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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [11]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0061

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, Erscheint monatlich zwei- !
! mal als regelmäßige Bei- ;
! läge zum Pastoralblatt für f
die Diözese Rottenlnirg und !
ist durch die Post nur j
mit diefein zugleich zu !
beziehen; halbjährlich in s
Württemberg M. 3.15.. im :
Bestellbezirk Stuttgart M. s
3. —im Reiche M. 3. 80.,
in Oesterreich fl. 1. 53 kr. s
ö. W., in der Schweiz Frcs. !
4. 80 Cts. :


iöpfan-


von Schwaben
— zugleich Grgau für deutsche Aircheugeschichte —
mit periodischer kirchengeschichtlicher Weltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Nottenburg.

j Durch a l l e Buchhand- !
! l n n g e n, sowie gegen Ein- !
j sendung d. Betrags direkt i
: v.d.Exp c dition d.Deut- s
j scheu Volksblatts in !
! Stuttgart. Urbansstr. 84. ;
! kann das Diözesan- !
; Archiv allein zum Preise j
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! lich, das Pastoralblatt!
I allein zum Preise von M. !
t 1. SV. halbjährlich bezogen !
! werden.

Mit einein Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgegeben
von Or. Engrlbrrt Hofrlr, Pfarrer in Nmmcndorf.
Korrespondenzen wollen gcfl. direkt an vr. Engelbert Hoselc, Pfarrer in Ummendorf b. Biberach, gerichtet werden.

Mr. 14. Stuttgart, den 15. Juli 1892. 9. Jahrgang.

Inhalt: Znr Geschichte des Klettgaues. (Aus dem Nachlaß des rastlosen Lokalgeschichtsforschers Pfarrer Joh. Ev. Schüttle in Scekirch.) — Archi-
valien des ehemaligen Cistercienser-Nonnenklosters Baindt bei Weingarten. Geordnet und bearbeitet von Renz in Regensburg. (Fort-
setzung.) — Beilage: Ein urwüchsiges und seltenes altes Buch über das hl. Blut zu Weingarten.

Zur Geschichte des Lvlrttgaues.
(Ans dem Nachlaß des rastlosen Lokalgeschichtsforschcrs Pfarrer
Joh. Ev. Schüttle in Scekirch.)
(Fortsetzung.)
Die Herren v. Schellenberg.
Diese Herren tauchen schon im 13. Jahrhunderte auf,
und zwar siuden wir sie zunächst als Schenken des Klosters
Fabaria in der rhätischeu Schweiz. Sie nennen sich Ritter
und fuhren einen schrägen Balken im Schilde, u. 1310 nennt
sich Marguard v. Schellenberg einen Burggrafen von Lingpach.
Aus der Schwarzwälder Linie ist der erste -— ein Benz
v. Schellenberg, welcher u. 1381 durch seine Gemahlin Gutta,
Tochter Burkhards v. Blnmberg, mit Consens Grafen Hein-
richs v. Fürstenbcrg als direkten Herrn der Stadt — Hnfingen
vererbt erhielt, u. 1406 hat Konrad v. Blumberg an Kou-
rad v. Schellenberg, Sohn besagten Benzen, alle seine Rechte,
die er in Almatshofen hatte, verkauft und derselbe Konrad
und seine Söhne Gebhard, Berthold und Konrad unter-
handelten mit den Gebrüdern Heinrich und Egon v. Fürsten-
berg u. 1418 und hernach noch mit anderen über verschiedene
Punkte der hohen Herrschaft und des Blntbannes, welchen in
Hüsingc» schon u. 1404 der Großvater dieses Konrad von
Kaiser Rupert zu Lehen empfangen hatte. Mit St. Blasien
waren diese Herren vielfach im Streit, u. 1477 geschah der
Spruch zu Gunsten der Abtei St. Blasien. Um diese Zeit erwarb
Konrad der Schellenbergschen Familie Hausen vor Wald, Burg
und Bachen. Burg kaufte er von den Herren v. Nenenstein.
1784 kam es an Fürstenberg. Derselbe Konrad unter-
schrieb mit Bnrkhardt u. 1483 und wieder u. 1488 als Zeuge
eine Urkunde, wornach die Edlen v. HabSbnrg den Fürsten
h- Fürstenberg u. 1488 unter anderem auch Schloß und
^tadt Donauöschingen verkauften. Als u. 1510 die Ran-
decksche Familie mit Georg v. Nandeck erlosch, kam Nandeck
Theil an seinen Schwager Hans v. Schellcnberg, dessen
^vhn Gebhard auch die übrigen Theile erkaufte. Obwohl diese
TJwg u. 1499 von den Schweizern zerstört worden, hat sie
t^Z^rd u. 1565 wieder aufgebant. Obwohl diese Herren im
o- Jahrhundert von Zeit zu Zeit Zuwachs ihrer Besitzungen
^hielten und sich iu Neste außerhalb des Schwarzwaldes ans-
ehnten, so verfiel diese Familie doch bald. Johannes, Kon-
kadö Sohn, erhielt die Herrschaft Staufen und Randeck,

