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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Beck, Paul A.: Die Glasmalerei im "Ueberblick etc."
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Stengele, Benvenut: Das ehem. Franziskaner-Nonnenkloster zu Sipplingen am Bodensee
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0127

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Georg Hermann, vielleicht derselbe,
der nach Fiorillo, I, S. 322, zu Augs-
burg Gebäude mit Historien, Gemäl-
den ec. verzierte. Aus dieser Periode
ist nicht ein einziges Werk von großer
Nedeutuug Ulmcr Provenienz bekannt.
Die Glasmaler Gebrüder Christoph (geb.
1558) und Josias (geb. 1564, ch 1630)
Maurer (Murer), Söhne des einer
alten Ulmer Künstlcrfamilic entstammende»
Malers Jos. Maurer in Zürich, über
welche übrigens noch keineswegs die wün-
schenswerte Klarheit herrscht (Art. über
Chr. M. von Liebcnan, Nah» und Bendel
im „Anz. f. scbweiz. Altertumskunde" von
1880, 1883 und 1885; d. Biogr. XXIII,
S. 58 und 62 ec.), sollen ab und zu auch
in Schwaben thätig gewesen sei»; Christoph
(ch 1614) sei ein Schüler des Tobias
Stimmer ans Sebasshansen (geb. 1534,
ch 1584 oder 1589) gewesen und habe
denselben ganz nachgeahmt; da und dort
wird NavenSbnrg als Heimatort de§'
Christ. Maurer angegeben; dies ist indes
unrichtig, wenn auch der Name in der
NavcnSburgcr Bürgcrliste vorkommt; dem-
selben wird in der schon obengenannten
Glasgemäldesammlnng zu Friedrichshasen
eine Reihe von Werken, hauptsächlich
Wappenstücken zngeschriebcn. Der zu Alt-
dorf-Weingarten 1 793 geb., 1843 in
Nürnberg ch Glasmaler Frz. Jos. San-
terlentc sührt in einem vom Verfasser
dieses in dieser Zeitschrift IX, 1892,
S. 77/78 verösfenltichten Brief an seinen
Knnslmäeen Hertel ein sehr schönes, letz-
terem verehrtes Glaswappen von der
Hand Hans Wetzers ans NavenSbnrg
vom I. 1609 als eines dem Christoph
Maurer noch überlegenen Zeitgenossen deö
letzteren an Hin der damaligen Navcns-
burger Bürgerliste kommt übrigens der
Name Wetzer nicht vor. Ganz arm ist
daS 18. Jahrhundert, dessen Barock- und
Fopsknnst keine Verwendung für die Glas-
malerei hatte, welches eher noch mit den
alten Resten der Glasmalerei bei den Kirchen-
nenbanten aufgeräumt hat, in Schwaben
an Glasmalerei; alö einer der wenigen
wäre nur der ans einer alten Künstler-
familie stammende, zu Geißlungen geb.,
1790 in Frankfurt a. M. ch Jos. S ch nei -
der zu nennen. Im 2.—3. Jahrzehnt
dieses Jahrhunderts erblühte aber eine

neue Aera für die Glasmalerei, in wel-
cher Schwabe» für die Vergangenheit
durch den schon genannten Santerlente
(s. die biogr. Skizze über denselben i»
„Allg.d. Biographie" XXX, S. 770—72,
vom Verfasser dieses), dessen einer, nach-
mals in Zürich etablierter Schüler Net-
tinger, glaube ich, auch ein Schwabe
war, ferner durch die Gebrüder Hel ml e
in Konstanz, in deren Fnßstapfen dann
Lud. Stanz und Alex. Hüter (nachmals
in Bern) traten und durch den Glasmaler
Bührlen I in Ulm sowie durch die Mei
ster Ludwig und Max Mittcrmaier in Lau-
nigen, Wilhelm in Stuttgart u. a.; für
die Jetztzeit durch die Gebrüder Kellner,
GlaSmalereiaustaltSbesitzer in Friedrichs-
Hafen und een namhafte» Glasmaler Emil
Gnant in München aus Biberach, der künst-
lerreichen Stadt, ehrenvoll vertreten ist.
Duck vhem. Prnnzjülin»er-4luune!i
liwster zu FuMimiüii am Bodmisrr.
Bon Beim. Stcngele in Würzbnrg.
Ans der sogen. Nounenebcnc, unfern
der Ruine der Burg Alt-Hohenfels, im
ehemaligen Bistum Konstanz, stand che
nialS ein Nonnenkloster. Bnrkard und
Walther von Hohenfels übergaben nach
Urkunde» vom Jahre 1393 (s. auch Uremc.
Uetri, Zuevin eccüsKicmticn, S. 785/786 >
ciucm Geistlichen ans Steißlingen, Kourad
Keller, daselbst eine Hofstatt gegen einen
jährlichen Zins von zwei Pfennigen. Die
ser baute hier ein Hänschen mit einer
Kapelle, um sich dem Gebete und be-
schaulichen Leben zu widmen. Im Jahre
1400 verließ er jedoch diesen Ort, um,
noch weiter entfernt von Menschen, freier
und ungestörter Gott allein dienen zu
können; das verlassene Häuschen aber
samt Kapelle übergab er zwei frommen
Jungfrauen, welche nahe mit ihm ver-
wandt waren. Dieselben hatten sich von
de» Franziskanern in Ueberlingen in den
dritten Orden anfnehmen lassen und rich-
teten sich nun in ihrer neuen Behausung
klösterlich ei».
Vom Komtur zu Altshausen, dessen
tz Bührlen fertigte ans Bestellung de? Grafen
Wilhelm von Württemberg die Glasgemnlde der
Kapelle und dcS Schlosses Lichtenstei» nnd stellte
längere Zeit von seinen Arbeiten in der Neid-
harischen Kapelle des Ulmer Münsters ans.
 
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