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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 13.1895

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"Album Neresheimense", [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15914#0190

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182

a) Genaues Verzeichnis; der Archivalien des
Stifles NereSheim nach ihren Lager orten anfge-
führt und mit Anmerkungen versehen, 553 S. —
dl Oollectur oder Verzeichnen) aller des; Closters
Nöreßheim, Fischwaßern, Blühlcnn, Weyhern
und Brunnen, so aus schriftlichen Dokumenten,
alten Brieffen, Registern und Rechnungen zu-
saniinengetragcn mit vielen notatis opsre Ilo-
merico llratris Lsrnarcli VVelnbLrclt 348 S.
(In eineni Bande, Folio, zu Klosters Zeiten das
St, Bernardsbuch genannt.)
I>, kbilippi Illlliaastein, 8, IbeoloAiL
moralis seu sasus conscientiae cle praeceptis
clesaloA! excerpti i6go. 4",
Eristotslis in tres Iibro8 cle »uima clispata-
tiones. l6zz. 4".
?, Ernest Büchel (Michael), geb, zu Neres-
heini 5. Sept, 1643, Profes; 6, Juni 1667,
Priester 29, Sept. 1672, Custos, Noclerator
stucliosoruin, Chorregent, starb an der Hektik.
3. Juni 1675. (1l8)
I'. Jvh. Chrysosioinus Molitor (Müller), geb.
zu Zusmarshausen 15. Jan. 1605, Prvsesz
22, Juli 1624, Priester 5, Okt, 1631, Anshilfs-
priester in Mönchsrvth, Oekonom im Kl, Deg-
gingen, ivurde Koadjutor des dortigen Abtes
Ludwig, nach dessen Resignation (1650) znm
Abt von Deggingen erwählt 23. Juli 1650, er-
hielt zu NereSheim die äbtliche Benediktion,
-j 20, Dez, 1675. (119)
0. Christoph Weiler, Abt, geb, zu Augs-
burg 5, Juli 1624, Profes; im Reichsstifle
St. Ulrich , 30. Nov. 1645, Priester 11, Okt,
1648, ivurde Superior zu Liezheim. Weil
NereSheim grossen Mangel an Religiösen halte,
wurde er 29. Okt, 1669 als Abt postuliert. Er
berief znm Unterrichte der Kleriker in der Philo-
sophie und Theologie (deren er zehn aufnahm)
U, Dominikus Schönig aus Kl. Amorbach, und
hatte vorher zwei andere Fratres nach St. Ulrich
zur Ausbildung geschickt. 1681 brachte er den
verloren gegangenen Hof Dieppersbnch wieder
an das Kloster.
Obschon Abt Christoph es redlich meinte,
fand man au ihm ansznstellen, das; er wegen
zu großer Sorgfalt und Thätigkeit manchmal
etwas unfreundlich und mißtrauisch geworden.
Er wollte alles allein oder doch nur mit einem
und andern thun und dadurch Pflegte manches
nicht recht zu geschehen; Schaden und Mißver-
gnügen waren die Folgen davon. Da er dies
bemerkte und er auch zu kränkeln begann, resign.
er freiwillig 1682 und starb 4, Sept. 1684,
„LstrologÜLs, matbsmatlsas, Zsometrias, opticas
st arilbmsticae omni virium vlrtuts insaclavit,
. . . peäum tumors et clolors ckclcaü laborsirs
odlit apoplexia.P (lSotula,) (120)
k. Gregor Schweiker, geb. zu Wallerstein
2. Jan, 1650, Profes; 9. Dez, 1668, Priester
29. Jan. 1673, Prior zum hl. Kreuz in Donau-
wörth, daheim Küchen-, Nvvizenmeister und Prior,
mußte der Kriegsunruhen wegen sich flüchten,
lebte als Gast bei den Karmelitern zu Dinkels-
bühl, starb dort 24, Nov. 1703 und ivurde in
ihrer Gruft beigesetzt. (121)
U. Bernhard Weinhart, geb. zu Kirchheim
10. Jan. 1651, Profeß 5. Okt. ,1677, Priester 26.

