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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Stengele, Benvenut: Das ehem. Franziskaner-Nonnenkloster zu Sipplingen am Bodensee
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Kleinere Mitteilungen
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Der Humanist Kaspar Stüblin aus Amtzell
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0128

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127

Kommende hier Besitzungen hatte, erhiel-
ten sie einiges Land nedst Zchnlen und
Zinse» zmn notwendigen Unterhalte. Nach
und nach vermehrte sich die Zahl der
Schwestern und wurde ein förmliches
Kloster.
Im Bauernkriege (1525) wurden die
Schwestern vertrieben; nachdem die Bauern
ihre Guter zum größten Teil verwüstet
halten, steckten sie zuletzt am St. OttmarS-
abcnd das Kloster in Brand. Kurze
Zeit daraus wurde dasselbe wieder her-
gestellt und die Guter einem Pfleger
übergeben.
Im Jahre 1607 am Sonntage Lätare
(25. März) stellte der Provinzial Lau-
rentius Bruder, ans dem nahen Dingels-
dorf gebürtig, an de» Komtur zu Alts-
hausen und den kaiserliche» Präfekten in
Stockach die wiederholte Bitte, sie möchten
dieses Kloster wieder Herstellen lassen und
für de» nötigen Unterhalt der Kloster-
frauen Sorge tragen, womit dieselben
sich auch einverstanden erklärte». Schon
am 8. September desselben Jahres nahm
der Provinzial unter großer Feierlichkeit
und unter Beisein des kaiserlichen Prä-
selten dieses Klösterlcin in Besitz und be-
setzte cs mit sechs Schwestern aus andern
Klöstern (zwei aus Weppach, zwei aus
dem St. Gallenkloster i» Ucberlingen und
zwei aus dem Klösterlein „vom armen
Hause"). Als Mutter setzte er die Schwester
Barbara Sönli» aus dem Kloster Wep-
pach') ein, auch wurden noch zwei Jung-
frauen als Novizinnen ausgenommen.
Im Jahre 1650 brannte dieses Klöster-
lein ab, worauf die Nonnen dasselbe mit
großen Unkosten wieder aufbauten. Im
Jahre 1703 gestattete der Bischof von
Konstanz, Marqucud v. Roth, durch seinen
Gencralvikar Kvnrad Ferdinand Geist,
daß in ihrer Kirche beständig das Aller-
heiligste ausbewahrt werden dürfe. Aber
schon bald da» ans ging die Kircbe samt
dem Kloster durch Feuersbrunst neuer-
dings zu Grunde. Da es nun aber an
Mitteln zu einem Neubau gänzlich ge-
brach, so mußten die Nonnen ihr Obdach
in Sipplingen suchen, wo sie auch zer-
streut ausgenommen wurden. Im Jahre
st S. über dasselbe ,,Uir>?.goviL sacr.-w vom
Vf. ds. stiebe» Imgen, 1887 bei Fiz. .1'. Ullers-
berger.) S. 139 —158.

1707 zogen sie in das Haus des Kor-
nelius Zom und im Jahre 1 722 bauten
sie daselbst durch Unterstützung mehrerer
Gutthäter ein neues Klösterlein, welches
im Jahre 1784 vom Kaiser Joseph II.
aufgehoben wende und jetzt die Wirtschaft
„zuiu Adler" im ober» Dorfe ist.
Im Jahre 1755 lebten daselbst unter
der Bvrstandschaft der Mutter M. Eva
Katharina 15 Klosterfrauen; ordentlicher
Beichtvater war IT Amandus Glavis;
außerordentlicher IT LambertuS Bnllinger,
beide aus dem Franziskanerkloster zu Ueber-
lingen. Im Jahre 1765 lebten daselbst
unter der Frau Mutter M. Anna Johanna
Scherler zehn Schwestern: ordentlicher
Beichtvater war?. Nikolaus Dreher, außer-
ordentlicher IT Elektus Killinger, ebenfalls
auS obigem Kloster. Am 5. Juni 1775
wurde die Oberin M. Anna Johanna
vom Guardian in Ucberlingen, IT Augustin
Hartmann, im Aufträge deSIT Provinzials
in daS Kloster Weppach gebracht, wo sic
aber bald (am 23. Ang.) starb. Um jene
Zeit mußten wegen Armut und Schulden
des Klosters noch mehrere Klosterfrauen in
andere Klöster untergebracht werden. Im
folgenden Jahre kam IT Philippus Förster
auS dem Kloster Ueberlingcu als Direktor
und Beichtvater hierher. Im Jahre 1779
treffen wir unter der Oberin AI. Bona-
ventura nur noch sieben Schwestern;
ordentlicher Beichtvater war damals IT Chri-
sostomus Wittum, Guardia» im Franzis-
kanerkloster zu Konstanz; außerordentlicher
war ebenfalls ein Franziskaner.
Der Humanist Raspar Hrüliliu aust
Amtzell.
Nach Schreibers Geschickte der Uni-
versität Freiburg i. Br. (II, 'S. 161, 164)
und den von Or. Paulus im „Katholik"
von 1395 (I, S. 212 8ub: „Zur Re-
vision des Index") gegebenen Notizen ec.
war derselbe um d. I. 1520- 1530 z»
Amtzell im jetzigen württembergischcn
Oberamte Wangen i. A., welcher Pfarr-
weiler um die damalige Zeit der frei-
herrlichen Familie von Sürgenstein unter
landvogteilicher Oberhoheit gehörte, ge-
boren, von Haus aus höchst dürftig, wurde
im Januar 1548 an der Hochschule Frei-
i bürg i. Br. als »Ocmpmrris Lkiblinus cls
j Vsncsto« (!) immatrikuliert, 1549 bacca-
 
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