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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Beck, Paul A.: Zeitgenössischer Bericht eines Ulmers über die Pariser Bluthochzeit
DOI Artikel:
Lupberger, Konrad: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [15]: Pfarrei Berg, Landkapitels und Oberamts Ravensburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0140

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aber auch erstachen war und zn Stücken
gehauen mit sannnt seinem Herrn und zu
dem Laden hinanSgeworfen, welches eine
Tyrannei und große Mördern ist, welches
dann ein Christenmensch wohl erkennen
mag. Weiler liefen die tyrannischen
blutgierige» Leute in alle Häuser und
Gassen und Straßen und thaten nieder-
hanen, eS wären Ritter, Grasen oder Knechte.
Sie hatten kein Erbarmnng. Die armen
elenden Herrn diesen Jammer vernommen,
doch Ihnen unbewußt, aber sie konnten
nicht zusammen kommen, derhalben sie alle
erschlagen wurde». Denn es waren ihrer
zehn über einen Mann, derhalben sie
Gnade begehrten, aber eS ward ihnen keine
bewiesen, das Metzeln und das Blutver-
gießen währte bis in die vier Stunden.
Daß sie die armen Christen so elendiglich
ermordet haben, da war so ein großes
Schreien, Weinen und Klagen von Mann,
Weib und Kindern, daß einem frommen
Christenmenschen solches zn Herzen gieng.
Derhalben ist so ein großer Jammer in
Frankreich und hatte auch noch kein Anf-
hvren dann zn Löwon (Lyon), wie ich
vorgemeldt Hab', ist so ein grausam Blut-
vergießen, daß darvon nicht zn schreiben.
Ist es auch für wahrhaftig zn sagen und
zn schreiben, daß man viel Prädicanten
in Frankreich sonder in diesen gcmeldten
Städten Lyon, Chartres, Arras und Cast-
reS (?) verschickt und durch ertrinken umge-
bracht, daß niemand weiß, wo sie hin-
kommcn sind, Gott der Allmächtige wolle
die verzagten und gefangenen armen Christen
und Prädicanten mit seinem heiligen Geiste
verleihen und erhalte» im rechten einigen
Glauben, in allen den geschehenen Dingen.
Nach dem andern Tag hatt' man den
Bräutigam als nehmlich den Prinzen Conds
und Herzog von Navarra für den König-
lich Würd' um Gnade gebeten und Ihren
Würden Fnßfall gethan, aber da ist keine
Gnade zn erlangen gewesen, was die
Summa der ermordeten Christen sein,
will ich kürzlich anzeigen und noihhalbcr
kann ich nicht unterlaßen.
Zu Paris sind umkommen und ermordet
worden bis in die 500 Ritter und Grafen
und Edellente, Reiter, Stalljnngen auch
sonst Bürger und Einwohner der Stadt
Paris, die dem Evangelio sind angehangcn
gewesen; deren Zahl hat man gründlich

auf 12 000 gcrechncl; was aber in an-
deren Städten sind ermordet worden, son-
derlich zu Leonn (Lyon) deren auch eine
große Zahl, ist man noch nit gründlich
berichtet. Derhalben meine lieben Christen
laßt uns Gott bitten, daß er uns wolle
behüten und vor solchen falschen und
listigen Praktiken wolle väterlich bewahren
um seines Namens willen. Amen!
Beiträge zur Geschichte einzelner
Vfarrcien.
Pfarrei Berg,
LandkapitclS und Oberamts Ravensburg.
Bon Pfarrer Kvnr. Lnyberger in Dcuchclncd.
(Fortsetzung.)
8 4-
Reihenfolge der Pfarrer
von Berg.
1252. Conrackns, Ussnnus in
U e r g e.
Derselbe erscheint als Zeuge in einer
Urkunde vom Jahre 1252, nach welcher die
Söhne und Töchter Konradö von Briach
ihr gesamtes Eigengnt nebst Zubehör da-
selbst dem Wcrnher Gnifting von Nadc-
rach erblich znweisen und dieser dasselbe an
das Kloster Weingarten im Tausche gegen
dessen Eigentum in Ailingen überläßt, und
ebenso in einer anderen Urkunde aus dem-
selben Jahre, nach welcher cs den Hörigen
des Klosters Weingarten frcistehen soll,
s. mit Gütern und Personen dem Wern-
Her Gnifting von Naderach zn entziehen.
(W. U. B. IV. 293 und 294.)
1275. Vicnrius cl e Lütgen.
Dieser entrichtete ans seiner und der
Pfarrpfründe zn Berg die vom Konzil zn
Lyon». 1274 beschlossene Zehntstener für
einen neuen Kreuzzng in zwei Terminen
im Betrage von 1 M. Silber, „Ucslemn
in Lütgen. Vicnrius ibiciern 6e ipsn
vicnrin st cts ecclesin in Lergs für. in
toto clnt unrein rnnrcninP und beim De-
kanat Ravensburg verzeichnet das Zehnt-
rcgister: „Uerge expscUtunr est snm
ecslesia in Lütgen in ckesnnntu Luctnru-
gsnsi." (Frcib. D.-A. I. 110 und 133.)
1284. UieinricuZ 6e Clingen -
b> erg.
Dieser Kirchhcrr, zugleich imperialis
nutne protonotnrius, verspricht in einer
Urkunde, Basel, 21. Juli 1284, Abt und
 
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