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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 16.1898

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Beck, Paul A.: Die Künstlerfamilie Dinglinger aus Biberach a. R., [1]
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Mone, Fridegar: Bemerkungen zu Herrn Detzels "Christl. Ikonographie etc", [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18488#0111

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105

Ueberschrift: En punikion soll 1e crimL
und eine Bärin mit der lleberschrist: DV1-
let crusl 6e ln snlousie. Vielleicht sind
diese Frauentypen der damaligen galanten
Welt Sachsens nnd dem Leben Angnstö
des Starken entnommen, bezw. Anspie-
lungen darauf? Wie hoch dieses „Diana-
bad" seiner Zeit gehalten wurde, geht
n. a. daraus hervor, daß der Künstler —
ein echt schwäbischer Typus mit dem obli-
gaten oberschwäbischcn Doppelkinn und
leuchtenden Augen — zweimal mit dem-
selben, bezw. dasselbe in der linken Hand
haltend, mit der rechten darnach weilend,
nebenan der Nadiertisch, im Pelzrock und
mit Pelzmütze zuerst i. I. 1722 von Ant.
Pcsne (Knicstück), dann von I. Kupetzky
(Hüftbild) gemalt und darnach beide Bild-
nisse, das erste dreimal und zwar im selben
Jahre durch dcu Augsburger Kupferstecher
Job. Gg. WolffgangJ in gr. Folio,
1769 durch G. F. Schmidt in 4 I
1786 danach auch durch I. F.Wa g n er in
40 ,„>d in neuerer Zeit (1853) durch
E. V. Berger gestochen, das zweite
durch den Augsburger Meister Beruh.
Vogel (s. TvA. XIV, S. 99) 1736
in Fol. in Lachabknnstmanier sowie i. I.
1774 durch I. G. Sturm in Nürn-
berg im Kupferstich reproduziert wurde.
Ein großes in Oel, von dem Dres-
dener Hofmaler Adam Manyocki
sst 1757) gemaltes Porträt des Meisters
hängt noch im „Grünen Gewölbe" über
der Eingangöthüre zum sogen. „Elfenbein-
zimmer" (s. auch über Bildnisse von D.
Heiuecken, von C. H. „Nene Nach-
richten von Künstlern und Kunsts.", 1786,
I, S. 45). Auch La Vater hat seinen
„physivgnomischen Fragmenten" zwei Um-
risse von D.s Porträt beigegeben. Noch
zwei weitere Oelbildnisse von D. sollen exi-
stieren. Medaillen, welche auf einen
der Dinglinger geprägt worden wären, sind
mir nicht bekannt geworden. — Gegen
dieses brillante Werk tritt eine a. Schale

') Der Wolffgnngsche Kupferstich ist iu
GrunerZ Prachtwerk (als Titelvignette) sowie in
Lützorvs „Zeitschr. für bildende Kunst" XXIII,
S. 197, 1888 und desselben „Gesch. des D. Kupfer-
stiches und Holzschnittes" re., S. 253 (Berlin,
1891 im Grotescheu Verlage) in Holzschnitt, im
„Daheim" n. a. O. S. 253 und mm auch iu
dieser Zeitschrift iu besonderem Beiblatt verviel-
fältigt.

mit dem ruhenden Herkules etwas zu-
rück; auch nimmt sich dieses Stück fast
etwas zu modern ans. Im Kat. wird
dasselbe S. 208, Nr. 375 folgendermaßen
beschrieben: „lieber einer Chalcedonschale
sitzt auf einer durchbrochen gearbeiteten
Erhöhung vor allerhand Waffen Hercules,
ans seine Keule gestützt. Vorn an der
Schale unter dem mit zwei Krokodilen
bewehrten Ansgusse halten zwei goldene
Adler den Wappenmantcl um einen ge-
krönten, den kgl. Namenözng ent-
haltenden Schilde. Die Einfassung der
Schale und der durchbrochen gearbeitete
Angriff sind von Gold, emailliert und mit
Steinen besetzt. Am ovalen Fuße stehen in
Kartonchen ans der einen Seite die Worte:
„Dixcipik/ T^u^ustos / -Vu§uskn / Eorcnrn /
Endo i 1ve8.; auf der anderen: ), N. Oin§-
linAerInverckor ek kVcik / Oresclne 1713."
Mehr Eindruck macht eine weitere (bei
Graesse auf Tafel 18 abgebildetc) S ch a le
mit den Arbeiten des Herkules,
wie derselbe deu nemäischeu Löwen be-
zwingt, ans einer muschelförmigen, eine
Elle hohen Vase aus ägyptischem Jaspis,
welche am Griffe und unter den Verzie-
rungen die Thaten dieses Helden zeigt,
allegorisch durch Emaille und prächtige
Edelsteine ausgedrückt. Hinter dem Her-
kules ist ein mit der Königskrone bedeckter
Spiegel angebracht, auf dessen Rückseite
das Porträt König Augusts in Email,
darunter ein weißer Adler (der polnische),
auf dem herabhängenden polnischen (weißen)
Adlerorden sitzend. Der Künstler scheint
hiebei eine schmeichelnde Anspielung auf
Augusts des Starken bekannte Körperkraft
im Auge gehabt zu haben. Den Griff
der Schale, ganz ans durchbrochen gear-
beitetem emailliertem Golde bestehenv, bildet
ein reich mit Edelsteinen und Perlen be-
setzter getöteter Drache. Am Fuße, ebenso
wie oben an den Seiten, stellen emaillierte
Medaillons die Thaten deS Herkules vor.
(Schluß folgt.)
Bi'ttii'rliuliirvii
z u H erru Detzels „C h r i st l. Ikono-
graphie ec.
Vvn F. I. Mono in Karlsruhe.
IV.
Der Begriff einer „christlichen Ikono-
graphie" wird verschieden definiert. Nach
 
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