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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

DOI Artikel:
Mone, Fridegar: Die Gräflich Douglas'sche Glasgemälde-Sammlung im Schlosse Langenstein bei Stockach, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0073

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Organ für Geschichte, AltertninDunde,
Vrunst und Viultur der Wiücese Kottenüurg und der angrenzenden Gebiete.
lserausaogebcn und redigiert von Amtsrichter a. D. Bcct: in Kavciißüurn.

Beiträge, Korrespondenzen ic., Rezensions-Exemplare, Tauschzeitschriften re. wollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, Bestellungen und Reklamationen au
die Expedition dcS „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbansstraße 94, gerichtet werden.

Ar. 8.
-issr.

Erscheint monatlich einmal und ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-vsterr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Ps. An-
noncen rc., welche der Nichtnng dieser Zeitschrift nicht zuwiderlausen, werden von
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Ps.,
bnchhändlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Uebereinkunft berechnet.

18.
ahW.

Die gräflich DonglaLsche Glaf.-
gemälde-Sannnlung im Schlosse
Langenstein bei Sw0:ach.
Bou Prof. a. D. vr. Fr. Mvne iu Karlsruhe.
(Fortsetzung.)
II.
Der unverkennbar bedeutende Wert der
fünfundzwanzig Glasgemälde ans der Kar-
thänserkirche in Klein-Basel, bezüglich
der Verwendung der Glasmalerei in den
Gotteshäusern am Anfänge des 16. Jahr-
hnndeptS kann nicht in Abrede gestellt
werden. Jene Zeit darf man den Höhe-
punkt der kirchlichen Glasmalerei nennen.
Dieser Gesichtspunkt wurde im ersten Ab-
schnitte unserer Besprechung hervorgeho-
ben. Nachträglich hierzu ist noch zu be-
merken, daß außer den großen Fignren-
fenstcrn und den erwähnten Gruppenbildern
ein oder mehrere Fenster von 1512 und
1513 nach Zeichnungen von Hans Wal-
dung Grien in der Baseler Karthäuscr-
kirche vorhanden waren, welche Heiligen-
figuren von etwa 30—40 cm Hohe mit
den knieendcn Stiftern oder Stifterinnen
und deren Wappen darstellen. Jede Figur
eines Heiligen steht unter einem Bogen,
der als Baldachin oder als Architekturstück
behandelt ist. Es kann sein, daß drei der-
artige Kompositionen über einander einen
einzigen Fensterflügel bildeten; eS ist aber
auch denkbar, daß diese Arkadenkompositio-
nen in fortlaufender Reihe durch mehrere
Fensterflügel als die Sockelstncke der großen
Fignrenscheiben vorgesehen waren. Ans der-
selben Karthäuserkirche sind noch folgende
derartige Stücke erhalten: 1. Die hl. Drei-
faltigkeit. Gott Vater hält die Leiche Christi,
welche zwei Engel unterstützen, nicken kniet

j der Stifter, vom Wappen ist nur der Helm
erhalten. 2. Der hl. Apostel Andreas
mit defektem Sprnchbandc: np08tulu3 pntro-
nus esto JmckrenZ cum Deus e veuiel
nctlrereo 1513. Knieender Stifter, Dom-
herr, Porträt, Wappen, gelber Schild mit
weißem Querbalken, über und unter dem-
selben je ein schwarzer Leopard nach links.
In der Architektur vier musizierende Engel.
3. Der hl. Sebastian und der hl. N. N.
4. Hl. Anna selbdritt, daneben Stifterin
Ir VN VON 11o53enstein 1512 mit Wappen.
Nach dein Oberbadischen Geschlechterbuch
von Kindler von Knobloch Seite 144 war
Eva von Bosscnstein an sncok Hann §e-
nnnnt lVlittnA verheiratet. 5. St. Johann
Baptista, der hl. Sebastian, Johannes
Evangelist, unten Stifterin Öorotllen
Lclrütmn Aevolene vom vas/ier 1513
mit Wappen.
Die Wichtigkeit dieser Sammlung für
die Kunstgeschichte des Oberrheines besteht
aber nicht minder in der Technik der Glas-
malerei, welche auch dem Laien in dieser
Kunst auffallen muß. Es sind wenig-
stens vier Meister der Glasmalerknnst
oder vier Manieren in der Behandlung
des Antikglases, des Ueberfangglases, des
Brennens und der Malerei mit Schwarz-
loth und Silberoxyd zu erkennen. Neben
lebensgroßen Figuren kommen Stücke mit
Kabinettsmalerei und solche vor, welche
den gewandten Wappenmaler verraten.
Die Gesichter sind unterschiedlich behandelt.
Nicht minder zeigt der landschaftliche.Hinter-
grund bei einigen schon die Anfänge der
späteren Malerei der sogen. Schweizerschei-
ben. Die vorzügliche Technik ist mithin
der zweite Gesichtspunkt, welcher bei der
 
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