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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0027

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württembcrgischen Historikern ist auch das Herzogtum Teck,
Heiratsgut der Agnes, au die Zähringer gekommen.
Die zweite Tochter Rudolfs, Adelheid, a. 1079 au
König Ladislaus von Ungarn gcehelicht, ist a. 1090 gestorben.
Rudolf hat a. 1059 Alleshansen au St. Blasien geschenkt
und a. 1063 im Aufträge Kaiser Heinrich IV. die Grenzlinie
zwischen den Gebieten der Klöster St. Felix und Regula in
Zürich nnd St. Hilarius in Glarus in Zürich entschieden. Cr
und seine ganze Familie waren große Wohlthäter von St. Bla-
sien. Die meisten liegen denn auch zu St. Blasien begraben.
Im 12. Jahrhundert sind Edle von Rheinfelden ver-
zeichnet, später wurden sie auch Truchsesse von Rheinfelden
genannt.
a. 1128, 25. Februar, Chuno, Truchseß. III, 62.
a. 1168, 15. März ist Heinrich von Rheinfelden Zeug,
als Abt Berthold von Stein einen ZinS im Breisgan an
St. Blasien giebt. III, 99.
a. 1228 hatte Bischof Heinrich- von Basel in Rheinfelden
eine Kollegiatkirche erbaut, die n. 1230 von Kaiser Hein-
rich VII. nnd n. 1238 von Papst Gregor IX. bestätigt wurde.
a. 1240, 14. Februar, ist Heinrich von Rheinfelden,
Eselin genannt, Zeuge in einem Vergleiche des Konvents zu
Sizenkirch mit Bnrkard von Eschechon. III, 143.
a. 1170, 17. Februar, als die Kirche in Esfringen gegen
die von Warto St. Blasien zngeschriebcn wurde, erscheint Hug,
Presbyter von Rheinfelden, als Zeuge.
n. 1272 hat Graf Rudolf von Habsburg Hertimberg und
Rheinfelden, welches unbezwinglich erschien, erobert.
n. 1276 wurde hier, in Rheinfelden, Karl Rudolf, Sohn
Kaiser Rudolfs I-, getauft, starb aber bald darauf und wurde
mit der Mutter Anna in Basel beigesctzt, a. 1770 aber nach
St. Blasien transferiert (izt in Wien). II, 28.
u. 1410, 6. November, hatte Nikolaus von Rheinfelden
seine Güter ober dem Berge des Thales Totnau, zer Bach
genannt, au St. Blasien gegeben, aber die Fröner im Erz-
bergwerke hatten sie damals iuue. III, 329.
u. 1610—1620 machten die Rheinfelder den sogenannten
Nappenkrieg mit einer Laudfahne mit, standen den Hanen-
steinern bei nnd halfen Waldshnt belagern. II, 400.
2. Sack tilgen.
Von dem Schwarzwalde hatten ehemals die Grasen von
Kybnrg denjenigen Distrikt besessen, welcher nach der Hand,
doch noch vor Konradins Tode, an das Hans Habsburg ge-
kommen und zwar durch Erbrecht von Grafen Hartmann
von Kybnrg, dessen Schwester Hcilwig Kaiser Rudolfs Mntter
gewesen.
Säckingen wie Lansenburg waren Lehen von der Aebtissin
zu Säckingen nnd beide kamen also schon zu Zeiten der
Stauffer an die Grafen von Habsburg und blieben bei der
Habsbnrg-Lanfenbnrger Linie, bis diese -r. 1409 anSstarb,
womit beide Grafschaften samt den Städten an das Haus
Oesterreich crbweise übergingen nnd befestigt wurden, wie-
wohl schon a. 1387 Herzog Leopold die ganze Grafschaft
Laufenbnrg von Grafen Hansen jun. von Habsbnrg um
12 000 sl. erkauft hatte. Geg. Schafhausen an St. Catba-
rinen Tag 1387 Landvogtei Ob.-Schwaben. I, 155.
Im Jahre 833 hatte ein gewisser Nandherns Güter in
der villa 3al<m§en an Kloster St. Gallen gegeben unter
Grafen Kerold im Aragan. I, 132.
Im Jahre 1272 ist die Burg durch Feuer bis ans zwei
Häuser zerstört worden; die steinernen Häuser und Mauern
der Stadt hat Bischof Heinrich von Basel eingerisscn und was

