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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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Brinzinger, Adolf: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [6]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0184

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176

„vor dem Wald" und dem Landkapitel
Nottweil, früher Kürnbach genannt (Frcib.
Diöc.-Arckiv I, 35). Am 3. Juni 1814
ist sodann ein eigenes Landkapitel Oberin
dorf gebildet worden. Seit uralten Zeiten
hatte Oberndorf eigene Pfarrherrn, hatte
schon 1281 ein eigenes Sigill und war
sicher schon 1300 eine Stadt, besaß zwei
Kirchen, zn St. NemiginS und St. Michael,
hatte früher drei, bis 1816 zwei Kapla-
neien und zwei Kloster bis 1806, nämlich
ein Angnstiner-Männcrkloster, jetzt Waffen-
fabrik Mauser, und ein Dominikanerinnen-
kloster, jetzt Oberamtei, ferner beim Kirch-
hof die Klause für die Klausnerinnen bis
1615. DaS PatronatSrecht der Kirchen-
stellen der Stadt halte der jeweilige Landes-
herr. Der Stadtpfarrer in Oberndorf
besaß früher das Präsentationsrccht auf
die Pfarrei Waldmössingen. Seit 1820
entstand eine evangelische Stadtpfarrci.
Die Reihenfolge der katholischen Pfarr-
herrn ist erst seit anfangs des 17. Jahrhun-
derts lückenlos festzustellen, sie ist folgende:
1222 Gerung, Pfarr in Oberndorf Stadt.
1268 Heinrich Edler von Lupfen.
1380 Lntzmaun.
1414 HanS Jnstinger.
1460 Andreas Heuer, auch Hanrer ge-
nannt- Pfarr-Rektor in St. NemigiuS.
1477 HanS Wölflin, Kilchher, kauft daS
neue Pfarrhaus zu St. Michael.
1510 Magister Johannes Spreter.
1542 Magister Peter Känfelin.
1606 Marr Angercr.
1623, oder erst 1626, Or. tlleol. Justus
Hausmann, 1631—56 Dekan, ch 1656.
1656 — 74 Magister Johann Naiblin.
1674—81 Magister Franz Matern von
Ucberlingen.
1681—96 Philipp Jakob Thumb.
1696—1731 Dominikus Staub von
Zug, Dekan 1718—23.
1733 — 62 Matthäus Knäble.
1763—82 Franz Leonhard Mühlbacher.
1782—91 BacalaurnS der Theologie
Joseph Kern, ehedem Probst in Horb und
Apostolischer Protonotar.
1791—94 ?. Servilian Nalhgeb, Augu-
stiner, ist Pfarreiverweser.
1795—1817 Or. ilieol. Ludwig Anton
Häßler, seit 1806 Dekan deS Landkapitcls
Nottweil.
1818—19 Karl Gordian Allmach von
Stuttgart, Buchdruckeret der

Mohr, früher Prämonstratenser in Nvlh,
ist Verweser.
1819 — 32 Benignus Mauser von Ell-
wange», früher Kapuziner, ist Stadtpfarrcr.
1833—44 Johann Baptist Z'pfehli anS
Rottweil, zugleich Dekan.
1846—83 Marzell Binder von Ertingen,
zugleieb Dekan.
1884 —88 Hugo Stiegele von Stuttgart,
Kamerer seit 1884.
Seit 1889 Adolf Brinzinger v. Stuttgart.
Das nächstemal folgen die Biographie»
der Oberndorfer Stadtpfarrer unseres
Jahrhunderts. (Fortsetzung folgt.)
Illriurro .Mttrrilumion.
Forlexistetiz des Hnncp ist scheu Ge-
s ch l e ch tes.
Dieses ursprünglich »'elfische, in Altdvrf ein-
gesessene Dicnsttnnnnen-, dann angesehenste Ra-
vensdnrgcr Patriziatsgeschlecht, welches in der
Reichsstadt Rav. eine ähnliche Stellung cinnahm,
wie die Besserer in lllin und welches in der
Nähe da und dvrt, so in Brochenzell, Anitzell,
Sammletshofen, Bellamut,t, EglvfS, Natzcnried,
Siggen, Pfaffenweiler ec. Besitzungen hatte, ist
nicht, wie in einem Artikel dieser Zeitschr. VII
(1890), Nr. 5, S. 20 „zur Gesetz, von Ravens-
burg" angegeben, ansge st vrbcn , s o n d e r n b c-
steht noch aufde m Familien g n t e z »Walt-
rams iitl daher. Allgäu. Bon der durch den
jüngsten Sohn des 1664 zn Waltrams st Friedrich
Hnmpist v. Waltranis, Johann Dominikus
Hum Pi st v. Waltrnms gestifteten Linie leben
— nach Ban mannS „Gesetz. deS Allgäus"
llll. S. 511-519), tvclche eine Menge von
Notizen über dieses einst berühmte Geschlecht
bringt — z. Z. drei männliche Sprossen der-
selben, von welchen der älteste, Dominikus Hnm-
pist v. Waltrams im Jahre 1810 geboren ist.
Alle verheirateten Glieder dieser Dominikus-
Linie haben von ihrem Stammvater an bürger-
liche Frauen ans dem Bürger- und Vancrnsiand
genommen; ebenso die voll den beiden älteren
Brüdern des Joh. Dominik nämlich von Ignaz
Hnmpist und Joh. Dietrich Hnmpist ge-
stifteten zwei a., aber nnSgestorbenen Linien, bezw.
deren Nachkomme». Während die Joh Die>-
richsche Linie schon im vorigen Jahrhundert
ansgestorbe» ist, erlosch die Ignaz-Linie erst in
der 5. Generation mit den, 1849 ledig in Rech-
tis st Franz Friedrich H n m p i ß. Infolge dessen
verschwanden die Hnmpist von Wallrnms schon
im 18. Jahrhundert ans den. Verbände der
Reichsritterschast, doch wurde ihr uralter Adel
(mit Recht) vom Königreich Bayern anerkannt
und sic wenigstens in die AdclÄmntrikel einge-
tragen. Ein Enkel deS Stifters der noch be-
stehenden Linie Joh. Dominik, Dominik Hnm-
pist, wurde Blschöfl. konslnnzscher Hvfjnnker und
starb 1193 zn Mcersbnrg a. B. Ein Enkel des
letztere», der prenst. Hanptmann Friedrich Hnmpist
v.°W. starb kinderlos vor einigen Jahren, -ob,
Akt.-Ges. „Deutsches Vvltsblntt".
 
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