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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 15.1897

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Beck, Paul A.: "Der Schwäbische Bauer auf der Bühne", [3]: ein Beitrag zur Kunde des schwäbischen, bezw. Ulmer Dialektes und Schuldramas
DOI Artikel:
Brinzinger, Adolf: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [16]: das Augustinerkloster in Oberndorf a. n.
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https://doi.org/10.11588/diglit.18487#0178

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kisse»; sonst bedeutet V. im Ulmischen
Dialekte eine sonderbare, verdrehte Stel-
lung des Körpers.
4) Amiua —- Alntter.
2) gimuiar 7— gieb mir.
0) Preß reut er — Presser.
G'lviu — G'läuu — Laune, Schein,
Heuchelei, Gleißuerei.
2) Kutta - Schittlnr; S ch malz - H äfa;
W e in sch l e i a ch — bäuerische Schimpf-
namen für die Geistlichkeit.
0) voggellig — flügig (auf und davon
gingen); außerdem bezeichnet v. im Ulm-
ischen Dialekte närrisch, unsinnig.
") Gufal Sucht, Gier.
") Leiasa — Elias.
'2) ivett — wollte.
^) schtvarz Cäsparle — Ausdruck wohl
für den Teufel.
") s kl 0 in Mi ch ele — der Helle Garuichls;
das fünfte Nad am Wagen; eine Person,
die gar nichts gilt, nichts zu sagen hat.
>b) verb lind — verblendet.
Dcspeak speissa — den Speck essen;
etwa — mehr obenan sein, zu sagen
haben.
") Gcbhart lebt no ---- der Schiverpnnkt
liegt in Geben; vgl. die Redensarten:
er ist net von Gebenhansen rc., der alte
Gott lebt nvch.
brüataga — heftig, elend.
'") gunnat — gönnet.
2') schtvarz am Nagel — rein gar nichts.
2°) s ch w e in ö t i get — au der Schwindsucht
litt.
versink — verschenk.
22) Griiseln — Abhärmen, Schrecken.
2^) epp es — elivaS.
22, O ch s eukvp f, S ch m erb a u ch, Flci n h -
st an b er — bäurische Schimpfworte.
20) Heuleitcr a — ebenfalls Banernansdrnck,
tvelcher vielleicht ein langes Gesicht be-
zeichnen soll, weil die Henleiter sehr lange
ist.
22) neitta — nötigen.
22) verblvichat iviea äspes Apffal-
muß — äspeS? vielleicht ein Anklang
an Espe (bleich iverden ivie ein Espen-
laub), welchcnfalls es hell, weiß be-
deuten würde; vielleicht von dem schiväb.
abäs ch ern — müde, kraftlos sei»?
22; hei nt — heut.
2") verbranta — verbraten.
2') Atalefizbell — Malefiz iveib —
Luder.
22; agmachat — verleitet, dazu gebracht.
22) Sch n u dar — Schnuppen.
2^) d a — dann.
22) dappat rein — nachlappct; spring!
hmleudrci».
20) Gleihrter — Gelehrter.
«-) F-laut, 7^7 Floh.
22) ivorga — ? hernmmachcn, zappeln.
2°) Schmear — Schneider — Hutzla —
Baitch — Gselb-Ha ff — bäuerische
Schimpftvörier.
4") gan defarmieret — gehet reformieren.

4') träckletc — dreckicht.
^2) B ey ers - A ü r st — bäurischer Schimpf-
name, welchen die angrenzenden Schwaben
ihren bayerischen Nachbarn znriefen. Die
Bayern wurden gerne wegen ihres Schweine-
reichtninS geneckt und selbst zuweilen Bayers-
säu, Bayerswülste gescholten, und über-
haupt als „große Fresser vor dem Herrn"
angesehen.
^2) hairste — hörst d».
44) Autnvisa — dltneisenhnnfen.
^b) Ermal geba — wohl soviel als ein
paar hinschlagen? Ermel, Aermel
ist das Bekleidungsstück für den Arm;
sonst auch Weiberkitiel.
4°) Audäza — grob anfnssen, von Tatze.
") Straul-Pfaffe — soviel >vie Malefiz-
Pfaffen; Strahl wird zur Verstärkung,
Vergrößerung, auch zur Beteuerung ge-
braucht, z. B. beim Strahl.
42) anlougat — nnschanet.
40) Och es — ach.
2°) lei gaun — gleich erst recht.
b>> laira — lehren.
02) Fladen — Kuhfladen.
22) Tanda — Tod.
24) Schrauda — lange, unbeholfene Menschen.
22) Speigel — Spicke! (eine Spitzhaue).
20) glieba — kleiden — hineinzwicken —
zerkleinern.
22) ballets — battet (nützt nichts).

Be irr mir zur Geschichte einzelner
Vs.irreien.
3. Das A n g u st i n e r k l 0 ste r in
Oberndorf a. N.
Von Stadtpfarrer Brinziuger i»
Oberndorf n. N.
(Fortsetzung von dir. 8.)
?. Geschichte des Klosters von
1780—1806. Im Jahre 1780 in der
Nacht vom 21Ü22. Jnni war eine große
Fenersbrnnst in Oberndorf, wie früher
schon erwähnt wurde. 81 Häuser ver-
brannten, auch die Stadtpfarrkirche znm
hl. Michael und ihr Turin samt dem Stadt-
pfarrhans, ebenso das Domikanerinnen-
kloster (jetzt Oberamtei). Bis znm Wieder-
aufbau der Kirche wurde der Gottesdienst
der Stadtpfcnrei in der Angnstinerkloster-
kirehe gehallen. Der Stadlpsarrer Franz
Leonhard Mühlbacher wohnte 2 Jahre lang
bei den Augustinern, bis das Pfarrhaus
wieder neu anfgebant war. Die folgenden
Kriegsjahre brachten für das Kloster allerlei
Drangsale. 1795 zahlte es 179 Gulden
44 Kreuzer Kriegsbeistener an Oesterreich,
vom 28. März 1793 bis 1. Juli 1795
halte cs 2 Jahre lang Einquartierung des
 
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