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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Die Kirchen und Kapellen des mittelalterlichen Reutlingen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0005

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4

Marti»ö Hennenberger vakant geworden
sei, dem Alexander Schreiber, welcher
durch den Kaplan Ulrich Ungelter, Jakob
Becht, Kaspar Huber, alten Bürger-
meister, dem Dekan Michel Riegker, dem
Pleban Paulin Steines, den Kaplänen
der Pfarrkirche Georg Schütz und Georg
Büglin als Seckelmeister gemeiner Prä-
senz präsentiert worden sei, nach abge-
gangenen Treu- und Gehorsamseid ver-
leihen, was denn auch geschah. (N.-A.)
4. Der Altar, geweiht St. Pancratio,
St. Divnysio, St. Manricio, St. Agnes
und St. Katharinas außerhalb des Chors
beim Eingang zur rechten Hand. Die Pfründe
an diesem Altar hatte das edle Geschlecht
der Hurnboge n gestiftet und dotiert. Am
26. April 1521 war Wernher H n r n b v g
zu Bühl, der letzte seines Namens und
Stamms tot, welcher bei Lebzeit das Patro-
natsrecht der an diesem Altar gestifteten
Pfründe dem Meister Johann Gerwer,
Pfarrer zu Eningen, Johann Sehr ad in,
Pfarrer zu Kirchcntellinsfnrth, der Zeit
ältesten Kapitelbrüdern des Kapitels zu
Reutlingen, dem Petrus Feringer und
Wernher Koch, Kaplänen und Seckel-
meistern gemeiner Präsenz, dem Michael
Decker, Bürgermeister, Jakob Becht
und Jörg Kaiser, Altbürgermeister über-
geben hatte. Dazu gehörte ein Haus in der
Barfüssergasse, ein halber Morgen Wein-
garten in Betzenrieth. Im Jahre 1506 ver-
brannte mit dem Hause der Dotationsbrief.
Im Jahre 1521 (Georgii) wurde diePfrüude
mit Willen des damaligen Kaplans Martin
Reiser erneuert an der später ans den
Kirchhof versetzten St. Peterskirche. (Beger,
Nurarkapitel S. 108; Gratianns Achalm
und Reutlingen II, 180.) Der Kaplan
sollte auf dem Altar 3 oder 4 Messen und
sonderlich an Sonn- und Feiertagen zu der
in dieser Kirche gewöhnlichen Zeit lesen.
(Gayler I, 237). Ob der 1381 von Eber-
hard Un gelter in St. Peter gestiftete
Altar mit einem der bisher genannten Al-
täre identisch ist, läßt sich nicht Nachweisen.
Es ist vielleicht der unter 3. genannte, da
1499 der Kaplan Ulrich U ng elt e r beider
Präsentation in erster Linie genannt wird.
Der Stifter forderte, daß jeder Priester,
der die Pfründe dieses Altars erhielt, ge-
loben müsse: „daß er weder Kelch, Meß-
buch, Meßgewand, noch dehain ander

Gezierd, die zn dem Altar gehöret, noch
dehain Geld, das zn dem vorgeschrieben
Altar gehöret, daß er der dchaineö versetze,
noch verkaufe, noch dem vorgeschrieben Alta
entführe noch entfremde in dehain Weis.")
Am 12. Juni 1531 verkauften Stephan
Ungelter, wohnhaft zu Langenfeld, Eucha-
rius Un gelt er von Theissenhansen von
wegen ihrer selbst und als Gewalthaber
ihres Vetter Christoph Un gelter, wohn-
haft zu Augsburg, ferner Eberhard klü-
gelt er, Bürger zu Ulm, von wegen sich
selbst und als Anwalt seines Bruders Hans
Un gelter, Bürgers zu Ulm, alle rechte
Collatoren und Lehenherren der Ungelter-
pfründen zn Reutlingen, 2 Pfründen und
Stiftungen, so ihre Voreltern da gestiftet
hatten, auch etliche Lehenschaften und Ge-
rechtigkeiten am Brühl bei St. Peters Pfarr-
kirche oder desselbigen Friedhof au Bürger-
meister und Rath um 750 fl. (ü 60 kreuzer).
Sie erhielten bar 400 fl., den Nest in
eines Jahres Frist, 8 Tage vor oder
später. (R.-A.)
Eine weitere Stiftung war die Bechtschc
Pfründe. Am 21. März 1386 stiftete
Eberhard Becht zn einer ewigen Pfründe
und ewigen Messe an einem Altar in der
St. Peterskirche in Reutlingen 15 Pfund
Heller Geld ans 3 Höfen, 1 Pfund Heller
ans einer Wiese zu Ummenhausen, 3'/»
Scheffel Korn, halb Besen, halb Haber,
6>/2 Schilling Heller Gelds aus dem Klettin-
hof in Oeschinge». Diese Stiftung wurde
1454 vermehrt und später in ein Familien-
stipcndium für studierende Jünglinge aus
der Familie Becht umgewaudelt. (R. A.)
Im Jahre 1528 am 22. Januar wer-
den in der Pfarrkirche zn St. Peter fol-
gende Altäre genannt:
1. heiliger Kreuzaltar. (Kaplan Martin
Reise r).
2. Altar St. Martins zur rechten Hand.
(Kaplan Batholomäus Stump.)
3. Altar 3k. Cosmü et Oumiuui. (Ka-
plan Eberhard R o t).^)
Die zahlreichen Stiftungen der Altäre
zeigen, daß die Neutliuger Bürger ihrer
Pfarrkirche stets ihre Gunst und milde
Hand zuwaudten. So wurde auch am
30. Juni 1429 bestimmt, daß die Kapläne
zn St. Peter in der Pfarrkirche des Hans
Tufenli (Teufel) und seiner Frau ewig-
lich gedenken und ihren Jahrestag mit
 
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