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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Stengele, Benvenut: Das ehem. Franziskaner-Nonnenkloster Möggingen
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0024

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der Schwestern aus Thalbach hierher ge-
rufen, um eS iu der Disziplin und guter
Haushaltung wieder herzustelle». Am
9. Dezember 1650 gab Martin Vogler,
Geueralvikar des Bischofs Franz Johann
von Konstanz die Erlaubnis zum Baue
einer Kirche. Mit weiterer Zustimmung
deS Abtes von St. Gallen errichteten die
Schwestern im Jahre 1653 (Mutter war
damals Schw. Maria Seraphim, Thal)
eine Kirche und den oberen Chor der Pfriem
kirche aus eigenen Mitteln und Almosen.
Die Ausgaben beliefen sich auf 2400 fl.
Am 20. Aug. l656 weihte der Weihbischos
von Konstanz, Georg Sigismund, Bischof
von Heliopolis, die Kirche. Im Jahre 1721
wurde das Kloster wieder neu anfgcbaut.
Im Jahre 1755 lebten daselbst unter der
Vorstandschaft der Mutter Maria Nosiua
14 Schwestern; ordentl. Beichtvater war
?. Nivard Pixel, Cistercienser aus Salem,
Präfekt au der Wallfahrtskirche auf dem
Frauenberge bei Bodman, außerordentl. war
ein Franziskaner auS Konstanz. Im Jahre
1769 lebten daselbst unter der Frau Mutter
Maria Franziska Taveria 18 Scbwestern;
ordentl. Beichtvater war ?. Sebastian
Ducrue, Präfekt auf dem Fraueuberge bei
Bodman, außerordentl. U. Johann Bapt.
Zeller, Novizenmeister, im Franziskaner-
kloster zu Konstanz (geh. am 1. Dez. 1731
zu Neumarkt in der bayerischen Oberpfalz,
Profeß 23. Okt. 1753, gest. am 20. März
1809). Im Jahre 1779 lebten unter
der Oberin M. Sophia 14 Schwester»;
ordentl. Beichtvater war ein Cistereieuser
auf dem Frauenberge, außerordentl. war
ein Franziskaner a»S Konstanz.
Die Aemtertafel, welche am 6. April! 791
durch den Proviuzsekretär?. Joseph Menvli
ans Freiburg im Aufträge des Proviuzials
Tiberius Ehren bei der vorgenommenen
kanonischen Visitation aufgestellt wurde,
giebt folgenden Pcrsoualstand au:
1. Frau Mutter Maria Sophia von
Bodman;
2. Schw. M. Barbara Frickinger, Aus-
gebern,, Apothekerin und Krankenwärtern!;
3. Schw. M. cliaveria Vakauo, Ein-
nehmern,, Küsteriu, erste Pförtnerin und
Novizenliieisteriu;
4. Schw. M. Rosa Müller, Gast- und
Backmeisterin;

5. Schw. M. Anna Josliu, Köchin und
zweite Pförtnerin;
6. Schw. M. Antonia Beuzinger, Köchin
und Kellermeistern,;
7. Schw. M. Cäcilia Baumgärtuer,
Chorregentin und zweite Küsteriu;
8. Schw. M. Josephe, Pfeiffer, zu allem
gehorsam.
Damals war das Klvsterlein so über-
schuldet, daß mau nur durch eine voll-
ständige Auflösung desselben den Konkurs
von ihm abbalteu zu können glaubte; diese
Auflösung erfolgte daun auch 1792. In
dem ehemaligen Kloster wurde später eine
Brauerei errichtet.
Moniere Mitteilungen.
D c r M aler Xaver F v r ch n e r aus Dieten-
heim ps daselbst 1751), auf welchen ich zuerst
tu meiner Schrift über Schussenried (1883, S. 64)
aufmerksam gemacht, scheint ein bedeutenderer
Meister gewesen zu sein, als für den er gewöhn-
lich gehalten wird. Spuren van seiner Thätig-
keit findet inan auch ausserhalb des württember-
gischen Oberschwabens, nämlich u.a. (nachSteichele-
Schröder, das Bistum Augsburg ec., V, S. 484)
in, Chvre des Kirchleins zu H öselhur st, Pfarrei-
verbands Wattenweiler, Bezirksamts Krumbach,
LandkapitelS Jchenhausen, ein gutes, die An-
betung der hl. drei Könige darstellendes Decken-
gemälde, welches in einem Chronostichan 1747
als das Eutstehungsjahr und als Meister F-arch-
ner angiebt, welcher durch 1'. Gg. Kormnann in
seinen handschriftlichen „Nachrichlen van den, ehe-
maligen Reichsstift Ursberg" näher als „Xaver
Farchner van Dietenheim" bestimmt wird. Mög-
licherweise sind auch das die Aufnahme des hl. Ni-
kolaus in den Himmel vorstellende, nicht bezeich-
nete Gemälde des Langhauses derselben Kirche
und noch verschiedene andere Bilder iu bayerisch
Schwaben von Forchners Hand. Bei diesen.
Anlasse sei gegenüber einem anderen späteren Art.
über „die Gebrüder Farchner" re. in, „Archiv
für christl. Knust" von 1893, Nr. 11, S. 11,1,
bemerkt, daß meine Notiz in dieser Zeitschrift
von 1893, Nr. 1, S. 1, Esperlin habe auch
nach Mnttensweiler in die Kirche gemalt, nicht
aus dem „Anzeiger von, Oberland", sondern
aus Kepplers „Württ. kirchl. Kunstaltertümern"
stammt, wo (S. 386) zu Muttensweiler „Altar-
gcmnlde von F- (!) Esperlin" nngemerkt sind! Der
Vorname Iah. statt Jas. ist selbstredend- ein
Druckfehler und in meiner zehn Jahre vorher
erschienenen Schrift über Sch. ja richtig an-
gegeben. L e e Ir.
Dringende Erneuerung derUlwu-
iieiueut^ejuladuug in Mr. 12 dest
Mattes stau 1896.

Stuttgart, Vuchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt".
 
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