Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 12.1894

DOI Artikel:
Weiß, Josef: Maximilian Ernst, Graf zu Oettingen-Baldern, als Student zu Ingolstadt 1665-1667, [3]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15916#0097

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
! Erscheint monatlich zwei-
! mal n.inhalbjälirlichdurch
! d ie P v stz. Preisv.M. i.9o
! vlme Bcsrellgcbnlir; durch
! alle Buch l, and l ringen,
! sowie gegen Einsendung des
: Betrags direkt von der
j ExPcdiIion dc.s ^,DeLll-
! scheu Volksblatts" in
. Stuttgart, UrbanSstr.94,zu
! deziesten; einzelne Ruin-
! mern, soweit Borrat, zum
; Preis von 20 Pf.; Doppel-
; nnmincrn zum Preis von
! 40 Pf. je exkl. Portos.


locesan-Archw

von Schwaben.

Organ für Geschichrc, Alrorrunistllunde, rinnst und Anirnr drr
Diürrsr riarrendurg und drr angrenzenden Gebiete.
Herausgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Werk in Na Vensburg.

I Annoncen, Aiikiindigun- !
! gcn, Inserate rc., welche der ^
! Richtung dieser Zeitschrift Z
: nicht zuwidcrlaufen, werden ^
1 von der Expcd. des „Deutsch. ;
! BolkSbl." in Stuttgart ent- j
! gegengenommcnu.pr.Petit- *
! zcile oder deren Raum mit ;
; l6Pf., buchhändlcrischeBei- :
k lagen, Prospekten, dgl.nach t
; Ucbercinkunfl berechnet. — ;
t Bestellungen und Neklama- k
: lioncu sind stets an die Ex- :
s pcdiuon (und nicht au die j
l Redaktion) zu richten. ;

Beiträge, Korrespvndenzen :c., ebenso Rezensions-Exemplare, Tanschzeitschriften rc. ivollen stets gefl. direkt an
Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg gerichtet werden.

Nr. 23 (mit Beilage Nr. 6). Stuttgart, deu l. Dezember 1894.

12. Jahrgang.

Einladung gnn Nlwnnrment ans das ,Mvcesan-Nrrhiv von Schwaden".
Obwohl die Abouuemenisbcteiliguug auch im zweiteu Halbjahr vou 1894 sehr gering ausfiel und entfernt nicht die
Drnckkvsten deckle, will es die Unterzeichnete dock noch einmal versucken, die Zeitschrift, wenn auch mit schweren persönlichen
Opfern, weiterznführcn; und werden hicmit die hochw. Geistlichkeit wie Laien angelegentlich zum zeitigen (halbjährlichen) Abonnement
sowie zur Mitarbeit am „Diöccsan-Archiv" von 1895 eingeladen, welches doch als einziges auf katholischem Standpunkt stehendes
provinzial- bezw. lokalgesckichtlickes Organ in Württemberg eine Existenzberechtigung hat. Von 1895 ab erscheint die Zeitschrift
in handlicherem Format eines Doppelbogens zu 16 Seiten einmal monatlich (je am 1.) znm bisherigen Preise von 1 M. 90 Pf.
bei der Post (wnrttb. ZeitnngSliste Nr. 83) halbjährlich ohne Postgebühr; direkt von der Expedition und im Buchhandel be-
zogen kostet das Blatt halbjährlich 2 M. 10 Pf. bar und außerhalb des deutsch-österreichischen Postvereinö 2 M. 20 Pf.
Im November 1894. Redaktion und Verlag
des „Diöcesan-Archiv von Schwaben".

