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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

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Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [14]
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0084

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76

izt unter-de» Schutz des hl. Nikolaus, BlasiuS, Felix uud
der, Regula uud führte l116 die Klausur ein. Die erste
Rögl.ilarkirche hier wurde von Bruno, Bischof von Trier, eni-
gewc^ht. III, 394. Nachdem dies Kloster 3. 1117 ganz fertig
war,'hatte Abt Rüsten viele Schwestern aus dem Weltlebeu
weg z.um demütigen Klosterleben gesammelt und zu ihrer Re-
gierung und Verwaltung der zeitlichen Angelegenheiten einen
Prior,' zur Seelsorge zwei Priester eingesetzt. Die Kirche
war znm hl. Pankraz durch Bischof Gebhard von Konstanz
n. 101)8 geweiht worden. I, 218. Nun war also ein neuer
Staust der Dinge gesetzt worden.
m. 1125, 2. Xul. Leptbris, starb Werner v. Kaltenbach.
Weniste Tage vor seinem Tode hatte er seine Gemahlin Jta,
zur ZMc, Sulzberg genannt, gesandt, um diese Zelle zu be-
suchen'. Sie wurde aber von da aus vom Herrn Abt mit den
übrigen Schwestern nach Berau geschickt, um da die Religion
zu Pflegen. Von einer gewissen Schwester v. Laineck, deren
Bruder Albert v. Laineck war, ist bekannt, daß sie 3. 1130
dem Kloster Berau vorstnnd. lebte auch zurückgezogen —
Luitgarde, eine Gräfin v. Windenberg und Bogen. Es wurde
aus diesem Kloster auch eine Kolonie abgesandt, um das
Kloster Muri zu bevölkern.
Bischof Hermann von Konstanz hat die Kirche prächtiger
Herrichten und mit Gütern ansstatten lassen und sie 3. 1147
eingeweiht.
a. 1128, 25. Februar, kommt Ritter Ulrich v. Berau vor;
3. 1158, 14. April, giebt Bischof Hermann von Kon-
stanz die Kirchen in Berau und Hachenschwand an St. Blasien.
III, 89. Im Jahre 1170, 17. Februar, war GotefriduS,
Prior in Berau, Zeuge, als die Kirche in Effringen —
wider die Dynasten de Warto, an St. Blasien gegeben wurde.
III, 100. 3. 1225 (oder 29) war Konrad Propst in Berau
unter Abt Hermann I.; Gerold v. Jmmendingen, Prior in
Berau — und Mangold v. Jmmendingen erscheint 3. 1230
als Propst in Berau. Unter Abt Arnold II. ist Wikmann
Propst 3. 1261; Burkhard 3. 1271. Mechtild von Tuttlingen
aber ist Meisterin unter Abt Heinrich II. 3. 1282. Rudolph
ist Propst a. 1290 und dann Gottfried.
Nach einem alten Meßbuche, welches die gelehrte Kloster-
frau Angela, mit kurzer Chronik, sehr elegant geschrieben,
heißt es vom Jahr 1267, VII. 16. IVInrtii: „Zur uner-
warteten Stunde der 'Nacht kam in der Klosterküche zu Berau
Feuer aus und wuchs bald so au, daß der ganze Holzbau
des Klosters völlig in Asche gelegt wurde. So war es auch
schon 3. 1188 abgebrannt.
3. 1297 bekam dies Kloster einen Wohlthäter an Albert,
Pfarrer in Nallingen und Kaplan in St. Blasien) welcher all
die Güter, die er vom Propste der Zelle zu Grafenhausen
und von Jakob Klier, Burger in Freibnrg verkauft hatte um
47 Mark, znm Kloster Berau vermachte. So lange Adelheid
v. Gundelfingen und Agnes von Eßlingen in diesem Kloster
lebten, sollten sic die Nutznießung von diesen Gütern Haben;
nach ihrem Tode aber fielen diese Güter ans Kloster. Um
diese Zeit kommen einige solcher Uruebeirckariurum in Berau,
Sizenkirch rc. vor.
Im 15. Jahrhundert ist das Kloster zweimal abgebrannt,
3. 1442 und 1456, wurde aber jedesmal alsbald wieder auf-
gebaut. Damals, 3.1442, war Heinrich v. Reischach Propst;
Barbara v. Reischach, aus derselben Familie, war Meisterin
3. 1495. Nächst vor ihr 3. 1494 war Meisterin Ursula
v. Schellenberg unter Abt Georg.

