdet; diewyl wir
nnn gemelten Abbt als unserm Schirmsverwandten mit unser
hilf zu erscheinen gnädiglich geneigt vnd schuldig sein. Dem-
nach empfehlen wir vch ernstlich das ir Vf sein oder seins
 
Annotationen