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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 9.1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.15867#0110

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sind, um die im Zweck dieser Klosterstiftung und in der Ab-
sicht ihrer Stifter und Gutthäter wesentlich gelegene nötige
SeelsorgsauShilfe zu erhalten, so sieht sich das Bischöfliche
Ordinariat verpflichtet, Ein rc. um die gefällige Einleitung bei
Seiner Königlichen Majestät geziemend zu ersuchen, daß diese
Klöster als eigentliche Seminaricn der Aushilfspriester bei
ihrer Subsistenz für so lange verlassen werden möchten, bis
den hieruntige» Religionsanstalten auf andere Weise Vor-
sehung gethan werden kann. ..."
Am 21. August schrieb sodann das Ordinariat wiederum
an den katholischen Geistlichen Rat, ausführend , „daß noch
besondere dringende Gründe obwalten, welche die fernere Exi-
stenz des Kapuziner-HvspitiumS zu Stockach als notwendig
darstellen".
Auch die Bürgerschaft der beiden Städte that alsbald
energische Schritte zur Belastung ihrer Ordensleute. Die von
Radolfzell schickte, wie der Dekan und KustoS Karl Franz
Norschach berichtet, eine Deputation an die Königliche Kom-
mission „mit unterthänigstcr Bitte, den Kapuzinern das Ab-
genommene zurückzugeben und ihnen ihre Existenz noch ferner
angedeihen zu lasten, weil man hierorts an sie gewöhnt sei".
Der Stadtmagistrat von Stockach erließ nach einer Meldung
des Superiors Pater Ammianus „allsogleich au Seine Maje-
stät ein Bittschreibeu, daß die Kapuziner in Stockach für die
Seelsorge unentbehrlich, daß ihre Kirche bis daher als ein
Filial zur Pfarrkirche (die zu klein ist) angesehen worden, und
alle Sonn- und Feiertage zum Unterricht der Erwachsenen
notwendig gebraucht worden, und ferners, wenn unsere Reli-
gion geduldet werde, gebraucht werden müsse".
Wessenbergs Bemerkungen blieben allerdings erfolglos,
wie auch jene des Ordinariats und der Bürgerschaft. Sie
verlieren darum nichts an ihrem inneren Werte, um so
weniger, als das Wirken der Klöster, für welche W. so warm
eintrat, ihm ans persönlicher Anschauung bekannt sein mußte.
Man sieht hieraus, daß es, sobald die neuwürttembergischen
Laudesteile zu den alten gekommen waren, auch schon eine
Ordeusfrage gegeben hat. Schon damals ist der Bistums-
Verweser und das Ordinariat von Konstanz, dem der größere
Teil dieser neuen Landestcile unterstand, bei der Negierung
für Mäunerorden eingetrcten. Schon damals hat er sein
Gesuch begründet mit der Notwendigkeit „subsidiarischer Seel-
sorge". Man wird nun gewiß nicht behaupten können, daß
>>n Jahre 1806 in jenen Teilen der Diözese Konstanz weniger
seelsorgerliche Kräfte vorhanden gewesen seien, als heutzutage
entsprechend dem Bistum Rottenbnrg zur Verfügung stehen.
Wenn nun aber ein Wessenbcrg in dieser Weise für ein Kapn-
stuerkloster eingetreteu ist, so kann man wahrhaftig nickt von
»ultramoutanen Gelüsten" sprechen, wenn die Katholiken Würt-
tembergs gegenwärtig dem Beispiele Wessenbergs folgen.
(„Deutsch. Volksbl.")
Znr Geschichte des Tand Kapitels Rrantheim.
Durch Beschluß des Erzbischöflichen Ordinariates Frei-
Wvg vom 8. Mai 1891, der im „Auzeigeblatt der Erzdiözese
G'eibnrg" vom 20. Mai Nr. 8 veröffentlicht wurde, ist eine
Arrondierung bezw. Neucinteilung der Landkapitel Bischofs-
hoim, Buchen, Krautheim und Lauda bekannt gemacht worden.
^ Diese Neucinteilung gab Veranlassung, nachstehende
Vnlcu zur Geschichte des Landkapitels Krautheim niederzn-
Ichrcibe».
Kranthein, ist ein altes Dekanat der Diözese Würzburg,
°as um die Mitte des 14. Jahrhunderts mit den Dekanaten

