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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Brinzinger, Adolf: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [8]
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Beck, Paul A.: Beiträge zur älteren Geschichte des (früheren) Landkapitels Neuhausen, jetzt Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0112

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111

des Gottesackers. Für die Armen und das
Spital hinterließ er eine Stiftung mit
4000 fl. Unter ihm erhielt die Kirche
drei neue Altäre von Hausch und. Bayer in
Horb gefertigt.
4. Auf Dekan Binder folgte Stadtpfara er
Hugo Stiegele, geb. Stuttgart 16. Nov.
1836, erhielt 1859 den Preis der Speyer-
fcheu Suftuug, ordiniert 10. August 1861,
Vikar in Riedlingcn, Duttenberg, Ravens-
burg, Ulm, Schuürpflingen; 1868 31.Marz
Pfarrer in Oberkirchberg, Dekanats Wib-
lingen, 1884 29. Mai investiert als Stadt-
pfarrer in Oberndorf, 16. Dezbr. 1884
Kamerer des Laudkapitels Oberndorf, ge-
storben in Oberndorf 8. August 1888 an
Herzlähmuug infolge LeberleidenS, beerdigt
daselbst links vom Kreuz des Gottesackers.
Hugo Stiegele war ein sehr gutmütiger,
freundlicher, lebhafter Mann von gewand-
ten Umgangsformen. Er hat in seinen
stvei Aemteru sehr vieles und Ersprieß-
liches geleistet in Oberndorf. Sein Haupt-
verdienst ist die Restauration des seit 50
Jahre» baulich sehr verwahrlosten Stadt-
pfarrhauses, sodann begann er auch die
Restauration des Innern der ebenso häß-
lichen Stadtpfarrkirche; er ließ den Chor
auSmaleu dureb Kircheumaler Tranb iu
Zwiefalten, er sorgte für Anschaffung neuer
Parameute, pünktliche Führung der Psarr-
bücher und Verbesserung des Gottesdienstes
und Unterrichts der Voltsschüler. Auch
als Kamerer war er eifrig darauf bedacht,
die Pfründen zu heben und zu verbessern
und, was leider oftmals vernachlässigt wird,
die Pfrüudbauteu in gutem Zustand zu
erhalten. Im besten Mannesalter raffte
ihn der Tod allzufrüh hinweg.
5. Auf Hugo Stiegele folgte Adolf
Briuzinger, geb. 25. April 1846 in
Sluttgart. Er besuchte das untere Gym-
nasium in Stuttgart, 1861—65 Konvikt
und Obergymnasium in Roitweil, 1865
bis 69 das WilhelmSstift in Tübingen,
Priester 10. Aug. 1870, Vikar in Gmünd
bei Dekan von Mayer 4W Jahr laug,
12. Dez. 1874 Pfarrverweser in Bvduegg
mit 99 Filialieu, 8. Mai 1875 zweiter
Kaplan zu St. Eberhard iu Sluttgart und
HauSgeistlicher am kgl. Zuchthaus, 1889
26. Febr. investiert als Stadtpfarrer in
Oberndorf, er fcieite am 10. August 1895
sein 25jährigeS Priesterjubiläum. Er schrieb

die Geschichte der Pfarreien im Dekanat
Stuttgart: St. Eberhard und die ehemalige
katholische Hofkapelle in Stuttgart, Cann-
statt, Dätzingen, Eßlingen, Hofen a. Neckar,
LudwigSburg, Neuhausen, Oeffingen, im
„Diöcesanarchiv von Schwaben" 1884 bis
1888; ebendaselbst 1894/95 die Geschichte
der Stadtpfarrei Oberndorf. Ferner Anton
v. Gegenbaur, Leben und Wirken im „Deut-
schen Volksblatt" 1887, Nr. 50—54 und
im „Archiv für christliche Kunst" 1887,
Nr. 5 und 6; sodann die Dichtermutter
Josephine Scheffel von Oberndorf, Württb;
VierteljahrShefte I, 1892, S. 365 u. 371 .
Neue Beiträge zur Geschichte der St. Eber-
hardskirche in Stuttgart im „Deutschen
Volksblatt" 1894, Nr. 101, 103, 105;
Johann Baptist Euderle und seine Fresken
im Augustinerkloster zu Oberndorf im
„Schwarzw. Boten" 1894, Nr. 219 und
220. Im neuesten Persvnalkatalog der seit
1813 ordinierten Geistlichen des Bistums
Rotteuburg von Jakob Neher, Schwab.-
Gmünd bei Roth 1895 ist S. 181 zu
verbessern 8. Mai 1875 (nicht 1874),
zweiter Kaplan zu St. Eberhard (nicht zu
St. Maria). Zur Erweiterung und Ver-
besserung dieses überaus verdieustllchen
Buches würden wir empfehlen, von den
Herren Dekanen und Pfarrern bei einer
neuen Auflage vorher die neuesten Notizen
einzuverlangen, um möglichste Genauigkeit
zu erzielen. Für künftige Zeiten wird dieser
Katalog eine Hauptgeschichtsquellc bilden
für unsere Diöcesaugeschichte. (Forts, f.)
-M. Vriträgr zur alirrru Geschjchre
drst (früheren) Tandüapjrrh, Seil-
Hausen, jerzr Murrerarr.
Dieses zum Koustanzcr Bistum zählende
Kapitel wurde erst nach der Reformation
aus den infolge des, Glaubensabfalles
Angegangenen großen Ruralkapitelu Eß-
lingen, Waiblingen oder Cannstatt
und Kirchhcim, von welchen das erste
einst 22, das zweite 61 und das dritte
47 Pfarrsielle» zählte, mit sieben Pfarreien,
nämlich mit der vom Eßlinger Kapitcls-
verbaud einzig treu gebliebenen großen
Pfarrei N euhausen an der Spitze (nebst
drei Kaplaneien), Edersberg, Hofen, Oef-
i fingen (ehem. Waiblinger Kapitelverbaudes),
l Pfauhausen nebst einer Kaplanei, Stein-
bach und Unterboihingen (von Kirchheim)
 
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