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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Mone, Fridegar: Die Gräflich Douglas'sche Glasgemälde-Sammlung im Schlosse Langenstein bei Stockach, [2]
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Beck, Paul A.: Die Thätigkeit des Malers Bernh. Strigel (1460-1528) in Oberschwaben
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0081

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73

diese Scheibe mit dem Bilde des hl. Georg
von der St. Georgen-Schild-Gesellschast
des Adels, oder vom sogenannten Schwä-
bischen Bunde, oder vom Kronprinzen
Karl V. in die Karthanse in Klein-Basel
gestiftet worden sei.
10. Der hl. König Ludwig IX. von
Frankreich mit Krone und Hcrmelinkragen,
in jeder Hand ein Scepter. Roter Brokat-
Hintergrund. Diese Scheibe ist nahezu voll-
ständig unbeschädigt, nur etwas ans die
Seite gestutzt.
Nicht nur für die Geschichte dieser
Kirchenfenstcr, nachdem sie von Klein-Basel
nach St. Blasien verbracht worden waren,
sind die von den Gymnasiasten deö ge-
nannten Klosters eingekritzelten Namen,
Jahrzahlen und Bemerkungen von einigem
Interesse, sondern sie legen auch ein sehr
beredtes, aber trauriges Zeugnis ab von
der Achtung und Wertschätzung, welche
man in der gelehrtesten Benediktinerabtei
von Europa den Kunstwerken des Mittel-
alters und den Namen eines Hans Hol-
bein und Waldung Grien zollte. Also nur
noch znm Spielzeug und Mutwillen von
unwissenden und ungezogenen Knaben
glaubte man die kostbarsten Schöpfungen
der religiösen und kirchlichen Kunst des
Mittelalters in einem römisch-katho-
lischen Klostergymnasinm verwenden zu
dürfen. Zur Charakteristik der deutschen
und insbesondere badischen Kulturgeschichte
ist dies recht bezeichnend. Mau findet da
die Jahrzahlen 1697. 1736. 1747. 1754.
1774. Alle diese Namen und Bemerkungen
habe ich nicht abgeschrieben. Es schien
mir jedoch nicht überflüssig zu sein, einige
dieser eingekratzten Inschriften hier mit-
znteilen: stoanues Niclnael 2elrrin§er,
s^nkaxista. major 1774 dein 20. 7W§usk.
Dieser Student war Schüler der dritten
Gymnasialklasse (L^ntaxis), jetzt Ober-
tertia. — /rnk. Oidier (TWtoin O.) —
Ilei/. - De Doux 1736. — Our —
stoarures Oeinricus Lclrmidlen — Xrelm
1774, daneben zwei Posthörnchen. Es
scheint, daß Krebs der Sohn eines Post-
Halters war. — Dudrvi§ IVlüIIer — Dud-
vvi§ Geltender 1697 — stolmirnes Eou-
radus de Lodman. — Daker I4age(r)
der Lrumler. -- Delelio. — 6. Dari.
— stoannes Nuscus. — DilliiiA. —
DrelminZer Olasmaler. — Lleivver. —

Hier. Vögele. — Xisl). Dürsclr. —
Dauler Wäger. — Dali 1747.
Bruder. — Für eine wahrheitsge-
treue Geschichte des St. Blasianerklvsters
und seines Gymnasiums, sowie für eine
Kulturgeschichte von Süddentschland im
17. bis 19. Jahrhundert sind diese Auf-
zeichnungen und Betrachtungen jedenfalls
der Beachtung wert. (Schluß folgt.)
Die Shatirtitril den Malers Vench.
Irrige! (1460-1528) in Dlier-
schwalien.
Von Amtsrichter a. D. Beck.
Die vier (nicht zwei) in meinem Art.:
„WeissenauscheS und IllmischcS" dieser
Zeitschrift (111. 1886, Nr. 9, S. 71 y er-
wähnten, früher in S chu ssenried, dann
in der Hirscherschen Sammlung, jetzt im
kgl. Museum zu Berlin befindlichen, vor-
dem der „schwäbischen Schule", hernach
Hans Holbein d. I. zngeschricbenen Flügel-
bilder — Musenmskat. Nr. 606 B, 606 L:
je zwei in einem Rahmen, Geburt Marias
und ihre Darstellung im Tempel (in Janit-
scheks „Gesch. der d. Malerei", Berlin bei
G. Grote, und darnach im „Allgäuer Ge-
schichtöfreund" II. 1889, Nr. 7 abgebildet),
Heimsuchung und Marias Tvo; unten
Schriftbänder mit Beischriften ans den
Flügeln, von welchen crsterer daS Datum
1515 trägt — sind nach den Forschungen
W. BodeS, des eigentlichen Entdeckers
des bislang nach Weltmann unter der
Bezeichnung „Meister der Sammlung
Hirscher" laufenden, dann und wann auch
mit Barthel Beham, dem „Meister von
Mößkirch" bezw. „Wildensteiner Meister"
und auch zuweilen mit denn „Meister von
Sigmaringcn" (s. über dens. „Gesch. der
Malerei" von A. Weltmann und K. Wör-
mann, Leipzig 1881, II. S. 454) verwechsel-
ten Maler B. Strige l ans Memmingen,')
0 Im „Jahrbuch der preuß. Kunstsnmm-
tungen", II. (18811, S. 54 ff. nebst dem Ver-
zeichnis der Werke St.s von vr. L. Scheibler;
zu vrgt. mü R. Bischer in der „Mg. Ztg."
v. 1881, S. 1755 ff. und 1771 ff.; im „Mz.
f. schlveiz. Altertumskunde" v. 1888, S. 110
ff.; im „Allgäuer Geschichlssreund", ll. (1888) und
III. (1889).' „Beiträge zu einer Kuustgcsch. von
Memmingen", spez. S. 84/85 und Neues über
St. im „Jahrb." VI. (1885), S. 38—57; 01—97
sowie noch „Biographische Beiträge zur Künst-
lerfamilie St." vou B e ck in dieser Zeitschr., XI.
(1893), S. 85,86.
 
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