woraus der Randegger Zweig erwuchs und von Arbogast,
Johannes Neffen von seinein Bruder Burkhard, erhielt diese
Familie Landtstrost, woher die andere Linie sich bildete.
Staufen erhielt sie durch Erbschaft von denen v. Randeck,
u. 1644 gehörte diese Burg noch denen v. Schellenberg, kam
aber von ihnen an das Kloster Petershausen. Im 17. Jahr-
hundert, nach dem Tode Heinrichs, Arbogasts Sohn, mußten
die Kuratoren Ernests, Heinrichs und ihrer Söhne, was sie
an der Stadt Hüfingen noch übrig hatten, an die Grafen
v. Fürstenberg verkaufen. Diese ll. Schellenbergsche Familie
kam nach und nach ganz herunter bis zur Köhlerei, indem
gegen Ende des 17. Jahrhunderts und anfangs des 18. Einer-
übrig blieb, Johann Joseph v. Schellenberg, Urenkel des
Schwikhardt (aus' seinem Sohne Joseph Ludwig und seinem
Enkel Johann Joseph). Dieser betrieb die Köhlerei in Zizen-
hausen und sein gleichnamiger Sohn war Vorstand einer
Metallfabrik in Hoheneck im Allgäu, brachte jedoch noch Lehen
in Hausen, Burg und Bach wieder an sich und starb u. 1769,
welche Lehen er seinem kinderlosen Sohne Joseph Anton
hinterließ, der ebenfalls u. 1788 noch lebte.
Aus dieser Familie war u. 1494 Ursula Meisterin im
Kloster Berau und u. 1530 eine andere Ursula Klosterfrau
daselbst. II, 220 u. Gen.-Lexik. S. 898 n. 594.
A l l m u t h
Höfe, zur Pfarrgemeinde Aichen gehörig, hat noch die Ruine
eines Burgthurmes, der letzte Ueberrest des Schlosses Allmnth,
welches noch u. 1150 eine eigene adelige Familie besaß. Es
gehörte zu den vornehmeren Herrschaften des Alpeganes.
u. 1297 hat Heinrich v. Lupfen, Kanoniker in Straßburg,
hier eine Urkunde ausgestellt. Es waren also die Herren
v. Lupfen schon vor dieser Zeit im Besitze dieser Herrschaft.
u. 1352 verpfändeten sie es an Diethelm v. Munolvingen nebst
dem dazu gehörigen Dorse Aichen. Von letzterem erbte sich
Allmnth auf die Herren v. Heudorf, welche dasselbe an Götz
am Stad zu Schafhausen verpfändeten; aber Junker Hans
v. Heudorf nahm Allmuth gewaltsam in Besitz, was zu einer
Fehde Veranlassung gab, wobei der Junker gefangen wurde.
Von Götz am Stad kam Allmuth bald wieder an die v. Heu-
dorf, welche aber die Gülten von den. Allmuthhöfcn u. 1452
an einige Waldshuter Bürger verpfändeten, u. 1466 wurde
auch ein Viertheil der Herrschaft an die Herren v. Reischach
 
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