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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Burchard, Michael: Beiträge zur Geschichte des Landkapitels Neresheim, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0032

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31 —

ists am Dach sehr mangelhaft, Habs dem
Heiligenpfleger angcdentet, daß man solche
repariren lasse, vor Jahren war die Be-
soldung 200 fl., hernach seit 1622 40 sl.
und 40 Malter Getreid.
Die Pfarr Ummenheim versieht
?. Placidus ans dem Gotteshaus S. Ulrich
in Augsburg hiehcr begehrt, ist eine große
und weite Pfarrei, ist zwar keine sonder-
bare Klag von den guten Leuten gehört
worden, doch hätten sie einen Pfarrer gern
im Dorf, auf daß die Jugend und andere
in gebührender Furcht gehalien, auch an-
dere Ungcbnhrlichkciten verhütet würden.
Die Kirche ist schön, wohl gedeckt, und
mit Paramenten wohl versehen, ist alles
wohl verwahrt. Der Pfarrhof aber steht
noch da wie vor 7 Jahren, auswendig
scheint er ein feines Haus zu sein, inwen-
dig ist er wie ein Ziegelstadel. Der Stadel
stehet auch nit mehr, ist schad für diese
Pfarrei, daß sie also vergehet, obschon
Sonn- und Feiertag der Gottesdienst ge-
halten wird und wöchentlich auch eine
hl. Messe gelesen wird, ist doch der Sach
nit recht geholfen. In diese Pfarrei ge-
hört Dehlingen, auch eine schöne Kapelle
S. Udalricnö, Dossingen, Weilermerkingen
und Fluertshansen Z) eine Viertelstund vom
Dorf steht jetzt ein kleines Kapelle zu
Ehre» S. Meinrad,-) vor 2 Jahren er-
baut, H. Prälat haben Erlaubniß, darin
zu celebrircn. Vor Jahren war die Besol-
dung an Geld 24 fl., an Getreid 24 Malter.
Die Pfarrei Kösingen versieht
U. Benedikt Liebhardt ein tapferer exem-
plarisch frommer Mann, ist wider ihn
keine Klag, all Sonn- und Feiertag hat
er den Gottesdienst allhier auch Kinder-
lehr. Die Kirche ist wohl zugerichtet,
sauber und gedeckt, Paramente sind da
nach Notdurft, alles ist verschlossen und
hat die Schlüssel bei sich obiger Pater.
Kein Pfarrhaus ist da, die Einwohner
hätten zwar gern, daß bei ihnen ein Pfarr-
haus erbaut, und ein eigener Pfarrer aus-
gestellt werde, ist vor Jahren die beste
Pfarrei im Kapitel gewesen, in 6xo hat
einer an Geld 200 fl. und an Getreid
20 Scheffel, sind derzeit im Dorf nur
30 Haushaltungen.
0 Gehört jetzt zu Kösingen.
-) Offenbar die Mnriabuchtapetle gemeint.

Die Pfarrei Dorfmerkingen
gehört nicht in das Gotteshaus, sondern
dem Grafen von Oettingeu, ist aber bis-
her von dem Kloster aus versehen worden,
und dem Provisor, der meisteutheilS der
Abt selber gewesen, neben dem Kleinzehnt
nur 15 fl. gegeben worden, will hinfür
ganz und gar nicht mehr versehen, ich sollS
hinthuu, wo ich wolle, gedenke also weil
es den Pfarrkinderu nicht unlieb, diese
Seelsorge dem neuen Pfarrer zu Niffingeu
zu übergeben. Der Pfarrhof steht da
ganz übel zugerichtet ohne Fenster und
offen, die Reperaturen ist schuldig der
Graf von Oettingeu, die Kirche ist sauber,
mit Paramenten wohl versehen, ist auch
alles Tauf, Tabernakel wohl verwahrt.
Das Dorf Elchingen ist vor Jahren
eine eigene Pfarrei gewesen, liegt aber
jetzt seit vielen Jahren ganz danieder,
2 Häuser und 1 Stadel sind aufgcbaut
und bewohnt, die Kirche steht ganz offen
da, ohne Fenster, am Dach und Thurm
ganz mangelhaft, gleichwohl wird jährlich
au der Kirchweih allda Gottesdienst ge-
halten. Vor Jahren war die Besoldung
30 fl. und an Getreid 30 Malter.
Die Pfarrei Ebnat versieht ?. Gallus
Findt, ein sehr alter, doch noch munterer
Herr, hörts zwar ungern, wenn man einen
weltlichen Pfarrer an seiner Statt auf-
stelleu will, sagt, er wisse wohl, wenn er
wieder in das Kloster müsse, müsse er
bald sterben, thut sonst das Seinige ziem-
lich, hört keine Klage wider ihn, hat dies
Ort allein sub cura, das Ort hat eine
seine Glegenheit (Lage) mit Pfarrhof und
Stadel wohl versehen, die Kirche ist sauber,
alle heiligen Sachen wohl verschlossen,
die Paramente aber sind schlecht und we-
nige. Sonst sind im Dorf wundcrbarliche
Grobhälse, es wird ein Pfarrer einmal
zu thnn haben, bis ers geschlacht macht.
Vor Jahren hat ein Pfarrer fix gehabt
45 fl. an Getreid 25 Malter.
Die Pfarrei Kuchen versieht Joh.
Erasmus Faber von Feldkirch gebürtig,
noch nicht 2 Jahr Priester, hat bei den
Pfarrkinderu gutes Lob, thut seine Sach
fleißig versehen, hat neben dieser Pfarrei
auch Auernheim und von allen beiden fix
nur 30 sl. und 24 Malter Getreid. Vor
Jahren hatte ein Pfarrer an jedem Ort
24 st. und 24 Malter Getreid; beklagt
 
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