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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Beck, Paul A.: Schwäbische Biographieen
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Mone, Fridegar: Kritik der Wappen der Minnesinger aus Schwaben, [20]: ein Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik in Schwaben und Alamannien
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0061

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S. 343. — Nekevlogie, „Linzer Zeitung", 1860,
Nr, 252, -— Mitteilungen des Herrn Psnrrcrs
Pfleghar in Kvlbinge», — Im Stifte befinden
sich zwei in Oel gemalte Bildnisse des Prälaten
Sträubt ein grösseres (leider nicht vervielfältig-
tes) von dem renommierten Wiener Maler Karl
Rahl ans dem Jahre 1834, welches den Prä-
laten in sitzender Stellung im Bespermantel und
die Mitra ans dein Haupte darstcllt, und ein
kleineres (Brustbild in Mnzeta) ans dem Jahre
1823, dessen Meister nicht bekannt ist. Von
Statur war der Prälat mittelgroß, schlank, im
Alter aber infolge von Leibesgebrechen vor-
hüngig und gebeugt. Er hatte ein längliches,
im Alter gerötetes Gesicht, blaue Augen, blonde
Haare, in späteren Jahren eine Perücke, Me-
daillen auf und von Prälat St. sind nicht be-
kannt.
A n merknngcn.
ch Derselbe ist in der von dem statistischen
LandeSamte herausgcgebenen LandcSbeschreibnng
von Württemberg (St, bei Kohlhammer, 1886,
III, S, 422), sowie in der Obcramlsbeschrei-
bnng von Tuttlingen (Kölbingen: S, 352—359)
niclit erwähnt.
2) Daselbst lebt jetzt noch ein Enkel von seiner
ch Schwester Antonia Stengele, geb. Straub,
Wilhelm Stengele, Drei aus Kölbingen stam-
mende Geistliche sind entferntere Verwandte des
-s Propstes.
Uriritt der Wappen der Minnesinger
auK Schwaden.
Ein Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik
in Schwaben und Alamannien,
Von Professor a, D, vr, F M onc in Karlsruhe,
XX.
Bezüglich des Wappens des Hugo von
Werbenwag, das im Manesse-Codex fehlt,
giebt die Züricher Wappenrolle Tafel XIII,
Nr. 291 einen Anhaltspunkt, der nicht zu
nnterschätzen ist. Dort wird das Wappen
eines Lerrvng abgebildct, welches offenbar
ans dem Werbenwagschen entstanden ist.
Ein blauer Schild zeigt die quer gestellte
Stiege mit fünf Stufen in Silber und
als Helmzier den elfeckigen, blauen Fächer
(Ziemer) mit weißer Stiege und vier Stufen.
Man ist also zu dem Schluffe genötigt, ent-
weder ist LerrvLA ein Schreibfehler in der
Züricher Wappenrolle für WerbemvnZ oder
derManessc-Codexchat irrigerweise Wernwag
für Berwag geschrieben. Nach der Züricher
Wappenrolle könnte der Dichter Berwag
geheißen haben. Eine der beiden heraldi-
schen Quellen enthält jedenfalls einen Irr-
tum.
Nr. 89. Tafel 43 bei Zangcmeister.
Herr Dietrich Göli, Provinzial

der Obe r rheini s ch e in Minoriteu-
er d e nS pr o v in z, ehemals Weltpriestcr
im Kanton Aargan, gestorben in Speyer
1289.
Schon der Umstand, daß der Dichter
Göli in dem Manesse-Codex mit dem
Beimorte „Herr" angeführt wird, schließt
die Annahme völlig aus, daß hier an den
Golias (Primas, arcllipoeta) gedacht wer-
den darf, welcher als Stifter und Vor-
stand der wandernden Sänger und ihres
Bundes, die man Goliarden nannte, in
der deutschen Geschichte bekannt ist. Unter
der Bezeichnung „Herr" versteht man vor-
zugsweise den Rektor einer Pfarrei oder
den Pfarrherrn oder Weltpriester, der eine
Pfründe besitzt. Wenn also der Franzis-
kanerpater Dietrich Göli von Aarau, der
Lektor in Basel war und als Provinzial
seines Ordens 1289 starb, „Herr" ge-
nannt wird, so will das nichts anderes
sagen, als daß Gedichte von ihm noch vorhan-
den und in Zürich dem Mauesse bekannt
waren, die aus der Zeit stammten, wo
Göli noch in der Welt als Hoskaplan und
Seelsorger wirkte. Das letztere war in
seiner Heimat im Kanton Aargau der Fall.
Als er in jener Zeit einstmals, das
Sanktissimum tragend, dem Grafen Ru-
dolf von Habsburg, der auf der Jagd
war, begegnete, trug sich die Begebenheit
zu, welche Fr. Schiller zu der bekannten
Ballade benützt hat. Davon war schon im
Abschnitte V, Divcesauarchiv von Schwaben,
11. Jahrgang, 1894, Nr. 2, S. 8 die
Rede. Daß Dietrich Göli am 29. Sep-
tember 1273 bei der Wahl des Grafen
Rudolfs von Habsburg zum deutschen
König dem Ordensprovinzial der Franzis-
kaner, Namens Konrad Probus, später
Bischof von Toul, wohl bekannt war und
dieser auch von jenem Zusammentreffen
des Weltpriesters Dietrich Göli mit dem
Grafen Rudolf von Habsburg Kenntnis
hatte, darf man als erwiesene Thatsache
voraussetzen.
Der Franziskaner Konrad Probus, wel-
cher im Provinzialate der Nachfolger von
Dietrich Göli gewesen ist, und 1296 oder
1303 am 21. .August als Bischof von
Toul daselbst starb, muß als der leitende
Politiker betrachtet werden, welcher die Wahl
deutscher Kurfürsten beeinflußte und ins-
besondere den Mainzer Erzbischof, Werner
 
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