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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

DOI Artikel:
Schöttle, Johann Evang.: Zur Geschichte des Klettgaues, [15]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0099

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91

hier selber Mönch, während sein Bruder Hugo in St. Blasien
den Habit anlegte. I, 364.
Höchens ch w and,
früher Hachenschwand, ist alt, denn scheu 1092 hat der St.
Blasianische Abt Ute hier ein Kirchlein gebaut, welches Bischef
Gebhard von Constanz einweihte, und mit einigen Zchmen
vermehrt. Im Jahre 1787 wurde hier eine Pfarrei gegründet.
Es lag nur 1st.i Stunde südöstlich von St. Blasien, ans
dem höchste» Berge der Umgegend.
(Schwand kommt von „schweinen" — auSreuten her.)
BikelSberg,
eine Zelle, von der nur im 16. Jahrhundert die Umschreibung
einiger Güter vorkommt, welche Abt Eberhard an Ulrick Friede-
rich Sartori in Bikhelsberg 3. 1513 und an Barbara Themin,
Gattin Stephans v. Gerings von Bikhelsberg gemacht hatte.
Im Jahre 1517 bezeugt Martin Wolf, Schultheis; in Nosen-
seld, dem Abte die Anerkennung der Leibeigenschaft. II, 362.
Grafenhausen,
Pfarrdorf, ligt 2 Stunden südwestlich von Bonndorf, ist sehr
alt und gehörte 3. 1285 den Grafen von Nellenbnrg und
dem Ritter Eybrecht Roth, der dasselbe 3. 1346 an das
Gotteshaus Allerheiligen in Schafhausen um 300 Mark
Silbers verkaufte. Damals schon war es eine Stadt und
ein Kloster darin. 3. 1297 hat Albert, rector ecclesme in
Nallingen (Nellingen bei Eßlingen) und Mönch in St. Blasien,
alle Güter, welche er vom Probste der Zelle Grafenhansen
und von Jakob Klier, Bürger von Freibnrg, um 47 Mart
Silber erkauft hatte, diesem Kloster geschenkt.
n. 1341 verpfändet Eberhard v. Lupfen unter Anderem
auch die Schirmvogtei auf 1 Hof des Klosters Grafenhausen
um 150 Mark Silber. Eybrecht v. Roth verkaufte lt. oben
an Kloster Allerheiligen und zwar die Vogtei nicht blos über
Stadt und Kloster G., sondern auch über Signan, Amergas-
vcldt, Langenfurt, Ebcrspach, Kamercn, Hetistal, sein Hans
und 2 Mühlen um 300 Mark. II, 127.
Im Jahre 1530 kam G. durch Tausch an die Grasen
v. Lupfen, von diesen an die v. Pappenheim und endlich
2. 1609 um 12 000 fl. an St. Blasien, das 3 Jahre später
auch die Jurisdiktion darüber an sich brachte. Gen.-Lex. S. 469.
Wage n h ause n
ligt am Rheinufer auf Schweizer Grenze, gegenüber Stein
Und wurde im 11. Jahrhundert von Tuoto gegründet, einem
Edlen, welcher sei» Gut in W. und alles andere, was er
besaß, mit sich selbst an das Kloster Allerheiligen in Schaf-
hansen gab. ES reute ihn aber bald; er entzog cs dem Kloster
wieder und molestirtc die dortigen Mönche der Art, daß sie
ihm endlich 3 Güter Herausgaben und darauf verzichteten,
uämmlich Wagenhauscn, wo sie schon eine Zelle erricktet
hatte», Kapell und Honsteiten, unk der Bedingniß, sie endlich
>» Ruhe zu lassen. Tuto übergab nun die Zelle an die
Kirche von Constanz, indem das Kloster Allerheiligen unter
2lbt Adelbert v. Messingen es begünstigte 3. 1102 und ebenso
bes Klosters Schirmvogt Adilbert v. Morisberg. Geschehen
"uf einer Synode zu Constanz. I, 436.
Die von Schafhansen und Stein stritten oft wegen dieses
Klosters. Jeder Theil vermeinte, es stehe aus seinem Grund
und Boden und es wurde daher öfters verwüstet. Auch
Zischof Ulrich I. von Constanz vermeinte ein Recht daraus zu
haben 3. 1126.
Nachher, 3.1129, wurde die Kapelle mit dem Oratorium

