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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Beck, Paul A.: Aus einem schwäbischen Reichsstifte im vorigen Jahrhundert, [7]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0040

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und in specie jene mörderische Räuberei i
um das Jahr 1720 zu Olzreute (einemi
nächst Schussenried gelegenen und dorthin !
gehörigen Weiler) in des sog. Hilzen-
jackels Anwesen, so das äußerste Gensen-
weiler zu gelegen, begangen, die Leute an
Händen und Fußen gebunden, erbärmlich
traktiert und vieles gestohlen hatten. „Allein
— nilril opertnm, czuocl non revelnbi-
kur! Denn weilen bei Partizipiernng dieses
Raubs zwei Komplizen mehr als der dritte
im Bunde bekommen und diesem seinen
Anteil trotz vielmaligen Verlangens nicht
gegeben, sondern immer restierend geblieben,
noch ihm auch sonst in seiner höchsten Not
und Bedrängnis, Hunger verhilflich sein
wollten, so hatte er sowohl sich selbst als
seine Mitgenossen, die nicht redlich und
ehrlich mit ihm teilen wollten, vor Zorn
und Rache gerichtlich angegeben; worauf
alle drei inhaftiert und schließlich hinge-
richtet wurde». Der Scharfrichter — das
war der Schinder von Wurzach — war
aber so unglücklich, daß er jedem derselben,
wenigstens drei Streich, vor der Kopf ge-
lassen, gegeben hatte." Im selben Jahre,
den 25. Oktober wurde zu Schussenried
der verheiratete Joh. Georg Nehm wegen
verschiedener Diebstähle, auch Straßen-
räubereien durch den Strang hingerichtet;
sein Weib wurde nebst einem kleinen
Kinde entlassen, ein Tochterl aber allhier
behalten, damit es von ihrer Mutter nicht
verfuhrt werde, und teils hier teils auf
den Pfarrhöfen anferzogen, endlich auch
ausgesteuert, als das Mädel anno 1755
ins Ungarland gezogen, l Forts, folgt.)
kleinere Mitteilungen.
Taus Lu§i»e minori8?)
Autors Tr. Ttermavno, orck. Tr»emoii8tr.
Mitgeteilt von Pfr. Lupberger in Deuchelried.
Vota 81 co§ur>t, trrrbit et volupt»8 :
Lar meo nolls Qsalo ptacers?
Lar piw von te celebrem enmosnis,
della?
0 Dieser Panegyrikns ans das Prämonstra-
tenserklvster Weissenau (nach Minderau,
LUZia miiror, LNAia »Ib» rc.) fand sich ans der
inneren Seite eines Einbanddeckels zu dem
früher in der Klvsterbibliothek von Weissenau,
jetzt iu meinem Besitz befindlichen Predigtwerk
des Bamberger Weihbischofs Jakob Feucht
episc. btatureusis mit dem Titel: Nostilla La-
tbollsL Tvaai^elioram cts tempore totius anni,
Köln 1577 eingetragen. Die Schrift, mit der
dieses Poem niedergeschrieben, ist dieselbe, mit

Nell» viae>8 »moeiNsgue burtm,
üratior lest» »iticlogue culta,
^t ma§is kratrum pietate ^r»ta,
fetix!
Lciliset lauckeut »in guock »rcksut,
Tu mNN maltum msrito pl»eebis,
<Juam plus vitae veueror magästram,
ckatcis!
wa meos cur»8 miserata lapsus.
Ta msum dusto eiaerem sovebis,
Tu meum faturn repetes ack »ras
LuAia mater!
Ilias lluant opto tidi laeta guaegue,
Txaltet Ioa§e tdtemesis Nobelium,
^.ucta seck Lbristi deaecklctloae
Lugi» Quacke!
Zur Lokalgeschichte van Fclldorf, GA. Horb.
Dekret des schwedischen Kanzlers Och-
senstirn wegen einer Schnldfvrdernng
des Dietrich Megenzer Vv» Felldvrf
an die Grafen von Zollern im Betrag
von 5000 fl.
Der König!. May: und Reiche Schweden Rath,
Cantzler, bevollmächtigter Legat in Tentschlandt
und bei den Armeen Axell Ochsenstirn, Freiherr
zu Kimitho, Herr zu Sisolmen und Tydöen w.
Ritter re.
Was bey Ihr Excellentz gegen die Herren
Gesurften und Graven von Hohen Zollern Wolfs
Diettrich Megentzer von Velldvrf nnterlhänig
und bittlich gesnchet, daß haben dieselbe ans dem
Beyschluß mit mehrem zn vernehmen, Wann
dann hvchgedachte Seine Excellentz die sach recht
und billig befunden, auch nicht zweiffel», die
Herren gefnrstig Graven ohne daß dahin ergeben
sein werden; Also begehren Sie hiemit an die-
selbe erinnerlich, Sie wollen die der König!. May:
und Crohn Schweden gelobte Devotion und Sub-
mission auch dieses falß so weit wnrcklichen er-
weisen, damit gedachter Megentzer von Vellen-
dvrf seiner billigmäßigcn anfvrdernng nach In-
halt Ihrer aigenen Obligation und darüber
erkannten lVkanckati auch ainst gefällten Urthel,
allerdings und nnaufhältlich vergnügt werdten;
Auch die Herren Gefürsten Graven selbsten da-
von ans; widerigein unverhofften Fall ersprießen-
den Ungelegenheitten benbvrgtb seit! möchten. In
Uyrknndt haben inehrhöchstgemeldte S. Excellentz
dieses mit eigenhändiger Subscription und zn
endt uffgedrncktes Jnsigell bekräfftiget.
Siz-natum Frankfnrth am Mahn den 23. Ick»)-
-^.nao 1633.
Axell Ochsenstirn (eigenhändig).
Papier-Orig, mit anfgedrücktem, gut erhal-
tenem Siegelt. Das Wappen zeigt im Schild
und über der Helmzier je eine Ochsenstirne mit
Hörnern. Die Umschrift lautet: Lxelius Oxen-
stiern v. u. (»der baro) Vs Lbimlto Vvcvau (?).
v. Ucb.
welcher sich „Tr. Lasparus Vierer, Tross88U8
^u^iae Flbas ejasckemgue coenobii tuac lem-
poris seUarias" als Besitzer des Buches cke
»vno 1582 eingeschrieben hat. Somit stammt
die Ode jedenfalls auch auS dieser, wenn nicht
schon aus einer früheren Zeit.

Stuttgart. Buchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Bolksblalt".
 
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