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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Beck, Paul A.: Kunstbeziehungen zwischen Schwaben und Tirol-Vorarlberg
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Mone, Fridegar: Kritik der Wappen der Minnesinger aus Schwaben, [27]: Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik in Schwaben und Alamannien
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0159

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158

Neubau gefertigt, wahrscheinlich aus Tirol
oder Vorarlberg. Ob aber der Nach-
folger Brenners, Baumeister Simpert
Kramer, auch aus Vorarlberg stammte,
wie Gurlitt in seiner Studie überOlto-
beuren in WestcrmanuS Monatsheften,
70. Baud, 1891, S. 510 augiebt, ist zu
bezweifeln, sofern ?. Mag. Bernhard in
seiner Monographie von O. (S. 3) das
im Burgau'schen gelegene Dorf Ed el-
fte ttcu als Heimatort Kramerö bezeichnet.
Von Vorarlberger Bildhauern, Altar-
baueru, Stnecatoren wären noch weiter
zu nennen Meister Christoph G sch ach-
uigg mit seinen Geselle» Johs. Gayg,
Ulr. Zehrlaut, sämtlich aus der dem
Stifte Weingarten damals gehörigen Herr-
schaft Blumenegg, welche (nackt Niefs
„Gesch. des Klosters Hofen" ec., II, it>
den Bodenseehefien, XXII. S. 28) in der
in den Jahren 1695 —1700 ne» erbauten
Klosterkirche von Hofen die zwei Altäre
ans rotem Marmor erstellten, während die
zwei Altäre ans schwarzem Marmor da-
selbst das Werk der Gebrüder Michael
und Christian Brabig aus An sind. —
Diese Vorarlberger Bankünstler gingen
einigemale auch über die „Mainlinie"
hinaus, so z. B. der zu Anfang des
17. Jahrhunderts zu Bezan geborene
(weder bei Atz noch Staffler erwähnte)
Bregenzerwälder Joh. Wilhelm, ein ge-
schickter Architekt, nach Frankfurt a. M.,
woselbst er in der Zeit zwischen 1621 bis
1670 wirkte und n. a. i. I. 1649 ein
Werk unter dem Titel: Lrclrikecturn civilis
mit 41 Knpfertafeln und des Verfassers
Porträt (eine zweite Auflage erschien 1668)
heransgab. — Auch in den Neben- und
Kleinkünsten und im Knnstgewerbe, in
welchen (namentlich in der Tertilbranche,
Goldschmiedekunst, Miniaturmalerei) Tirol 0
ch In dieser Richtung bemerkt die Vorrede
zum „Kot. der hist. Abteilung der Tiroler
Landesausstellung im I. 1893": „ . . . . Die
Mittelstellung zivischeu Deutschland und Italien,
welche dein Lande von beiden Seiten her be-
fruchtende Anregungen zuführte... die glanzvollen
Hofhaltungen der reichsnumittelbaren Laudes-
bischösc und der Tirol während der ganzen
Neuaissauceepoche selbständig regierenden Fürsten
ans dem Hanse Habsburg, die verfeinerte Le-
bensführung des zahlreichen humanistisch ge-
bildeten Adels auf seinen vielen Pracht- und
geschmackvoll eingerichteten Schlössern und Edcl-
sitzen, wie des Bürgerstandes, der sich infolge

bekanntlich ein Eldorado, eine unerschöpf-
liche Fundgrube von reizvollen Arbeiten
ist, gab eS ab und zu Wechselbeziehungen
und -befruchtende Anregungen sowie Künst-
leranstansch zwischen beiden Ländern; doch
würde eine reihenweise Aufführung der hier
vice-versn in Betracht kommenden, uns
bekannt gewordenen Künstler und Kunst-
handwerker über den Nahmen dieses Auf-
satzes hinansgehen, wie überhaupt hier (>
keine erschöpfende Darstellung aller dieser
künstlerischen Wechselbeziehungen und Be-
einflussungen in Aussicht genommen, die-
selbe vielmehr oder weniger bloß Frag-
ment ist. Nur einiges Wenige möge ans
dem reichhaltigen Gebiete der Nebentünste
hervorgehoben sein, wie z. B. die Kunst
des Erzgießers Hans Prcin ans Lin-
dau a. B., welcher ans Berufung des
Erzherzogs Sigismund i. I. 1460 sich
auf Kosten desselben in Bregenz fest-
setzte, um „für se gnaden allerlei zu
gießen". Etwas Apartes — womit wir
zugleich schließen wollen — eine vergoldete
Sonnenuhr aus dem Jahre 1554 von Chri-
stopherus SchiSler ans Augsburg,
welchen Stetten in seinen „Erl." (S-131)
einen „astronomischen und geometrischen
Werkmeister und einen geschickten Feld-
messer" nennt, liegt im Ferdinandeum vor.
Aririir der Wappen der Minnesinger
nutz Hchwaven.
Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik in
Schwaben und Alamnnuieu.
Von F. Mvne.
XXVII.
Da wir mit demjenigen Dichter be-
gannen, welcher unter zwei fingierten
Namen dichtete, nämlich als Kanzler und
als Klingsor (Klinsor), so nennen wir
hier zuerst die bekannteste» pseudonymen
Dichter, wie den Heinrich von Ofterdingen,
Wolfram von Eschlbach (Walker) und den
des lebhaften Handelsverkehrs und des reichen
Bergsegcns behaglicher Wohlhabenheit erfreute,
— alle diese verschiedenartigen Fakturen und Mo-
mente wirkten zusammen im Vereine mit der
ausgesprochen künstlerischen Begabung des Vol-
kes, das Kunstlebeu und Kunsthnudwcrk in Tirol
zn schöner Blüte zu zeitigen."
p Bon dieser Studie sind die bentzntage
badischen Bestandteile Schwabens im allgemeinen
ausgenommen', ebenso ist das 19. Jahrhundert
völlig ausgeschlossen.
 
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