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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Lupberger, Konrad: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [15]: Pfarrei Berg, Landkapitels und Oberamts Ravensburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0141

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Konvent zu Weingarten iu ihren Rechten
wie in ihrem Besitzstände in Berg nicht
z» beeinträchtigen; auch sein Stellvertreter
ist dazu verpflichtet. (St.-A.)
1301. Ileiuricus 6e LleineA-
§e, Kanonikus und später Doniprobst zn
Konstanz.
Unter ihm wurde die Pfarrstelle dem
Kloster Weingarten inkorporiert und fortan
durch ständige Verweser, vicmrii perpekui
genannt, versehen. (D.-A. 1897 S. 30.)
1385. In diesem Jahre läßt sich der
mit Namen nicht genannte Leutpriester von
Berg in das Bürgerrecht der Reichsstadt
Ravendbnrg aufnehmen laut folgender
Notiz ilt! Bnrgeranfnahmebuch: ,,vie 6o-
nnir. czuo Lantatur; Iirvocavit recepit jus
civile clominus plebanus in I1er§ et
fxlem scesserunt Unintr. rvit^iAmrur et
Irans Iraslaclrer."
In jener Zeit kan, es vielfach vor, das; Kle-
riker s. in das Bürgerrecht benachbarter Reichs-
städte ansnehine» liegen, da sie in ihnen bei den
fchdelnsligen Zeiten eher ans persönlichen Schub
hoffen durften. So wurden von 1324—1436
nicht weniger als 55 Geistliche in Ravensburg
Bürger und selbst die Aebte und Kvnvente von
Wcissenau und Weingarten verschmähten eS nicht,
von der kleinen aber wohtbefestigten Reichsstadt
Ravensburg das Bürgerrecht anzunehmeu.
So giebt nnS das Bürgeraufnahmcbuch
Kunde von zwei weiteren Pfarrherrcn von
Berg und zwar
1387 von Hantz Lutz,
,.platt Irans Icitr 6e bor^ recepit jus
uivile et lrOenrsussit pater scius, czui
obliAauit ckomuni suanr suxta solranireirr
lratrem suunr." und
1402 von Al brecht der Schenk.
,,1717 sant peters aubenä ist bur§er
rvoräen Irer auUrreclrt 6er sclrenls, Uirelr-
Irerr xe b>er§, verbürget claris stoss
e. rverlser.^ Derselbe stellt 6. Mai 1402
über die durch Abt Johannes erfolgte Ver-
leihung des MeSner-Lehens zu Berg einen
Revers aus. (St.-N.)
1452. Erhärt Schutz, Dekan.
Unter ihm wurde noch § 3 dieser Arbeit 1452
die Pfarrkirche renoviert und rckonziliiert, in
demselben Jahre der Gottesacker erweitert,
1472 der neue Chor mit Turm zu bauen
angesangen und 1474 jener vollendet.
1467 siegelt er die Jahrtagsstiftung des
Peter Keßler von EttiShofen und seiner
Ehewirtin Margareta Schüzbach, ebenso
1492 die dcS Ulrich Wielant von Brüel

für seine Hausfrau Ursula. In eaö auS
seü er Zeit stammende Scelbnch inachte er
viele Einträge mit zierlicher Handschrift.
Der von ihm gestiftete Jahrtag für seine
Eltern und ihn selbst ist auf S. Agatha
Tag eingetragen.
1502. Martin Kn ist in.
Unter ihm wurde das Kirchweihfest vom
Sonntag in der Oktav Uetr! et Nauli auf
den zweite» Sonntag nach Ostern verlegt
und die Kirche erneuert. (Z 3 S. 92.)
1515. H aus Bau m a i st e r.
Dieser ist neben den Heiligeupslcgcrn
Ballhiß Hoff und Kaspar Doruer in einer
bisher als Einband eines UrbarinmS die-
nenden Urkunde vom Jahre 1515 genannt.
Nach derselben erbalten jene von Kaplan
Rudenweiler von Altdorf eine Quittung
über ei» zurückbezahlwS Kapital von 80 fl.
1525 machte er im Aufträge des Klosters
zur Sicherung dessen Zehntgerechtigkeiten
eine Reise nach Nom, worüber er i» einem
im K. Staatsarchiv befindlichen Schrift-
stücke berichtet und die Ausgaben ver-
rechnet. Er trat die Reise am I. März
in Begleitung des PriorS Chilianns au;
am 6. April war er in Nom, wo er !m
Iiospitiunr Lampanae wohnte. Bis zur
Ankunft in Nom brauchte er sieben Duka-
ten zwölf Kreuzer und zwei Hell. Dort
verkaufte er sein Pferd uni sechs Dukaten.
Am 21. August trat er den Heimweg an
und kam 14. September liora secuucla
im Kloster an. Die Pfarrstelle Berg ver-
sah er bis zum Jahre 1520; sein Nach-
folger war
1520. Ehr istopbo ruS Welser,
utriuscgue juris ckoetor und Propst zu
Bamberg, der die Seelsorge durch einen
Stellvertreter anSübcn ließ, den Nest der
Einkünfte aber sine ira et stuckio zn
Bamberg verzehrte. Wie dieser hohe Herr
zu der Pfründe kam, ist nirgends ersicht-
lich, vermutlich durch päpstliche Provision,
waS damals nichts Seltenes war, aber die
Rechte der PatroMSherren schwer beein-
trächtigte wie die primae preces der
Kaiser. War doch daS Kloster Wein-
garten selbst in der fatalen Lage, als
geistliche Cvmmende vergeben zn werde»,
so als Siytns IV. u. 1477 dasselbe dem
Kardinal Peter, Bischof zn Thhrason, die
päpstlichen Legaten auf dem Tage zu Baden
1449 dem Ludwig von Freyberg und der
 
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