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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 16.1898

DOI Artikel:
Bach, Max: Die Marchthalerische Chronik von Ulm
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https://doi.org/10.11588/diglit.18488#0007

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Jakob Fingerlin, später kam sie an den
Verwaltungsrat Johann Frick, von dein
sie Kannnerverwalter Glöcklen im Jahr
1809 erhielt. Derselbe schrieb auf den
Titel: Diese Chronik ist in sehr vielen,
bisweilen in der Unordnung von einander
abweichenden Abschriften vorhanden, doch
aber in allen Exemplaren in XI. Ab-
schnitten getheilt. Sie wird mit Recht für
die beste Chronik UlmS gehalten. Die
Nachrichten gehen bis 1673; im Anhang
finden sich einige Wappenskizzen von Pa-
triziern, am Schluß steht der Schwörbrief
von 1558. Das zweite Manuskript hat
602 Seiten und enthält im Anhang eine
Beschreibung des Schlosses Helfenstein
/ro. 1558. Mit Rührung lesen wir von
Glöcklens Hand: „Diese Chronik nber-
schickte mir Herr Senator Frick zwei Tage
vor seinem Tod, mit der Aeußernng, daß
ich sie als Andenken von ihm in meine
vaterländische Sammlnng anfnehmen möchte,
obschon ich in dem Besitz einer solchen
Chronik bin, verehre ich doch dieses Exem-
plar als ein teures Andenken des allge-
niein geachteten Herrn FrickS. Ulm am
12. Januar 1815, Kameralverwalter Joh.
Glöcklen". Angehängt ist noch eine andere
Chronik von einem unbekannten Verfasser,
sie geht bis 1640, dazu noch ein Supple-
ment bis 1651 und eine Beschreibung der
Altäre in der Pfarrkirche. Das dritte
Manuskript (str I 7^ II) hat 556 Seiten
samt Anhang, ist eine Abschrift mit Zu-
sätze» bis 1672; von Glöcklen erworben
1822.
Der Münchener Codex (coU. §erm.
5063) ist von Johann Bartholomäus ge-
schrieben. Auf einem ans der Rückseite
des Vorderdeckels' aufgeklebten Papier-
streifen steht: „Lirno 1678 Meinem lieben
Sohn Bartholomäus Marchthaler getreu-
lich znzustellen und übereignen." ') Die
Hand ist dieselbe, welche die Notiz im
Codex 6291 der Ulmer Stadtbibliothek
schrieb; der Genannte war also Bartholo-
mäus d. ä., ein Bruder des Veit Marchthaler.
Die Stuttgarter Handschrift (Inst. Lolio
620) hat Einträge bis 1700. Von sich
selber erzählt der Verfasser, daß er
in Jahren 1636—37 bei der Leibgarde

0 F. Presset, Ulmer Verhandlungen N. R. 1.
S. 3 Aum. 15.

des Prinzen Heinrich von Nassau-Oranien
im Haag gestanden und 1639 heimgekehrt
sei (S. 287). Auf die ältere Handschrift
des Bartholomäus Marchihaler wird öfter
verwiesen. Die XI. Abteilung enthält
folgendes: Den Schwörbries von 1327.
Unterthänige Supplikation der Ulmischen
Geschlechter an Kaiser Karl V. um Be-
stätigung adeiicher Freiheit emno 1552,
wie Karl V. anno 1552 den 29. Okto-
ber in die Stadt kommt und die alten
Geschlechter geedlet. S. Franziski Bruder-
schaftsbrief von dem Rat zu Ulm nnno
1517 erteilt. Was sich mit vier aufge-
standenen katholischen Rats Verwandten
Geschlechtern anno 1566 begeben. Von
dem Markgräflichen Krieg. Eines erb.
Rats Befehl und Ordnung die bürgerliche
Tag- und Nachtwacht betreffend 1633.
Extrakt ans der Stener-Ordunng. Schwör-
bries von 1674.
Im VII. Teil werden als Maler auf-
geführt: Hans und Daniel Denzel,
Gebrüder, Hans Ludwig Brüget und
Johann Hofherr mit dem Beisatz „ka-
tholisch", Jakob Mathauß und sein
Sohn Hans, Johann Stölzlc, Stadt-
Maler, Andreas Sch noch deögl., Jonas
nud Joseph Arnold, Hans Ludwig
Kienlen J) Michel die Philippen Unter
et 6liu8, Sixtus K u m m e r, Stadt-Maler,
Johann Michael Bayer nnno 1679 ans
der Kramer in die Maler-, Glaser- und
Bnchbinder-Nott getreten, Heinrich Bau-
hof. I ngenienre: Johann Faulhaber,
Joseph Furttenbach des Rats, Johann
Merkh, Bau-Proviant- und Kriegszahl-
Schreiber, Anton Fanlhaber, Zengwart.
Die Mauchsche Handschrift, jetzt im
Besitz der Erben des Nentamtmanns Manch.
Einstiger Besitzer Sebastian Philipp Motz ?)
Die Chronik geht bis zum 17. März
1640 wo eS heißt: „hat man die Kinder
zum erstenmal Knaben und Mägdlein in
die Schul in der Eich gesetzt und einem
jeden ein Bretzgen gegeben. Und ist dabei
gewesen Herr Joseph Fnrteubach des Raths
Nach Weyermaun II. war dieser Gold-
und Silberarbeiter und Müuzmeister der Stadt:
ein Marx Ludwig geb. 1633, st 1704, war
Porträt-Maler.
st Ein Johann Christoph Motz war nach
Weyerinann Banschreibcr beim Pfarrkirchenbau-
pslegamt und starb 1720.
 
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