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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Schön, Theodor: Die Klosterhöfe in der Reichsstadt Reutlingen, [5]
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Litterarisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0120

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Kapelle zu Neullingen brennen zu Ehren
nieincr lieben Frau Sl. Maria und aller
Heiligen und zn einein Scelgeräte der
Seelen Adelheids nnd aller ihrer Vorder»
nnd Freunde; der Propst nnd die Herren
gelobten festiglich, das; sic daS Licht ewiglich
brennen würden nnd das; das Licht weder
durch den Propst, noch durch den Pfleger,
der in der Kapelle der Herren zu Reut-
lingen ist, anSgehen würde. Käme das
Brennen deS Lichts in Abbruch oder würde
es verändert oder das Licht nicht ange-
züudet, so würde Gott dein, der dieses
thäte, da§ nicht ungerochen lassen, „an
sine Sele und an sincm Lip an dem
jüngsten Tag", ebenso allen, „die er wizeu
nnd niht wendcnt".
Um 1300 schenkt Heinrich von Rüsten,
Bürger zn Tübingen ans Lebenszeit dem
Bruder Hermann dem Scherer von
Bebenhansen, nnd der Nonne, seiner
Wirtin, auS einer Wiese „nfm Viehwaide"
10 Schilling Heller, welche späterhin au
die Kapelle des Klosters Marchthal zn
Reutlingen fallen sollten. Im Jahre 1300
gab Adelheid, Bruder Hcr(mannS) deS
Scherar Wirtin 4 Schilling, 1 Pfund
Heller (10 Schilling ans Benz deS Hen-
messerS Haus, 9 Schilling ans HcitzcS Gut)
zn einem Scelgerät und zum Heile ihrer,
ihres WirtS und ihrer Vorder» Seelen
ans verschiedenen Gütern, welche daö
Kloster Marchthal zu Reutlingen nach
ihrem Tode einziehen durfte. Die Herren
sollten die Pfenninge zu Reutlingen, wo sie
zu Zins stehen, einnchmen und Adelheid
anS antworten, wohin sie will, so lange
sie lebt. Nach ihrem Tod sollten die Zinse
lediglich sein unser Frau und den vor-
genannten Herren. Geht ihr am Zins
von „Ungelucke" etwas ab, sollten sie ihr
nicht das Fehlende ersetzen.
Am 15. Juli 1304 gab Psaff Conrad
Baldmar von Reutlingen um seiner
Seelen Heil willen, sowie der seinen Vor-
dem, dem Probst der Sammlung zu
Marchthal an des Klosters Kapelle „unser
Frauen" zn Reutlingen ein Gut zn Kuster-
dingen, das er von Herrn Rüdiger den
Vipper von Pfullingen gekauft
hatte, und ein Gut zu Lustnau, das er
der Molen von Betzingen abgekauft
hatte, da er im Sinn hatte, bei der Kapelle
mit diesem Gut und anderm seinem Gut

einen Priester ewiglich anSzustatte». Doch
wollte er die Güter geniesten, so lange er
lebte. Nach seinem Tode sollte der Probst
von Marchthal die Güter „besezzen
nnd cntsezzen" ohne alle Anspruch
seiner Erben. Doch sollte derselbe die
Gült, die von den Gütern geht, geben
KonradS BruderStöchtcrn, Schwester Jnzze,
Schwester Jrmengart zn Stetten (im
Kloster unter Zollern) und Maethilt der
Tavernarin, so lange sie lebten. Wen»
die 3 nicht mehr am Leben wären, sollten
die Güter fallen ewiglich an die Kapelle.
Am 7. Juni 1329 bekannte Ritter Peter
von Rieth, das; er kein Recht an dem
Gut zu Kusterdingen, das der Schwester
Jntze, genannt die Baldemariu und
ihrer Schwester im Kloster Stetten ge-
höre, habe. Am 18. Mai 1309 gab
Psaff Nüdeger, Kirchherr in Weil in,
Schvnbnch, einen Weingarten am Achen-
znnberg bei Pfaffs Baldmars Weingarten,
den er von Alb., dem Müller von Pful-
lingen kaufte, dem Kloster Marchthal, rcsp.
au dessen Capelle in Reutlingen nach seinem
Tode zum Geschenke. (Forts, folgt.)

TittcrarischcF.
Meyer, Will;., Pllra Mvne und die byzan-
tinische Strophik, S. A. aus den Siknngs-
berichten dep philvs.-Philol. Klasse der bayer.
Akademie der Wissenschaften, 1886, München,
akadem. Vnchdrnckerei von F. Strand. 1896.
In dieser beachtenswerten Abhandlung wird
u. a. nachgewiesen, das; Fr. I. Mo ne schon
lange vor Pitra, n. a. in seinen, Hauptwerke,
der Sammlung lateinischer Hymnen des M. A.
(3 Bände, 1853—55), die Formen des byzan-
tinischen Kirchenliedes vollständig nnd besser wie
Pitra erkannt nnd sich als einer der ersten, wenn
nicht der erste, nm die Erforschung der Formen
des byzantinischen Kirchenliedes hochverdient
gemacht hat.
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