Pröpste: Diethclm Blatter; nach ihm 3. 1407 Egolf
Blaver, nachmals Abt von St. Gallen.
3. 1530 war eine Ursula v. Schellenberg Meisterin.
3. 1629, als BlasiuS II. Abt war, mußte das Pfarr-
haus, weil es abermals durch Brand gelitten, neu ausgcbaut
werden.
3. 1638, P'räpositnr genannt, wurde es von den kaiser-
lichen Soldaten ausgeplündert und den Frauen war im
17. Jahrhundert die einzige Zelle in Wislikofeu bei Zürich so
oftmals eine Zufluchtsstätte und ein sicheres Asil.
Im Jahre 1711, de» 14. Juli, litt das Pfarrhaus aber-
mals durch Brand, aber cö ist auch das Kloster mit der
Kirche und allen übrigen Gebäuden in Asche gelegt worden.
Der Abt Augustin that alles, um indes die Frauen in an-
deren Klöstern unterzubringeu, bis das ihrige hergestellt war.
Am 17. Juni 1775 wurde die Kirche vom Weihbischof Geist
von Konstanz eingeweiht und 3. 1716 war das Kloster so weit
hergestellt, daß die Frauen, ferne vom Weltgetümmel uud von
allem Umgang mit Weltleuten durch die Klausur abgeschlossen
wurden, so daß keine ihren Fuß über die Schwelle des Klosters
setzen durfte, was die Frauen auf Ermahnung des Abtes hin
annahmen, nach dem Beispiele der ehemals so begeisterten Frau
Agnes in Berau, deren Grabstein 3. 1790 noch im Chore vor
dem Hochaltäre stund mit der Inschrift: „Agnes in der
Klausur."
3. 1771 gelobten diese Frauen auch die ewige Anbetung,
welche übrigens schon im vorigen Jahrhundert dahier bestund
und 3. 1676 von Papst Jnnvcenz XI., dann Papst Klemens XI.
aber 3. 1705 bestät-tiget wurde.
Die Ritter v. Stade und Schashausen hatten hier daS
Schutzrecht und die Gerichtsbarkeit, verkauften dies aber 3.1478
au St. Blasien. (Fortsetzung folgt.)

WiszVllen.
Zu der „Berichtigung" (in Nr. 13 d. Bl. S. 52). st Bei der
in Nr. 6 auf S. 24 d. Bl. gebrachten Notiz von einer Pilatnsbesteignng
durch Herzog Ulrich von Württemberg ist der Unterzeichnete einer dies-
bezüglichen bis jetzt unwidersprochen beziehungsweise nnberichtigt geblie-
benen Angabe in einem Aufsätze über den genannten Berg von I. Hard-
meyer-Jenny in der illustrierten Zeitschrift „Vom Fels znm Meer",
11. Heft, S. 870 vom Jahre 1888/89 (Berlin n. Stnttgart, Verlag
von W. Spemannsst gefolgt, was der Unterzeichnete um so eher lhnn zn
dürfen glaubte, als ihm bei einer vor ca. 20 Jahren nnSgeführten Pilatns-
besteignng das Gleiche mehrfach mündlich versichert worden war. Den
weiteren Inhalt der „Berichtigung" über eine fabelhafte Steininschrift
n. s. w. berührt weder der erwähnte Aufsatz, noch die beanstandete
Miszelle; und wird hiezu vorerst nur noch bemerkt, ivie der Umstand,
daß Herzog Ulrich erst 1519 vertrieben wurde, an sich eine das Jahr zuvor
ausgesührte Bergfahrt aus den Pilatus nicht ansschließt. Der Untevzeich-
nctc wird sich übrigens Hiewegen noch an Herrn Staatsarchivar v. Licbennn
in Luzern wenden. — WaS die weitere sog. „Berichtigung" der in dcr
Bcilage zu 'Nr. 12 d. Bl. — nicht wie in der Berichtigung steht, Nr. 6
— mitgcteiltcn Miszelle nnlangt, so wollte hier — unter Beiseite-
lassung der Streitfrage, ob Schiller wirklich der Verfasser der
erwahnte» Geschichte von Württemberg ist oder ob vielmehr nur der
Nachschricb einer Geschichtsvorlesnng vorliegt — einfach bloß eine weitere
unrichtige örtliche Angabe in Bezug ans die erste Waffen-
that des Herzogs Alexander gegeben werden und wurde hiebei
das betreffende Buch unter dem Titel angeführt, unter welchem das-
selbe seiner Zeit in Stnttgart von Stuttgarter Seite heransgegeben
worden ist! —cü.
st Wege» Orlsabwcsenhcit des Verfassers leider verspätet.
st Auch in einer anderen Zeitschrift („Westernianns Monatshefte"'?)
soll diese Angabe enthalten gewesen sein.

Stuttgart, Bnchdrnckerci der Aktiengesellschaft „Deutsches Vvlksbkalt".
 
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