er vorfand, mitgenommen. Graf Rudolf von Habsbnrg zün-
dete dafür die Stadt Basel an nnd brachte die Beute nach
Säckingen zurück. II, 28 nnd 29.
Rudolf, Graf von Pfnllendorf, Schwäher des Grafen
Rudolf von Bregenz, hatte alle seine Güter crbweise dem
Kaiser Albrecht vermacht. Dafür hat der Kaiser dem Albert,
Grafen von Habsbnrg, welcher eine Tochter Grafen Rudolfs
zur Frau hatte, die Grafschaft Zürich verliehen nebst der
Kastenvogtei über die Kirche zu Säckingen mit den von Bie-
dertan erworbenen Besitzungen. Langvogt. Ob.-Schwaben. I,
153, 1. Note.
Bei der großen Nheinüberschwemmnng a. 1343 waren
die Einwohner von Säckingen fast sämtlich eingeschlossen.
Einige gingen mit ihren weggeschwemmten Häusern elendiglich
zu Grunde. Von da ab blieb Säckingen bei der Lanfenburger
Linie, die, wie oben bemerkt, a. 1409 mit Johann IV. aus-
starb. Sie führten die Bezeichnung: „Lehen Lansenburg nnd
Säckingen." II, 134.
3. Lansenburg.
An der Grenze des Alpegaues war diese Burg der Sitz
der Kyburger. Noch a. 1790 sah man die hohen Trümmer
der Burg und Mauern. Durch Heilung also kam sie an die
Habsburger. Rudolfs Sohn Gottfried setzte die Lanfcnbnrgcr
Linie fort. a. 1253 starben seine Brüder Werner nnd Otto,
er selber aber a. 1271. Im Jahre 1273 wurde der vierte
Bruder Bischof von Konstanz, der a. 1293 starb.
Die Stadt Lansenburg war die dritte unter den Wald-
städten.
4. Waldshut.
Diese vierte Waldstadt haben Rudolf, Graf von Habs-
bnrg, und Kybnrg, Landgraf im Elsaß, nnd sein Bruder
Albrecht, Kanonikus in Straßburg, n. 1249 erbaut nnd ge-
freit. Sie bezeichneten sie als „Hut des WaldcS". II, 32.
a. 1335, 4. September, wurde in Waldshut eine Urkunde
ausgestellt, wornach Johannes Woler die Villa Togern der
Aebtissin von Konigsfelden verkauft. III, 268.
a. 1342 haben die WaldShnter im Bunde mit den „Wäl-
dern" und den Burgern von Balneis die untere Stadt unter
der Burg Klingnan wegen eines vom Bischof von Basel, dem
Besitzer des Kastells angethanencn Unrechts gänzlich in Staub
und Asche gelegt. II, 133.
n. 1430, 6. Juni, wurde auch der Pfarrer von Walds-
hut ermahnt, seine Pfarrkinder zur Bezahlung ihrer Schuldig-
keiten an Nen-Zell anznhalten. III, 339.
a. 1468 haben die Berner und vereinigten Lnzerner mit
16 000 Bewaffneten Waldshnt belagert nnd berannt, doch
vergeblich. II, 213.
a. 1524 hat Hnbmajer gegen 300 bebartete Bauern und
ihre Weiber wiedergetauft. Um St. Nikolai 1525 hat Herzog
Ferdinand nachts die Stadt besetzt und Hubmajern verjagt,
d. h. er floh nach Zürich, dann nach Konstanz, nnd wurde
endlich a. 1525 in Wien verbrannt? Merkwürdig ist, daß
er besonders die Weiber von seiner Ketzerei einnahm. II, 315.
Zur Zeit der französischen Einfälle a. 1745 wurde das
vorderösterreichische Gericht in Freibnrg nach Waldshnt ver-
legt. Die rebellischen hanensteinischen Bauern belagerten im
November die Stadt ringsum, wollten ihre gefangenen Ge-
nossen befreien, verlangten die Uebergabe der Stadt nnd drohten
sie zu beschießen; aber hercingezogenes österreichisches Militär
schlug sie in die Flucht und trieb sie zu.Paare». II, 467.
Diese vier Waldstätte standen immer unter österreichischer
j Herrschaft.
 
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