Juni 1678, providierte die Pfarrei Anernheim,
p im Kloster 3. Dez. ,1704 und wurde als
erster in der neuen Crypta beige seist?)
(122, "
,0. Franz Hager, geb zu lleberlingen 3, Nov.
1637, Profes; 8. Sept. 1657, Priester 21, Jan,
1663, Labprior, Lpiiltaalls Loirventus, lb -ce3ss
coakr, SS, rosarn, starb 15. Aug. 1706 an eineni
Schlagfluß, 4 Uhr nachmittags, nachdem er am
Morgen cclebriert, Beicht gehört und die Seg-
nung der Kräuter vorgenommcn hatte, (123)
B. Jldephons Möst, geb. zu Füßen 21, Mai
1668, Profes; 27, Juni 1688, Priester 5, Okt,
1692, versah die Pfarrei Auernheim, war Sub-
prior, P 1, Juli 1707 am Schlagflusse. (124)
0, Bonifaz Häckstätter (ul. Ilöcbstötter), geb,
zu Augsburg 18, März 1661, Profes; 13, Okt,
1682, Priester 13. Okt. 1685, Professor der
Humaniora, Küchenmeister, Snbprior, ein vor-
züglicher Prediger; er ivurde während des Qloria
katri vom Schlage gerührt, starb nach Empfang
der hl, Oelung 28, Okt. 1709, (125) , '
I', Leonhard Haydt, geb, 'zu Augsburg 22.
Fcbr. 1654, Profes; 25, März 1672, Priester
21, März 1678, war Prior zu Fultenbach, Be-
gleiter des Grafen von Oellingen und seines
Abtes Schubert auf der Gesandlschaftsreise nach
Konstantiuvpel (1699), ,,vir plarimae lssrionis
et soriptlouis", st 6, Febr, 1710, (126)
0. Symbert Niggl, Abt, geb, zu
Schwangau (Bayern) 23, Mai 1654, Profes;
1. Jan, 1673, Priester 26, Juni 1678, zum
Abt erwählt 1, Juni 1682. Selbst arbeitsam
und gelehrt, trieb er auch die Seinigeu zur
Thätigkeit an, so daß NereSheim mit Recht den
Ruf eines bestgevrdneten, mit den tüchtigsten
Religiösen besetzten Klosters erlangte. Er konnte
auch andern Klöstern Htlfe leisten. So sandte
er zwei Patres nach Douauwörlh, zwei (0. Leon-
hard Haydt und 0. Thassilo Polliuger) nach
Fultenbach, einen nach Holzen und einen als
Professor nach einander nach Poggenburg und
Jrsee. Auch auSwcubge Aeble schickten ein-
zelne Kleriker zum Studium der Theologie nach
Neresheim, so Füßen, Elchingen und Dvnau-
ivörth. — Im Jahre 1699 unternahm er als
„1,'raelatu8 bomestious" mit dem kcuserl, Ge-
sandten Grasen Wolsgang von Oettiugen-Wal-
lersteiu eine Reise zur vttvmanuischen Pforte
und kehrte von dort 12, März 170u nach Neres-
heim in türkischer Kleidung (die dann zur Er-
innerung im Kloster aufbcwahrl wurde) zurück.
Er erhielt auch für sich und seine Nachfolger
den Rang eines kaiserl, Rates und Hoskaplaus,
Am 20. April 1706 resign. er freiwillig und
starb nach einem dreimaligem Schlaganfnlle
3. März 1711. Sein Wahlspruch, dem er stets
getreu geblieben, wart Arbeite, studiere, und
du wirst weder dir noch andern zur Beschwerde
sein. (127)
Er gab sein auf der Reise nach Konstantiuvpel
geführtes Tagebuch in Druck mit dem Titel:
Dlai'lam oder ausführliche Reis-Beschreibung
Z Bis zum Jahre 1784 excl. wurden alle
zu Neresheim verstorbenen Religiösen in dieser
Gruft beigesetzt.
 
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