St. Johann Baptist von Gebino renovirt und von Ulrich II.,
Bischof von Constanz, consecrirt.
Der Abt Otto von Wagenhansen wurde vom Bischöfe
Ulrich II. abgesezt und Gebino zog nun (wohl aus Peters-
Hausen) wiederum hieher und war izt ordentlicher Abt. Er
starb 3. 1156 und hatte noch zuvor eine neue Zelle bekom-
men, nämmlich Wishina. Im Jahre 1417 war Johannes,
der letzte Abt, auf dem Coneil zu Constanz. Wegen Ver-
armung wurde nun dieses Kloster 3. 1417 in eine Probstei
von Allerheiligen umgewandelt. Im Jahre 1525 wurde es
säkularisirt. 3. 1790 war der Klvsterban noch da. I, 437.
A m tenhausen,
Amts Möhringen, war ein Franenkloster, 3. 1111 vom Abte
Theoger von St. Georgen gestiftet, von welchem Kloster eS
5 Std. entfernt, ihm aber eigenthümlich unterworfen war,
während andere Zellen dies nur in Kraft des Gehorsams
waren, so Wargavilla, Kraitthal, St. Markus und ein Kloster
im Elsaß. Wohl gegen 100 Frauen traten in dies Bene-
diktiner-Kloster ein, später nahm es wieder ab. Die hiesigen
Frauen mußten alle so viel lateinisch lernen, daß sie die
Psalmen verstunden. Es erhielt zwar durck Rudolph v. Habs-
burg neue Besitzungen und wurde von verschiedenen adelichen
Gescklechtcrn der Umgegend gut bedacht, konnte aber nie zum
Aufblühen kommen. 3. 1430, 6. Juni, ist es unter die
Pfarreien gezählt, deren Gläubiger der Herzog von Wirtem-
berg zur Bezahlung anhielt. III, 339.
Graf Friederich v. Fürstenberg agitirte auch wegen dieses
Klosters, besonders als Jodok Münch von Rosenberg, ein
Apostat, fürstlicher Präfekt war; aber das Kloster hielt sich
fest und behauptete seine Subordination unter St. Georgien.
In der neueren Zeit wurde es aufgehoben und siel an Baden..
St. Marci Zelle
ist schon 3. 1087 entstanden, war arm und gering. Obiger
Theoger erneuerte eS, staffirte es mit Mauern, Gebäuden und
Besizungen der Art aus, daß es bei 100 Frauen aufnehmen
konnte. Nach 10 Jahren konnte es aber bei 700 Mönche
und Nonnen ansnehmcn. 1, 288.
Anfangs war sie St. Sigismund geweiht, Pabst Leo IX.,
in Egisheim. geboren, stellte sie wieder her unv weihte sie
St. Markus.
Fricdenweiler,
1 Std. von Neustadt entfernt, hatte ein Nonnenkloster, welches
3.1123 gegründet ward, wenigstens wurde es in diesem Jahre
von der Kirche in Reichenau unter Abt Werner all Kloster
St. Georg gegeben und für Benediktinerinnen eingerichtet.
3. 1139 wurden diesem Kloster seine Gerechtsame vom Pabste
bestätiiget und Georgien besaß das Visitationsrecht bis 1578,
während die Advokazic dem Grafen v. Fürstenberg znstnnd.
Im Jahre 1499, unter Abt Georg, ist dieses Kloster wieder-
um abgebrannt, wie zuvor 3. 1452. II, 51. Im Jahre 1570
waren hier alle Benediktiner-Nonnen ansgestorben; 3. 1576
hat nun Graf Heinrich v. Fnrstenberg dies Kloster in ein
Cisterzienser-JnMipt nmgewandclt und lud zu diesem geist-
lichen Werke auch >?e» Abt von St. Georg, den Pfarrer von
Villingen auf SamStag Abends d. 24. August 1576 gen
Friedenweiler ei». Jan Jahre 1585, d. 20. Ängnst, begehrte
Graf Heinrich v. Fürstenberg vom Abte von St. Georg den
oberen silbernen Theil seines Hirtenstabes zu entlehnen, um
die feierliche Vornahme dieses Aktes in seinen 2 Klöstern
Friedenweiler und Hof bei Nendingen vvrzunehmen. III, 425.
 
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