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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Beck, Paul A.: Schwäbische Künstler in Konstanz
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Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0145

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144

deö Eiallnö Boködvts, dos Bürgerrecht
mit der Auflage, erst die Papiere seiner
Frau beizubriuge» (Bürgerbuch von K.,
p. 110). In deu Nareusburger Bürger-
listeu kommt dieser Name nicht vor; Hafner
fuhrt a. a. O. außer dem obengenannten
noch dessen i. I. 1564 zu Ravensburg
geborenen Sohn Gabrie 1 Bokstorffer
an, welcher sich später in Konstanz als
Maler nicderließ.
1583. 11. März bittet Philipp Nin -
gvwcr, der Maler ans Snlgen (Saul-
gan? oder Snlgen im Thurgau?), für
sich und seine Frau um das Bürgerrecht
(Bürgerbnch, p. 262). — Ungefähr andert-
halb Jahrhunderte später zahlte das Spital
in Konstanz de», Maler Joh. Kaspar-
Köhler aus Sau lg an für ein Bild
dcS hl. Nepomuk 20 fl. (IV, S. 101.)
1670 werden der Maler Marx Kaspar-
Hammel von Ellwangen und seine
Frau Buna Maria Feder a»S München
in K. zu Bürgern angenommen und mit
1000 sl. in die Steuer gelegt (II, S. 25);
später um das Jahr 1680 hatte sich
Hammel unter Zurücklassung von Weib
und Kind in Straubing niedergelassen.
In der OA.-Beschreibnng von Ellwangen
— wenn überhaupt anders dieser Maler ans
der Stadt E. stammt — kommt dieser Name
nicht vor. Zahlreich ist das Kontingent
der Künstler ans dem Schwabenland zu K.
im 18. Jahrhundert, von welchen später-
einige vorgeführt werden solle».

Mi'fzcktcii.
O b e r sch w ä b i sch e Orgelbauer. Orgcl-
macher Jos. H ö ß, ein nicht unbedeutender Meister-
in seinein Fach, stammt gleichfalls, was wcniger
bckannt, von Ochsenyansen, der Gebnrtsstätte
des berühmten Orgelbauers Jos. 61a bl er, und
ist vielleicht dessen Schüler. Hvß hat im Jahre
1181/82 die Orgel in der Klosterkirche von Neres-
heim und im Jahre 1183 die in der Hanpl-
kirche zum hl. Georg in Nördlingen befindliche
Orgel verfertigt. An beiden ans die Orgelem-
pore hineinsührenden Thüren zu Nördlingen
steht als Orgelwüchter der charakteristische Vers:
„Wer von mnsikal'schcn Sachen nichts versteht
mitznmachen, der vermeide diesen Ort, sonsten
weiset man ihn fort — Lxceptis bonoratiorikus."

K n ch e n und das Jahr darauf mit Jörg Henncn-
berger den Plafond des Langhauses der Pfarr-
kirche von kl c b e r k i ng e n.
Stuttgart, Buchdruckerei der A

In derselben Kirche ist an der Nordwaad des
Chores an einem Epitaphium des in, Jahre
1655 verstorbenen Bürgermeisters Kasp. Adam
ein Gemälde: Adam nnd Eva von Heinr. S ch ö n-
feld ans Bibernch zu scheu. Ein anderer, um
zwei Jahrhunderte älterer, obcrschwäbischer, in
den würtlembergischen Nachschlagewerke» nnd bei
Eben und Hafner nicht nusgeführter Orgelmachcr
war Georg Eberl in ans Ravensburg, welcher
jnach Feherabends Jahrbüchern von Oltobenren,
III., S. 103) um das Jahr 1553 mit fünf Ge-
sellen 3'/2 Jahre lang die Orgel in der ncuge-
banten Klosterkirche von Ottvbenren baute.
Die notwendigen Materialien hiezu lieferte das
Stift; als Verdienst bezog der Meister, welcher
samt den Gesellen freien Tisch hatte, nach vollen-
deter Arbeit 1500 bare Gnlden. Die Eberlin
kommen sowohl in der Ravensbnrger Bnrgcr-
liste von 1436 — 1549 als in der von 1550 bis
1610 vor. -clc.

Briefkaste n.
Nach N. Die Künstlerfamilic derMetten-
lciter wurde in der „klebersicht vberschwäbischer
Knpferstecher" keineswegs übersehe», sondern ans
guten Gründe» weggclassen, da weder ihre Ge-
bnrtsstätte noch das Kloster NereSheim mehr unter
den Begriff von Oberschwaben satten. Die be-
deutendsten Mitglieder derselben sind: t. Joh.
Ink. M., geb. den 9. Ang. 1150 zu Groß-
küchen, OA. Neresheim, Maler und Radierer,
lernte bei M. Zink, Urban in Gmünd, Schmohn
in Augsburg, Knoller nnd Gnibal, Brand,
ch 25. Februar 1825 in St. Petersburg. An
Radierungen hat man n. a. von ihm: a) der
Baner mit dem Hut, sich mit beiden Händen
gegen den Stock stützend. Halbfignr. 4".
d) Ein Bauer mit Krug und Pfeife am Tisch.
D. Tcniers. 4". c) Ein trunkener Bauer hinter
dem Tisch, hinter ihm ein lachender Bauer,
D. Teniers. 4°. cl) Joh. Urivt, Bibliothekar
des Herzogs von Württemberg. Ov. kl. Fol.
— 2. Joh. Mich. M., geb. ebendaselbst 1165,
7 zu Passan am 19. März 1853, ein geschickler
Mnler nnd Kupferstecher, lernte in Augsburg
und München, wurde im 1.1191 als Hosknpfer-
stecher, auch Lithvgraphieinspektor in München
angestcllt. Seine soivvhl gestochenen als geätzten
Blätter haben in Rücksicht ihrer Erfindung nnd
ihres netten Vortrages viel Empfehlenswertes,
wie z. B. diejenigen, die er für Kleins Gesch.
der Deutschen und Wessenriedcrs Almannch
der daher. Geschichte verfertigt hat. Für den
Buchhandel hat er allein gegen 1800 Illustrationen
in Stich geliefert. Auch bildete er die Litho-
graphie sehr zu Zwecken des b. lopogr. Bureaus
und der allgemeinen Landesvermessung ans nnd
richtete ans Berufung seitens des Kaisers Ale-
xander im I. 1818 die lithographische Anstalt
für das polnische Oberkommando in Warschau
ein (s. Skizzen zum Mettenlciterschen Stamm-
baum re. von 1103—1856, lithvgr. Manuskript
von einem Freunde der M., 1856, Schaden,
art. München w., S. 16—84; I. M. M., ei»
.Künstlerbild, Brixe», 1866).
I.-Gcs. „Deutsches Volksblutt".
 
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