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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Steinhauser und andere Gnadenmedaillen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0179

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178


genügend zum Ausdruck konnnt) knieend,
mit vor ihm liegendem Reichsapfel und
Scepter; rechts ebenso ein Abt, und zwar
unzweifelhaft des Prämonstratenserreichs-
stifts Schussenried, vor ihm Krnmmstab
und Mitra, hinter ihm, klein, das Zeichen des
Stempelschneiders)I4(—Joh.sAnt. sNowak),
welcher um die Wende des 17. und 18.
Jahrhunderts thätig war. — Inwiefern
der dargestellte
Abt aber ge-
rade Prälat
Tiberius Man-
gold vonSchus-
senried (1683
bis 1710) sein
soll, ist nicht
recht ersichtlich,
sofern auch an-
dere in Be-
tracht kom-
mende Sch.
Prälaten, na- Bildung i. Av°rs.
mentlich der weitgereiste, zu Steinhanse»
geborene Bernhard Henlin (1666—1673)
mit Oesterreich in Verbindung standen.

Leider läßt sich das schon erwähnte Wappen,
wohl das des znr Zeit der Fertigung dieser Me-
daille regierenden Schnssenrieder Reichsprälaten,
nicht entziffern. Wir fügen, falls dies noch je-
mand gelingen sollte, die kurzen Wappenbeschrei-
billigen der in Betracht kommenden Sch. Aebte
bei, nämlich von
1. Augustin Arzet: Ein geviertcilter Schild,
rechts oben und links unten der rote Löwe im
silbernen Felde (Wappen der Klosterstifter), links
oben ein schwarzer Prälatcnhnt mit Schnüren
und Quasten im silbernen Felde, rechts unten
in Schwarz und Gold längsgespalten, darin ein
ganzes Hirschgeweih mit gewechselten Farbe».
2. Beruh. Henlin: Schild in Blau und
Gold längsgespalten; vorne ein linksgekehrter
silberner und hinten ein rechtsgekehrter schwarzer
Hahn.
3. Vinzenz Schwab: Ans grünem Dreiberge
drei rote Rosen mit grünen Blättern im silbernen

Felde.

4. Tiberins Mangold: Am Grunde des
silbernen Schildes ein grüner Dreiberg, darüber
das schwarze Brustbild eines Mannes, der in
jeder Hand einen Mangold 0) hält (zu vrgl. die
angeblichen Engelfiguren ans den Aversen der
drei Medaillen).

ö. Jnnocenz Schmid aus Reichenbach (lat.
?ader: 1710—1719): Im roten Felde ein
weißer Strauß, im Schnabel ein schwarzes Huf-
eisen haltend.
6. Didacns Ströbele ans Biberach (1719
bis 1733): Schild in Blau und Not qnergeteilt,
oben ein goldener Stern, nuten ans schwarzem
Dreibergc drei silberne Federn.

11s.: s - — NOK — HMD VS > Der


Heilige in Bischofskleidnng, in der Rechten
Krenzsiab und Lorbeerzweig, in der Linken
eine Monstranz. Unter dieser das Mono-
gramm ^ (—
) l^t). Achteckig.
29X34 mm.
Rotguß. In
HöfkensSamm-
lung. —- Die
zweite von uns
früher bloß an-
gedeutete Me-
daille wird durch
Hvfken folgen-
dermaßen be-
schrieben :

Abbildung 2. Revers.

Hs.: 13 - V - N : M - SD — XMI-IXV-
SM - Zn Füßen des vorbeschriebenen Gna-
dcnbildeS rechts vier
knieende Geistliche,
mit Brustkrenzen ge-
schmückt, links vier-
geharnischte Fürsten
mit Mänteln und
Perücke». Im Vor-
dergründe liegen
Stab, Reichsapfel,
Scepter ans der
Erde, Mitra und
Krone zu Füßen des
Abbildung 3. Avcrs. Abtes ans Polster».
Us.: Gleich der Rückseite von Nr. 1.1)
Achteckig. 31X35 mm. Rotguß. Höf-
kens Sammlung.
Was die Darstellnng auf den Aversen
(Hanptseiten) betrifft, so ist eine solche
(nach Höften a. a. O.) mit knieenden Per-
sonen vor dem Bilde der Verehrung zwar
durchaus keine absonderliche, vielmehr eine
sowohl ans Münzen wie gewissen bayeri-
schen Dukaten und Thalern, als auch
namentlich auf religiösen Medaillen öfters
vorkommende. Die Veranlassung znr Prä-
gung bezw. Ausgabe dieser Medaille dürfte
(nach H.) nicht etwa bloß in den engen
Grenzen der Wallfahrtskirche zu suchen
sein, vielmehr findet er sie, da ans dem
Schnssenrieder Klosterarchiv keine speziellen
Beziehungen des Kaisers Leopold I. zu
diesem Stift hervorgehen und die einschlä-


st Der frühere Revers wurde eben der Ein-
fachheit und des Kostenpnnkies halber bcibehallen.
 
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