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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Beck, Paul A.: Kunstbeziehungen zwischen Schwaben und Tirol-Vorarlberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0153

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Organ für Oeschichtr, MtercumMundr,
Lunst und Lnilur drr Diücesr Mlottrnünrg und der angrenzenden Gebiete.
Lferansgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Berit in Uabenpvnrg.

Beiträge, Korrespondenzen re., Rezensions-Exemplare, Tanschzeitschristen re. wollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, Bestellungen und Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbnnsstrnße 94, gerichtet werden.

Ar. 40.
4E

Erscheint monatlich einmal und ist halbjährlich durch die Post znm Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Ps. An-
noncen rc., welche der Richtung dieser Zeitschrist nicht znwiderlausen, werden von
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf.,
buchhändlerische Beilagen, Prospekte re. nach Uebereinknnft berechnet.

-13.
atzW.

Knnstüeziehungen zwischen
Schwaben und Lieol-Vciraelberg.
Weitere Folge znm „D.-A." Nr. 11 von 1896.
Von Amtsrichter a. D. Beck.
Nachdem unsere Veröffentlichungen über
die künstlerischen Wechselbeziehungen zwi-
schen beiden Ländern mittlerweile in Tirol-
Vorarlberg vielfaches, u. a. durch größere
Auszüge und Besprechungen im Ätzscheu
„Kunstfreund" (N. F. XIII. 1897.
Nr. 7—10) re. bethätigtes Interesse ge-
funden haben, lassen wir wieder eine
Reihe von Nachträgen hierzu folgen.
Freilich sind die Belege und Nach-
weise für diesen künstlerischen Wech-
selverkehr aus älterer Zeit, ans dem
13. und 14. Jahrhundert, z. B. über den
angeblichen Kirchenbanmeister Jacobus Ale-
manuus immer noch verschwommen und
nicht ganz anfgehellt, wie denn manche
schon sogar meinten, ob hier nicht etwa
eine Verwechslung mit dem um 1407 odcr
1411 zu Ulm geborenen, ebenso genannten
Glasmaler Jakob Griesinger, welcher
vielleicht ancb, wie ja in alten Zeiten öfter
vorkommt, Baumeister war, oder mit den
freilich viel späteren, um 1449 zu Vene-
dig, bezw. 1451 zu Genua thätigen Malern
Johannes Ala(e)mannS oder Giusto d'Ale-
magna vorliege? Die Vermutung wird
indes doch mehr für Jakob den T)eut-
s ch e n, Baumeister des Kaisers Friedrich II.
sprechen, welcher 1218—1230 (?) die
Kirche S. Francesco zu Assisi und den
Dom von Ärezzo gleichfalls i. I. 1218
begann und bei beiden gotische Formen
anbrachte (Bnrkhardt, der Cicerone. —
Vasari, Leben der ausgezeichneten Maler,
Bildhauer und Baumeister). Dagegen soll, !

was für unsere Studie von Bedeutung,
der Altmeister tirolischer Kunst, Michael
Pacher, von Brnueck, dessen Beeinflus-
sung einer- durch die schwäbische (beson-
ders Augsburger) Schule, bezw. anderer-
seits Einwirkung ans die schwäbische Kunst,
z. B. ans den Bildhauer Jak. Rueß,
schon früher, so von E. v. Sacken in
dessen „mittelalterlichen Knnstdenkmalen des
österreichischen Kaiserstaates", 1.1858, S.
127 f., Waagen in dessen „Handbuch der
dentschen Malerschnlen ec." 1. S. 189, S ig -
hart n. a. vermutet wurde, auch in Schwa-
ben Spuren seiner Kunst zurückgelassen
haben.
Nach Mvne, „bildende Knuste in Baden"
(Seekreisl, S. 462), welchem wir für diese Angabe
die Verantwortlichkeit überlassen, hätte Pacher in
oder für das Cistercienserkloster Sale m gearbeitet.
„P. schrieb nämlich unter seine Bilder folgende
lange Inschrift: bk. bk. in bk. bk. boo opus beri
kscit ac complsvit per inagästrum blicbaelsm
lieber cke Nruuueelleu anno cloniini . . . .
Unter dem ans Salem stammenden, ehedem
den heraldisch rechten Flügel eines Kastenaltars,
äußere Seite, bildenden Gemälde Nr. 38*) der
Karlsruher Galerie sind die Worte zu lesen:
„Ämno Uni tabula baeo structa sst
per" (nraZistruin blicbaelein kacber cle Lrunn-
ecüen). Die eingeklammerten Worte stehen ans
dem heraldisch linken Flügel, der nicht nach
Karlsruhe kam." Mone ist gewillt, ein weite-
res in der Karlsruher Galerie befindliches, wahr-

') Nr. 38. Elsässische Schule nach 1450
unter Einfluß von Schougauer, zwei Heilige.
Rechts der Bischof Wvlfgang (!), in der Rechten
Stab und Beil, in der Linken ein Kirchenmodell
haltend, links daneben die hl. Katharina, das
Schwert haltend, zu Füßen daS Radbrnchstück.
Hintergrund: ein geblümter Teppich, dariiber
ein Goldmnster. Bez. (wie oben angegeben).
Ganze stehende Figuren. Tannenholz. 154 X 83.
(Katalog der Karlsruher Gemäldegalerie rc.
! von Dr. Karl Külitz, 3. Auslage 1894, S. 33)
 
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