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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Mone, Fridegar: Die Gräflich Douglas'sche Glasgemälde-Sammlung im Schlosse Langenstein bei Stockach, [1]
DOI Artikel:
Brinzinger, Adolf: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [12]: das Augustinerkloster in Oberndorf a. N.
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0058

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50

F. Mone, zn besprechen. Da aber die
Untersuchung der erwähnten GlaSgemälde
sich immer mehr ausdehnte, so konnte von
einem Anssatze darüber nicht Umgang ge-
nennmen' werden.
Eine Rekonstruktion der ehemaligen
Aufstellung nach dem Willen der Stifter
in der Karthanökirche läßt sich »ach den
vorhandenen Ueberresten wohl im allge-
meinen vornehmen, wenn dieselbe auch
im einzelnen vielleicht verbessert werden
kann. Es sind folgende Gruppen sestge-
stellt worden: 1. Eine Krenzignngsgruppe
in drei Scheiben »ach einem Karton von
HanS Holbein d. j. 1514 in Konstanz
ans Kosten des Domherrn Johann von
Botzheim angefertigt, bei welchem Hol-
bein 1513—14 in seinem Hanse (Botz-
heimer Hof, jetzt Konradi-Hans in Kon-
stanz) wohnte. Dieses Fenster stiftete
Bernhard von Botzheim bei seinem Ein-
tritte als Mönch in die Karthans in
Klein-Basel. 2. Eine hl. Maria als
„Maria-Hilfbild" mit den Namenspa-
tronen Johannes Baptista nnd hl. Mar-
garetha, gestiftet 1528 von Or. Johann
Baptist Widmann und seiner Ehefrau
Margaretha Spilman» von Bettmaringen,
der Schwester (?) des damaligen Abtes
Spilmann von St. Blasien. Die Kom-
position ist aus drei Scheiben verteilt.
3. Die Schutzpatrone des Karthänser
Ordens: Der Schmerzensmann oder das
Miserikordiabild Christi und die Nater
dolorosa, gestiftet von W. (nach dem
Wappen). Zwei Scheiben. 4. Der hl.
Christophorus nnd Maria als reZinn
nnAelorum. Zwei Fenster. 5. Die
Patrone nnd größten Heilige des Kart-
hänser Ordens, vier Fenster: ecce Uomo,
maker dolorosa, der hl. Bruno nnd Hugo.
Der Stifter ist nicht angegeben. Ange-
fcrtigt ist das Bild nach einem Karton
von .Hans Waldung Grien. 6. Der hl.
Gebhard, Bischof von Konstanz, gestiftet
vom Bischof von Konstanz, und der hl.
Georg, gestiftet von Karl dem V. Zwei
Scheiben. 7. Der hl. Wolfgang, ge-
stiftet von Morand vom Brunn in Basel.
8. Der hl. Hieronymus und die HI. Ursula,
gestiftet von Hieronymus Waldung, ge-
storben als Kanzler in Innsbruck, und
seiner Ehefrau Ursula. Zwei Fenster-
flügel, nach der Komposition von HanS

Baldnng Grien, Oheim des Stifters.
9. Die Namenspatrone von Ehepaaren
wie Jakobns major v. Wangen, Bar-
bara Schnewlin, Elisabeth, Johannes
Baptista, die hl. Helena, der hl. Ludwig,
König von Frankreich.
Nach den Fragmenten nnd Ergänzungen
waren noch früher folgende Heilige in
Fignrenfenstern vorhanden: hl. Antonius,
Ercmita, hl. Petrus, Matthäus, Kilian
und Ulrich.
Diese Uebersicht giebt ein Bild von
der ehemaligen Ausschmückung der Kart-
hänser Kirche in Klein-Basel und erklärt
die jetzige Aufstellung nnd Nnmericrnng.
(Fortsetzung folgt.)
sVeiträge zur Geschichte einzelner
Wfnrreien.
Von Stadtpfnrrer Vrinzlngcr i„ Obern-
dorf a. N.
(Fortsetzung von Nr. 12, Jahrg. 1896.)
3. Das An gu st in erkl o st e r in
Oberndorf a. N.
DaS Angnstinerfrancnkloster wurde in
der Mitte des 16. Jahrhunderts vollständig
aufgelöst und an Angustinermönche über-
geben. Wir behandeln deshalb 4. Die
G e s ch i ch t c d e s A u g n stine r m änner -
klosterS von 1557 —1806.
Uc) Die Umwandlung des Au-
gust i ti e r f r a n e n k l o st e r s in ei n
Män ne rklo ster 1557. Das kurz vor
dem Jahre 1264 von einem der Herzögc
von Teck gestiftete Angustinerinncnkloster
bestand beinahe 300 Jahre lang. Wenn
die Angaben der Zimmerschen Chronik
(3,67) historisch richtig sind, kam es zur
Zeit des Bauernkriegs in tiefen sittlichen
Zerfall, als Versorgnngsanstalt adeliger
Damen. 1557 war noch eine einzige
Klosterfrau da, Anna von Beringen. Alle
andern Schwestern waren gestorben, wahr-
scheinlich infolge einer seuchenartigcn Krank-
heit, neue jüngere Schwestern traten keine
inehr ein. Deswegen übergab „Anna von
Beringen durch Verzicht ans alle ihve Rechte
als Klosterfrau zn Oberndorf nff Freytag
nach St. Gallentag von der gebnhrd Christi
1557 Jahr, an den Castenvogt und Schirm-
herr» Froben Grafen von Zimmern und
an den Angnstinerprovinzial der schwäbisch-
rheinischen Provinz, Herrn Melchior Rotte-
 
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