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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Burchard, Michael: Beiträge zur Geschichte des Landkapitels Neresheim, [1]
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Kleinere Mitteilungen
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Zur Notiz!
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0033

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sich deswegen H. Fader mächtig, daß er
oft dösen Weg nach A. gehen muß und
raneben so wenig Besoldung bade. Der
Pfarrhos zu Kuchen ist groß an Gebän,
aber schlecht zngerichtet, desgleichen ist
auch die Kirch an allem sauber anznsehen,
aber inwendig schlecht mit Paramenten
versehe», der Friedhof ist sauber, znge-
macht und geschlossen. Zn Auernheim
ist wegen der Kirche keine Klag, Para-
mente ist alles ordentlich sauber, allein
der Pfarrhos noch im Zustand wie vor
7 Jahren, der Meßner wohnt darin. Die
Bauern wollen kurzum einen eigenen
Pfarrer haben, sie wollen gar nicht über
Feld, vorgebend das Kloster habe von
ihnen soviel Einkommen, daß ihnen ein
eigener Pfarrer ins Dorf gebühre und
könne unterhalten werden.
Die Pfarrei Ziert he im auch dem
Kloster gehörig ist bisher schon vor 1'/»
Jahren mit einet» eigenen Pfarrer ver-
sehen namens Joh. Gulden von Gmünd,
ist ein wnndcrbarlicher Kopf, kommen oft
seltsame Klagen vor, also daß der Abt
ihm schon ans Jakobitag die Pfarrei anf-
gekündet, ist auch wegen der Klage nach
Augsburg citirt worden, inzwischen ver-
spürt man etwas Besserung. Der Pfarr-
hof ist schlechtlich akkomodirt, die Kirche
ist mangelhaft am Dach und an der
Mauer alles zerrissen, sonst mit Para-
menten nach Notdurft versehen. Die Hei-
ligenrechnung wird alle Jahre von einem
Pater abgehört, der Pfarrer beklagt sich,
er gelte nichts dabei, man wolle ihn nicht
dabei sein lassen. Sonsten Besoldung fix
80 fl., 11 Malter Getreide.
Michael Burchard
m. p>.

ttlinnrre .Mitteilungen.
Stein metzfragen.
In das Verzeichnis württembergischer Bau-
meister und Bildhauer re. von Klemm wäre
weiter aufzuuchmen Haus von Egeuhuseu
der „Stainmetz" Bürger zu Horb. Derselbe
erscheint in einer Urkunde vom Jahre 144ö, wo
er aus seinein Hause und seiner Hosraili zu Horb
au Dieterlin von Liustetten 1 Pfund Heller ver-
kauft um zwanzig Pfund.
Der Wandtabernakel in Enti ng en soll nach
Paulus (Vebenhausen 170; Keppler, Kunstalter-
tümer rc.) auf einen in Bebenhauseu thätigen

Meister Hinweisen. Wen» dem so ist, dann müssen
wohl auch die Steinmetzarbeiteu au der alte»,
nunmehr abgebrochenen Kirche zu B o l l m a r i n-
gen von einem Bebenhanser Meister ausge-
führt worden sei». Denn ans den aus der ge-
nannten Kirche stammenden und im Untergeschoß
des jetzigen
Turmes ein-
gelassenen
Gcwvlbe-
schlußsteincn
ist dasselbe
Steinmetz-
zeichen ange-
bracht wie
am Entinger
Wandtaber-
nakel. Ich
gebe hier eine Zeichnung von demselben (Zeich-
nung mit dem Bogen) und bemerke, das; dieses
Zeichen in der Klemmschen Sammlung fehlt.
Das hier mitgeteilte zweite Zeichen scheint
von mehr untergeordneter Bedeutung zu sei», doch
dürfte immerhin der Umstand Beachtung ver-
dienen, das; dasselbe sowohl an der Sakristei-
thiire zu Eutingen, als auch au dem noch er-
haltenen Thürgestell der ehemaligen Sakristei zu
Vvllmaringen wahrznnehmen ist. Reiter.

Briefkasten.
Nach G. — Auf Ihre Anfrage nach der
Existenz einer katholischen Feldgeistlich-
keit bei den württembergischen Truppen über
die Napolevnscheu Feldzüge kann so viel geant-
wortet werden, das; bei dem Feldzug nach Ruß-
land i. I. 1812 zwei katholische (in NeherS
stat. Personal»», des Bistums Rottenbnrg nicht
aufgeführte) Feldprediger Prcgler und Fu n (c) k
mit der württbgschen.Felddivision ausmarschicrten,
aber als „vermißt" nicht mehr in die Heimat
zurückkehrte»! Schon nach einer kgl. Verord-
nung vom 9. September 1807 war die Bildung
eigener katholischer Garnisvnsgemeinden in Stutt-
gart und LudwigSburg unter der Aufsicht der
katholischen Pfarrer angeordnet worden und soll-
ten zu diesem Ende die beiden bereits vorhandenen
katholischen Feldpredigcr angestellt werden (siehe
Sammlung der württembergischen Kriegsgesetze
von Kaps, II. S. 926, Tübingen, 1890, bei
L. F. Fnes und ivürttembcrgische Kirchcngesetze,
III. Nr. 121). Wegen weiterer Details re. würden
Sie sich wohl am besten direkt an das K. >u.
Kriegsministerinm in Stuttgart (Registratur; eine
kriegsgesch. Abteilung bezw. Kriegsarchiv ist bei
demselben nicht eingerichtet) oder auch an den
Kath. Kirchenrnt daselbst wenden. -ob.

Lur Notiz!
Die Nummern 3 und 4 des „Diöccsan-
Archivs" werden ans technischen Gründen
diesmal ausnahmsweise zusammen als
Doppelnummer erscheinen.


St»lt>;c»t. B»cht»inkc>ci der Att.-Gcs. „Deutsches VnNSMcM".
 
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