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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Busl, Karl Anton: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [3]
DOI Artikel:
Liebenau, Theodor von: Schwäbisches aus Schweizer Archiven, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0030

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II. Kaplan eien.
1) Jtal Hum Pis der Aeltere beab-
sichtigte in die Pfarrkirche St. Jodok zu
Ehren U. L. F., der beiden St. Jo-
hannes des Täufers und Evange-
listen, der Apostel Jakobus und Petrus
eine ewige Meß und Pfrnnd zw stiften,
für die er jedoch die „Lehenschaft", sive jus
l'nvestiturue für sich und die feinen Namen
tragende,Descendenz beanspruchte. Weissenau
beanstandete dieses Ansinnen wegen der Be-
stimmungen der Errichtungsnrkunde vom
Jahre 1385. Indessen kam doch am Montag
nach Walburgi 1465 eine Vereinbarung
zwischen Jtal Humpis, dem Abt Johann III.
(Fuchs aus Markdorf) von Weissenau und
dem Rat von Ravensburg zu stände, wonach
das Gotteshaus Weissenau dem Jtal Hum-
pis, beziehungsweise dessen ältestem Sohn
und wenn dieser tot, dem nächsten, seinen
Namen führenden Verwandten, auf immer
die Lchenschaft des Altares überläßt, wäh-
rend die Präsentierung des Gewählten
durch den Bürgermeister und Rat der
Stadt geschehen soll. (Gründliche Infor-
mation über die in der Pfarrkirche St. JoS
gestifteten Altäre und Benefizia von Syn-
dikus und nachmaligem Bürgermeister Franz
Joseph von Gerer, geschrieben gegen 1740
(Faszikel 1669). Weiteres kann nicht beige-
bracht werden, weil die nach dem Reperto-
rium wenige Jahre nach dem genannten Ver-
trag beginnende» Akten der Kaplanei in
dem betreffenden Faszikel (3068) fehlen.
Auch später, im Jahre 1603, vermeinte
der Magistrat bei Besetzung eines lange
vakant gewesenen Benefiziums das Nomi-
nations- und Präseutalionsrecht zu haben
und ging via lucti vor. Weissenau prote-
stierte, ließ es aber für den vorliegenden
Fall gelten. Daß derselbe ohne Präjudiz
für die Zukunft sein solle, mußte die Stadt
durch Revers vom 29. Mai 1603 aner-
kennen (Faszikel 1669).
2) Im Jahre 1466 am Donnerstag
nach dem St. Ottmarstag stiftete Ursula
von Neid egg eine Pfründe zu Ehren
U. L. F., des hl. Johann Ev., der hl.
Katharina und des hl. Michael. Sie
nennt in der Stiftuugsurkunde, während
dies sonst zutreffenden Falles zu bemerken
nicht unterlassen wird, weder Mann noch
Kinder, war also ledig und hat einen Vogt
(Pfleger), Hans Snrg, der vorschrifts-

mäßig seine ausdrückliche Zustimmung zu
der Stiftung giebt (Faszikel 3068). Die
Kollatur überließ der Abt von Weissenau
dem Bürgermeister und Rat der Stadt im
Jahre 1643.
3) Im Jahre 1480 dotierte Johann
Scherr (Schwerer) den Altar zu Ehren
U. L. F., der beiden St. Johannes des
Evangelisten und Täufers, des hl. Jo-
dokus, der heiligen Katharina und Christinen
(Originalurkunde in der Registratur der
St. Jodokskaplanei.)
4) Johannes Weyermann gründete
am 22. Oktober 1494 das Benefizium zum hl.
Kreuz und der hl. Maria Magda-
l e n a. (Originalurkunde ebendaselbst.) Leut-
priester von St. Jodok war damals ein
Ottmar Humpis, der auch bereits als solcher
im Jahre 1484 in einem von dem Bürger
und Rebmann Hans Eckelt ausgestellten
Zinsbrief genannt wird (Faszikel 3013).
5) Hans Maier, Pfarrer von St. Jo-
dok, stiftete am Montag vor Palmsonn-
tag 1509 die St. Andre aska plan ei
(Faszikel 1669 und 3014). ,
Sämtliche genannte Kaplaneien, ein-
schließlich 6) des zu unbekannter Zeit von
Georg H ü bschlin gestifteten Beue-
siziums u 6 3. 1 ri n ikLte m, wurden zu
Gunstendes SchnlfondS im Anfänge unseres
Jahrhunderts eingezoge». (Hafner, Gesch.
von Ravensburg S. 534.)
Schwäbische^ aus Schweizer-
Archiven.
Vvir Staatsarchivar Or. Th. v. Liebcna» in
Luzern.
6. S ch irmbrief K ö u ig L udw i gs XIV.
f ü r die schwäbischen Prämo n st r a-
t e n s e r.
Der vom hl. Norbert im Jahre 1120
gestiftete Prämonstratenserorden zählte auch
in Schwaben zahlreiche Konvente, nämlich
Adelberg, Allerheiligen, Marchthal, Nog-
genburg, Roth, St. Lucien, Schussenricd,
Nrsberg, Weissenau, welche zusammen
diOOircunL Zueviue bildeten. Der Pro-
tektor dieses hauptsächlich in Frankreich
eingesessenen Ordens war der König von
Frankreich. Als dieser im Jahre 1647
sich zum letzten Waffengange im dreißig-
jährigen Kriege rüstete, baten die schwäbi-
schen Prämoustratenser die Köuigin-Re-
 
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