Maximilian Ernst, Graf;n Oetkingen-Valdern,
als Student zu Ingolstadt 1665 -1667.
Vom Fürst!. Archivar vr. Jos. Weiß in Wallcrstcin.
(Schluß)
Geflissentlich löste sich nun der Studio ans dem Schnld-
bnche seiner „Hospita" und bezahlte ans die Zeit vom 22. Fe-
bruar bis zum 22. Mai für': Kost 62 fl., Zimmer 11 fl.
15 ko., Wäsche 2 fl. 30 kr., Papier, Tinte und Schreibzeug
40 kr., des Dieners Kost, Trunk und Wäsche 18 st. 40 kr.,
Summa: 59 fl. 5 kr. Rückständig blieb er sür: ein Pult
1 fl., 2 Tischkanncn 1 fl. 20 kr. und 6 Tischservietten 1 fl.
Der Friede dauerte aber nicht lange, kaum einen Monat.
Da ward der junge Graf in einen Nanfhandel mit einem
Kommilitonen auf offener Straße verwickelt, der einen blutige»
Ausgang nahm. Max Ernst berichtete darüber selbst nach
.stianse am 27. Juli, »nd gleichzeitig und übereinstimmend
mit ihm auch M. Ziegler. Der Sohn bekannte:
„Herr Graf Nvthafft hat ein Tag vor Willibald» seinen
Diener zu mir gesckicket mit der Vermeidung dieser schimpf-
lichen Post: sein Herr ließe mich bitten ich sollte ihm mein
graues Kleid leihen, er müsse eines polnischen Grafen Diener
abgeben nach Eichstätt. Darauf ich ihm geantwortet, ich
hätte mein Kleid nicht zu Hanse. Herr Graf ist auch gleich
selbe Stund darauf nach Eichstätt verreiset und den dritten
Tag wieder gekommen. Hab ich ihm also befragen lassen der
Post halber, ob er es mir zu. einem Despekt meinet oder wie
er es vermeinet, daß er in meinem Kleid wollte einen Diener
abgebcn und dasselbige gleichsam für eine Büberei brauchen;
so hat mir Herr Graf Nvthafft antworten lassen: er hätte
diese Post niemals seinem Diener anfgegeben, vielweniger mir
zu entbieten, und hätte anbei auch nie seinen Diener in das
Hans geschickt, er solle sich gegen mir verantworten; worauf
der Diener auch zu mir in das Hans gekommen, den ich auch
befragt mit Vermelden, er würde es mir ja nicht leugnen,

weil es auch andere gehört. Nichts destoweniger hat er
mich, daß er diese Post solle ansgerichtet haben, im Beisein
Herrn Greifens von Preysing und andere etliche mal der
Lügen gestraft; Hab ich ihm mit guten Worten gesagt, er
müsse entweder jetzt voll sein oder er müsse neulich voll sein
gewesen, daß er eS nimmer wüßte; hat er einweg gesagt:
er wisse wohl, waS er geredet hätte, er sei weder jetzt weder neulich
voll gewest, und es sei anck nicht wahr, daß er dieses einmal
gesagt hätte. So Hab ich ihm geantwortet: ich wüßte wohl,
was darauf gehörte, daß er mich so etlich mal in einer so
wahren Sach der Unwahrheit strafe; ich sollte ihm dem ge-
meinen Sprüchwort nach ein paar Ohrfeigen geben, das sich
gebührte darauf; allein so will ich für diesmal seines Herrn
verschonen, mit dem ich schon ans der Sachen reden will,
damit er ihn nach Gebühr abstrafe. Darauf ich ihn weg-
gehe» lassen, und bin auch ausgegangen. So Hab ich gleich
seine» Herrn Grafen unterwegs vor eines anderen Studenten
Hans samt etlichen andern sitzend angetroffen; hat mich sein
Herr Graf gleich selber angeredt, warum ich ihn wegen einer
solchen Sache befragen ließe, ans die er niemals gedenket
hätte. So Hab ich ihm gesagt, einmal habe mir sein Diener
die Post ausgerichtet. Hat also Herr Graf seinen Diener
berufen und befraget, ob er mir die Post ansgerichtet oder
nicht; hat dieses der Diener gethan zu haben abermals ver-
neinet. Hab ich also Herrn Grafen gesagt, sein Diener Hab
es mir einmal ansgerichtet im Beisein anderer, welche alle
dieses auch gehört und ich würde umsonst gewiß nicht zu ihm
geschickt haben, denn er sei allemal mein guter Freund gewest,
würde also mutwillig gewiß nicht mit ihm keine Händel an-
heben; zur Erhaltung aber weiterer Freundschaft Hab ich ihn
gebeten, er solle seinen Diener selber abstrafen, weil er die
Post von sich selber soll anögerichtet haben und daß er dies
leugnet, als hätte er das gar nicht gethan. Darauf ihm
Herr Graf Nvthafft aber gar kein böses Wort gleichsam nicht
geben will, geschweige daß er ihn solle gebührend gestraft
 
Annotationen