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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Die Kirchen und Kapellen des mittelalterlichen Reutlingen, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0090

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89

Meister und Nat arn I. Mai 1455 eine
ewige Pfründe zn einer ewigen Messen
dem Priester stiften, was am 20. August
1455 der Generalvikar des Bischofs Hein-
rich von Konstanz bestätigte. (K.-A.) Es
ist dies wohl der Altar St. Marias im
Spital, dem 1451 eine Schenkung gemacht
wurde, wobei bestimmt wurde: „er (d. h.
derjenige Priester, dem der Altar verliehen
wird) soll auch geloben, wäre, daS er ein
öffentlicher Evncnbinarinö und Wiber oder
ein offner Spiler würde orer sich ander
Boßheit underwinde und sich daran nit
bessern wölt, so er zwy oder zn dem
dritten Mahle ermant würde, soll er da-
von lassen. Die Liher (Bürgermeister und
Nat, welche auch die Stifter sind) sollen
im Bcrncinnngsfalle die Sache dem Bi-
schofs von Eonstanz selbst Vorbringen.
Auch soll er (der mit dem Altar belehnte)
den Altar selbst inofficiren und besingen
und selber dabei sitzen. (Gayler I, 205.)
Die Spitalkirche erfreute sich keiner
angenehmen Nachbarschaft. Am 8. No-
vember 1404 entschieden die Richter der
Stadt Reutlingen zwischen dem Spital-
pfleger »nd Nenhart Sebottel Streitig-
keiten wegen des Bans, den letzterer neben
des Spitals Kirche thnn wollte. (St.-A.)
Nach einer Urkunde vom 29. April 1401
stand die Mctzcl vor der Spüalkncbe.
(K.-A.)
Als Prädikant im Spital wird am
22. Januar 1528 Marlin Reiser ge-
nannt. (Gayler I, 318.)
Im Jahre 1542 wurde die Spitalkirche
mit den Steinen der abgebrochenen Bar-
füßcrkirche nmgcbantM) Vom alten Ban
stammen wohl nur noch die Umfassnngs-
manern mit dem spitzbogige», reichgeglie-
derte» Portal mit Tympanon.
10. A l lerh e i ltge n kap el l e.
Vor dem 23. März 1380 hatte der alt
Walker eine Pfründe einem besonder»!
Priester zu einer ewigen Mesi znsprechen
gestiftet ans dem Altar in der Allerheiligen-
kapelle beim Metmannsthor, welcher St.
Johann Evangclista und St. Johann Bap-
tista geweiht war, »nd hat dies nicht be-
endigen können. Seine Söhne Walker
Golge »nd Fritz W a l k c r widmeten und
stifteten nun am 23. März 1380 die
Pfründe mit 1 Pfund Heller ewiger Gült

ans dem Blauenhof, den man Gernngöhof
nennt, 4 Pfund Heller ewiger, ans Martini
fälliger Gült ans des Spitals Gütern zu
Jmmenhansen, 13 Schilling Heller ans
Georgii fälliger Gült ans einem Garten
und einer Scheuer vor Metmannsthor,
13 Schilling Heller ans einer Wiese im
Jrdibach, 5 Schilling Heller aus einem
Hans neben der Kapelle, 0 Schilling Heller
ans einem Hans „an der Anwindi", 5 Schil-
ling Heller ans einer Wiese im Ningelbach
(alles fällig auf Martini), 1 Wiese im
Ningelbach und verliehen den Altar an
Psaff Hartmann Nägcllin. Am 5. April
1380 bestätigte Bischof Nikolaus von Kon-
stanz diese Stiftung. (A.-A.) Am 12. Fe-
bruar 1400 gab Benz der Gegeler, ein
„in§esser>er"Bürgerzn Reutlingen, 5 Schil-
ling Heller steter, ewiger, ans St. Johann
Baptista fälliger Gült ans seinem Hanse
beim Metmannsthor neben der Allerheiligen-
kapelle einem jeglichen Kaplan, der dann
Kaplan in der Kapelle ist, unter der Be-
dingung, das; ein jeder Kaplan eine Seel-
Messe am Montag vor St. Johann Baptist
sprechen und, wenn er sie sprechen will,
dies dem Gegeler, so lange dieser lebe,
und nach dessen Tod den 3 ältesten
Kaplänc» zu St. Peter verkünden solle.
Erfülle er dies nicht, so sollen letztere das
Geld einnehmen. Diese Urkunde besiegelte
Walker Golge, der Kastvogt der Kapelle.
(St.-A.) Am 20. Dezember 1450 that
Jos. Remy, Bürger zn Reutlingen, kund,
das; sein Vater und seine Mutter scclig zn
ibren Lebzeiten und er nach ihrem Tode
10 Schilling Heller alljährlich ans Martini
fälliger Gült an die Pfründe der Kapelle
Allerheiligen gegeben haben und er an
Hans Haym, der Zeit Kaplan dieser
Pfründe mit Wissen und Willen Hans
Walkers von KirchemellinSfnrth nndJtel
Walkers, Richter zn Reutlingen, Kast-
vögte dieser Pfründe 18 Schilling Heller
auf Martini fälliger Gült ans einem Wein-
garten und einem Banmgartcn im Lindach
gegeben hat. (A.-A.) Jos. Remy war
nach einem Lagerbnch von 1427 Bruder
Jicl's W a lker, genannt Kornhase, Bür-
gers zu Eßlingen °°), wodurch sich seine
und seiner Eltern Wohlthätigkeit gegen die
Allerheiligenkapelle erklärt. Am 17. De-
zember 1457 verkaufte Hans Sparrc
von Betzingen, seßhaft zu Reutlingen, an
 
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