Hall und Kreilsheim das vierte von den zwölf Archidiakonaten
bildete, in welche die Diözese eiugeteilt war. Damals trug
es den Namen Knnzelsaw (KüuzelSau). Um 1453 gehörte
es unter dem Namen Jugelfiugeu mit den beiden bereits ge-
nannten Dekanaten zum sechsten Archidiakonat der Diözese
und umfaßte die Kirchen und Kapellen zu: Michelbach, Pla-
feldeu, Amlungshagen, Bullingsbach, Ettenhusen, Dirbach,
Krautheim, Klebhe (LapeUa), CnuzeleSaw, Steinkircheu, Kv-
chenstetten, Jngelsinge», Niedernhalle, Crispenhoven, Forchten-
berg, Rengershusen, Dorzbach, Westernhuseu, Sundeldorff,
Marlach, Winzeuhoven, Mulsingcu, Jagsberg (OLpelln), Holn-
bach, Ottelshuseu, Bechlingen, Steynach, Jngelzhusen, Orlach,
BraunSbach, Tettingen, Trawenzell, Orendsal, Amlingshausen,
Belsenberg, Syndringeu, Newstetten, Gynsbach, Hobach, El-
ringen, Buchenbach, Negeubach, Gerbruun (LnpeUn), Erns-
bach, Lewpach (Enpeiln), Asamstatt (Ussermann, Lp. Wirceb.
XXXV).
Zur Zeit der Reformation, da manche Geistliche und
manche Gemeinden vom katholischen Glauben abfielen, war
auch jede Ordnung im Kapitel verschwunden. Das Kirchen-
buch von Klepsau, welches 1590 beginnt, enthält beim Jahre
1591 die Bemerkung: 1591 ist das verfallene Kapitel Jugel-
fiugen, welches länger als 60 Jahre in Abgang gewesen, zu
Krautheim aufgerichtet worden. Wer Ausführliches über die
Vorgeschichte des Dekanates lesen will, findet es mit Bienen-
fleiß zusammengetragen in I. Scheffold, Pfarrer in Kupferzell,
„Zur Geschichte des Landkapitels Amrichhausen. 1882. Heil-
bronn bei M. Schell."
Gehen wir nun zur Betrachtung der einzelnen Orte des
alten Kapitels Krautheim über,
darüber Aufschluß, welches zur .
Dekanates Krautheim zu Oberwi ^
Ucberschrift führt: Status Lapi ^
Unrock. et Litiai., cpiae auuun
1. Ailringen mit Nengersl^r
Herren und Patrone der Pfar: ^
Der damalige Pfarrer hieß And^ ^
Eustach Theophil Cludins, beide
2. Americhshausen mit d
Steinbach, i» welchem letzteren
ist. Landesherr und Patron ist^
Die Kirche ist renoviert und koi^
Nikolaus Losehart aus Würzbw^-S?
3. JagSberg. Filiale: Si^
diugsfeldeu. Der Pfarrvrt stai^ ^
Fürstbischofs von Würzburg,
war, die Filiale unter dem A^-
Sebastian Kemmetar von Heidii^.
4. Mulfingeu mit einem ^
! Weltlicher Fürst war der Bisch ^
die Pfarrei besetzte. Das Filial
Herren gehörte, hatte vier katholi^,
retiAiouis. Namen der Geistlick^ ^
von Kitziugen, Pfarrer, und
- Sacellanus. S-
5. Assamstatt stand unter ^
^ Patron war der Abt von Schö^
chael Behr von Leugheim. ^
6. Krautheim, Unter- und
messerei ist, mit den Filialen^,
UnterginSbach. Landesherr w:S
Patron der Bischof von WürzS
Bechler, von Eltmanu, Frü^-

^ 5
 
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