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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Beck, Paul A.: Marchthal als Druckstätte: ein Beitrag zu Buchdruckergeschichte Schwabens
DOI Artikel:
Vogelmann, Albert: Die Bildhauer-Familie Paulus, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0155

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147

leicht aus derselben noch Weiteres zu er-
hebe». In der Nähe von Marchthal zu
Grüningen ') befand sich, was wir hier
noch einfügeu wolle», schon zu Beginn
dcS 18. Jahrhunderts eine Druckerei von
Valentin Ulrich, welche vom 20. November
1714 die „Niedlinger Zeitung" druckte
und im Jahr 1720 nach Riedlingen selbst
verlegt wurde. Daö Blatt erschien dazm
mal als „DicnStagö- und FrcitagS-Zei-
tung". Im Jahr 1781 erhielt die Offizin
durch Kaiser Joseph II. eine KonzcssionS-
erneuerung, woruach der damalige Besitzer
I. F. Ulrich „die von seinem Vater und
Großvater genossene Freiheit, eine Zeitung
herauSzugebcn, auch fernerhin unbeanstan-
det genießen solle." Zu amtlichen Bekannt-
machungen wurde die „Niedlinger Zeitung"
schon im vorigen Jahrhundert von vielen
Behörden Oberschwabens benützt. Da§
Blatt existiert noch und zwar rühmens-
werter Weise im Besitze der gleichen Fa-
milie. Auch in dem vorderöstcrrcichischen
Städtchen Mundcrkinge n bestand schon
im vorigen Jahrhundert eine Druckerei.
TUe Biidli-ulvr-Fanülie PUiuluh —
ein Beitrag zur Kunstgeschichte
E llwa » g e n S.
Von IM-. Alb. Vo gelmann, Professor a. D.
in Ell!vmigen.
(Schluß.)
VI. lieber weitere Arbeiten des Melchior
ist folgendes zu berichten. Die Jesuiten-
kirche (erbaut 1724—28) betreffend sagt
die Hillersche Chronik von Ellwaugeu:
„Die Bildhaucrarbcit lieferte Paulus der
Bildhauer". Daß hier Melchior gemeint
sei, darf als sicher gelten. Sein Bruder
Johann Georg und sein Sohn Michael,
beide ebenfalls Bildhauer, sind hier aus-
geschlossen. Jener war zu der Zeit, wo
diese Kirche gebaut wurde, nicht mehr in
Ellwangen, wie sich bereits gezeigt hat.
Michael aber entwuchs damals erst den
Knabenjahren?) Was ist nun aber das,
waö Melchior geliefert hat? Wieder nur
Gipöarbeit im Innern, oder sind auch
') Sollieii vielleicht die bekannten Straßburger
Jnennabcldrmler Gric(ü)ninger anS diesem Orte
stammen?
2) lieber A n l v n P., der in der OA.-Beschr.
S. 522 genannt ist, s. nuten bei IX.

die Ltatueu des hl. Ignatius von Loyola
und deS hl. FrauziökuS PaveriuS in den
beiden Muscheln im zweiten Stockwerk der
Schanseite dieser Kirche aus seiner Hand
hervorgegangen? Unser Wissen reicht zu
keiner bestimmten Antwort. Vielleicht kön-
nen die Bauakten über diese Kirche, die
sich im genannten K. Archiv befinden, über
obige Frage Auskunft erteilen. — In Be-
treff des Altars in der St. Josephö-
ka pelle am Schöuenberg verweisen wir
auf die OberamtS-Beschreibung 427 und
fügen nur hinzu, daß er bei Restauration
dieses Kirchleins im Jahre 1886 in die
Kapelle zu Schönau kam und durch einen
neuen von Bildhauer Johannes Kaiser in
Iggingen (OA. Gmünd) ersetzt wurde. —
Im nämlichen Jahre, wie der eben ge-
nannte Altar, nämlich 1733, muß auch
das große Standbild dcS hl. Johann
von Nepomuk aus feinkörnigem Sand-
stein auf dem Platze vor dem Seminar-
gebäude auf dem Schönenberg ausgcführl
worden sein. Die Handzeichnung davon,
Skizze (wie alle Skizzen deS Melchior, die
später noch genannt werden, wenn nicht
anderes ausdrücklich bemerkt ist) mit Not-
stift gezeichnet, trägt auf der Rückseite die
Worte: „Diese gegenwärtige Slatua nach
dem Riß vollkommen zu verfertigen, doch
ohne gevast (Fassung) liefere ich anS mei-
ner Kand um 50 fl. Datum den 6. Sep-
tember 1732. Melchior Paulus". Und
im Jahr daraus (1734) schuf er die dem St.
Nepomuk gegenüber ausgestellte Di aricn -
st atu e. Hicfür findet sich das „Verzeich-
nus" unter den Schönenberg-Nechnuugcn.
Am 30. Oktober 1733 hatte er auf Be-
fehl des Fürst-PropslS, zugleich Erzbischofs
und Kurfürsten von Trier, Franz Georg,
Grafen von Schönboru, mit dem Statt-
halter Franz Joseph Neichliu, Freiherr»
von Meldegg, accordicrt, „der unbefleckten
Maria Bilduus samt dem Postament auf
dem schönen Berg von Stein zu verfertigen
— 50 fl. WaS aber andrenü die Steine
zu brechen, führen und andere Unkosten
belangt, der gnädigen Herrschaft über-
lassen" u. s. w. Nachdem er eine Abschlags-
zahlung mit 17 sl. 48 kr. erhalten, ward
ihm laut Quittung vom 10. Oktober 1734
der Nest an den 50 fl. ausbezahtt.
Das hundertjährige Jubiläum der Grün-
dung der Wallfahrt auf dem Schöuenberg im
 
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