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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Schön, Theodor: Die Klosterhöfe in der Reichsstadt Reutlingen, [3]
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Lupberger, Konrad: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [11]: Pfarrei Berg, Landkapitels und Oberamts Ravensburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0051

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und Besteuerung der Stadt unterworfen.
1536 schrieb der Bebeuhäuser Pfleger zu
Stuttgart, Michael Stopper, wegen ver-
fallener Zinse» des Klosters, an die Stadt
Reutlingen?)
Am 7. Ang. 1536 befahl König Fer-
dinande namens Kaisers Karl V. der Stadt
Reutlingen alle Renten, Zinsen, Gülten,
Gefälle, Nutzungen, Einkommen des Klosters
in ihrem Gebiet ohne jeden Abzug dem
Kloster Stams in Tirol, wo die von
Herzog Ulrich vertriebenen Ordensleute
Aufnahme gefunden hatten, zu entrichten.
(E. Paulus, Bebenhausen, S. 49.)
Als 1550 am Montag vor St. Thomas
Kaiserl. Kürassiere nach Reutlingen kamen,
faßten sie das Stroh im Bebeuhäuser Hof.
(Hofstetter, Chronik, S. 153.) 1575 lag
der Bebeuhäuser Hof im Zindelinsgäßlein.
(St.-A.)
Herzog Friedrich von Württemberg
(1593 — 1608) verlieh den Hof, aber'ohne
die Einkünfte^) an Johann Jacob Gnth
von Sulz, geb. 1544, welcher seit 1576
edler Rat und 1579 herzoglicher Kammer-
meister war, und 22. Febr. 1616 starb.
Dieser ließ den alten Hof abbrechen und
einen schönen, adeligen Sitz mit in einander
gehenden Stuben und Kammern erbauen.
(Fortsetzung folgt.)

Veitrstge zur Geschichte einzelner
Wsurreien.
Pfarrei Berg, Landkapitels und
Oberamts Ravensburg.
Bon Pfarrer Kvnr. Lupberger in Deuchelried.
(Schluß.)
Im bereits erwähnten über taxationis p. z6
ist die Entfernung der Pfarrei von Konstanz,
dem Sitze des Ordinarius, mit vier Meilen
angegeben: -distat ad IV. rnilliariu-, und in
de» Kapitelsstatnten p. 19 der Weg nach Ravens-
burg mit einer Stunde: -uns Irora ab imperial!
civitats NauenspurA clistat-.
3. lieber die Seelenzahl findet sich die
älteste Nachricht im Über taxutionis v. I.
1353 I. c. »bomiciliu ncl LE et XU«
(in Berg) und »ctomicilin in Urounbouen
sunt centum XX.« Wenn nun nach dem
Freiburger Diöcesanarchiv V. p. 17 unter

llomicilia keine gewöhnlichen Wohnungen
zu verstehen sind, sondern größere Höfe
oder Hofgüter, die sonst curine, pimeciin,
auch ZrunAlne heißen, und wenn man nach
demselben x>. 62 für ein bomicilium 5
Personen rechnen darf, so betrug um jene
Zeit die Seelenzahl in der ganzen Pfarrei
ca. 1800. In Wirklichkeit mochte sie noch
geringer sein, denn wenige Jahre vorher
hatte der „schwarze Tod" die Bevölkerung
Oberschwabens decimirt, starben ja im
benachbarten Ravensburg anno 1349 von
Jakobi bis Pfingsten 2000 Menschen.
Aehnlich mochte auch in Folge deö 30jährigen
Kriegs die Bevölkerung gelichtet worden
sein, wie ein Ortsverzeichnis aus jener
Zeit im K. Staatsarchiv öfters bemerkt:
„ist jetzt verlassen" oder: „ist jetzt unbe-
wohnt" oder „alle Lehenlent gestorben".
Nach dein Bistnmskaialvg von 1889 beträgt
die Seelenzahl der Pfarrei Berg 859, in den
früheren Filialien Blitzeinente 801, in Fron-
hvfen 673 und in Schmalegg 469, zns. 2808.
4. Die Teilung des großen Pfarr-
sprengelS in mehrere selbständige Pfarreien
mar nur eine Frage der Zeit. Das ent-
legenste Filial Fronhofen trennte sich
zuerst von der Mutterkirche, aber nicht
vor dem Jahre 1348, denn in diesem
Jahre giebt Bischof Ulrich von Konstanz
dem plebanus in Berg die Erlaubnis,
die in Folge der politischen Wirren Ex-
kommunizierten und dazu gehörten als An-
hänger Ludwigs von Bayern auch das
Kloster Weingarten und viele Adelige der
Umgegend — »intim ejus ecclesiue (Berg)
et capeUae in Uronbouen Umites« U zu
beerdigen. Aber auch nicht vor 1353,
denn in diesem Jahre wird Fronhofen im
liber tuxutionis noch als tUin von Berg
anfgefnhrt, nicht mehr aber 1360, in wel-
chem Jahre Fronhofen im über murcurum
unabhängig von Berg erscheint in der
Reihe benachbarter Pfarreien.
L1 i t re n ri bt i. »In bac ecciesiu
babetur venernbile sacramentum, oleum
sucrum, buptismum vero non«, sagt die
erwähnte Handschrift p. 289 und Pfarrer
Viktor Wittwer sagt noch im Verkündbnch
zum Jahre 1605 (Anhang), daß die Be-
wohner der Parzellen: Staig, Meßhausen,
Springen, Beyenbach, Kellenried, Dieten-

Ebendaselbst,
y Gayler II., 266.

*) 6e eecles. par. p. 248.
 
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