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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Liebenau, Theodor von: Schwäbisches aus Schweizer Archiven, [3]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Ueber schwäbische, insbesondere zwei Steinhauser Gnadenmedaillen: ein Beitrag zur schwäbisch-kirchlichen Medaillenkunde
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0032

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24

Erlauben vnd gestatten wir obgemelten
gaistlichen vder Ihren Aintleüthen vnd
Schaffnern in allen fürnemsten Zuegängcn
vnd Strassen obvermeldten Ortten, allda
es Sie gnct bedünckhen würdt, vnsere
Wappen an die Vendlin vnd khönigliche
Pfäll aufstecken z»e lassen, damit einicher
Sich der IZnoran? vnd vnwissenhait nit
entschuldigen möge. Jedoch mit diser Loir-
ckition, daß Ihre angehörige Dorffschastcn
die Lontribnkionen, auf welche Sie taxiert
seindt, oder mochten taxiert werden, be-
zahlen. Dann solches ist unser will.
Bittend vnd ersuechendtc hiemit alle Khö-
nige, Fürsten, Nepublickhen vnd Ständt,
so vnsere Freündt und PnndtSverwandten
seindt, auch die Oenernien dero Armeen
vnd Ollrciers, die über Ihre Volckher
zu commenckieren haben, diese vnsere
3n1vn Onnrciin in OoirsiclerLkion vnd
obacht zne halten, vnd solche observiren
zue lassen, vnß anerbiettende in gleichen
occmmonen vnd Fahlen, ein gleiches ihnen
zue lassen so offt wür von Ihnen werden
darnmb ersucht werden. Vnd dieweil man
dises gegenwertigen Patents in vilen ortten
möchte von nötben haben, wöllend wir daß
denen von denselben gemachten Coppycn
gleicher glauben gegeben werde, alß disem
gegenwertigen Original. Geben zu Paris
den Sechs vnd zwaintzigsten 7Z,pniis 7Z.nno
1647.

Nouis.
Durch den khönig in Gegewcrtigkheit der
khönigin Negentin seiner Mutter.
le Tellier.

Aebrr schwnliische, tuchlirsoudrrr
zwei Steilchauscr Guadeumedaillon
— um Beitrag zur schwäbisch-tkirch-
lichen ONedailteiittunde.
Von Amtsrichter a. D. Beck.
Die von den Abteien, Klöstern, Propsteien,
Prälaten, Wallfahrtsorten, geistlichen Kon-
gregationen und Bruderschaften rc. anSge-
gangenen Medaille», Weihe-, Schau-, Denk-
münzen, Amulette, Pestamnlette w. bildeten
noch bis vor kurzem in der numismatischen
und Sammlerwelt ein weniger bekanntes
bezw. beachtetes Spezialgebiet. Schon der
Umstand, daß meist nur eine sehr beschränkte
Stückzahl gefertigt und ausgegeben winde,
bringt es mit sich, daß diese, jetzt von den

Sammlern und „Antiquitätenhändlern" ge-
suchten Artikel heutzutage selten geworden
sind. Vieles davon ist bei der Säkulari-
sation und dann infolge des in der ersten
Hälfte dieses Jahrhunderts eingetretenen
Niedergangs des Wallfahrtenwesens ver-
schleudert bezw. zu Grunde gegangen. Die
zugänglichen öffentlichen Medaillensamm-
lnngen sind in dieser Richtung nicht sehr
ergiebig, scheinen auch diesem Zweige des
Mcdaillenwesens zu wenig Beachtung ge-
widmet und denselben der Berücksichtigung
minder würdig gehalten zu haben.
So kommt es, daß vielfach solche Mün-
zen und Medaillen heutzutage nicht einmal
mehr dem Namen nach bekannt, geschweige
als zurzeit noch vorhanden nachgewiesen
sind. Manches mag ja noch im Privat-
besitz vereinzelt sich finden und wird die
nun auch in dieses Spezialfach eindringcndc
Spürsncht wieder an den Tag bringe».
Der größte Teil dieser Kategorie besteht
ans sogenannten Gnademnedaillen von vcr-
schiedentlichem Metall, welche anläßlich
der schon seit alter Zeit in der katholischen
Kirche übliche» Wallfahrten gefertigt und
besonders stark zur Zeit von Kriegen,
Hungersnot, epidemischen Krankheiten (Pest,
Blattern rc.j, betrübten armseligen Zeiten ec.
begehrt und verbreitet wurden. Die
Stücke wurden geweiht, um alsdann als
Amulett am Körper oder an Rosenkränzen
getragen zu werden. Dieses numismatische
Gebiet ist nicht bloß reichhaltig, sondern
gar nicht so unbedeutend und verdient mehr
Beachtung als bisher; man findet nicht
nur häufig Stücke mit vorzüglichen Dar-
stellungen des religiösen und sozialen Le-
bens, sondern auch ziemlich Medaillen von
hohem historischem Wert und künstlerisch
hervorragender Gestaltung. Eine Anzahl
namhafter Künstler hat sich fast nur hierin
verewigt.
So haben z. B. die zu den besten Medailleu-
ren des 17.JahrhnndertS zählenden Salzbur-
ger Künstler Peter und Paul S e el ihre reiche
Thätigkeit fast ausschließlich dieser Gattung
von Medaillen gewidmet (s. die Abhand-
lung: „Die Familie Seel und ihre Me-
daillen" von Gnst. Zeller in den „Mit-
teilungen des Klubs der Münz- und Me-
daillenfrennde in Wien" Nr. 40 ff.).
Ans diesem interessanten numismatischen
Kleingebiet hat nun Herr v. Höfken,
 
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