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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 16.1898

DOI Artikel:
Brinzinger, Adolf: Beiträge zur Geschichte einzelner Pfarreien, [21]: die frühere St. Remigius-Pfarrkirche in Oberndorf a. N.
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https://doi.org/10.11588/diglit.18488#0188

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tünchte Schiff erhielt einfache Bemalung
dnrch Maler Tranb. Die häßliche oberste
Empore wurde beseitigt, statt der alten
Fenster neue Glasfenster mit Rosetten und
Bordüren eingesetzt von Waldhausen und
Ellenbeck in Stuttgart. Die srühgotische
neue Kanzel und Kommuuionbank sind von
Hausch. Die von Kommerzienrat Mauser
gestifteten wertvollen 14 Stationen sind
auö Lindenholz kunstvoll geschnitzt worden
von Moriz Schlachter in Ravensburg.
Die Chorplättchen sind von Osterritter in
Stuttgart. Die neue Orgel mit zwanzig
klingenden Registern, am 20. August 1891
aufgestellt, ist gefertigt von Orgelbauer
Franz Xaver Späth von Ennetach. Die
Stadt Oberndorf gab zu den Kosten der
Orgel mit 6200 M. einen Beitrag von
3000 M. 1897, am Weihnachtsfest, er-
hielt die Kirche einen von Stotz in Stutt-
gart gefertigten Kronleuchter mit elektri-
schem Licht, 1898, 9. Juni, am Fron-
leichnamsfest, einen kunstvollen, im Kloster
Heiligenbronn gestickten Baldachin, beides
Geschenke von Kommerzienrat Paul Mauser.
Das Pfarrhaus bei St. Michael ist erst-
mals 1487 erbaut worden, 1612 und 1780
abgebrannt, am 3. Mai 1787 neu auf-
gebaut, 1834 vergrößert, 1884 restauriert
worden.
8. Die einstigen drei Kaplan eien
zu Oberndorf.
n) Die St. Katharinenkaplanei
entstand im Juli 1300 durch Stiftungen
des Konrad Regeli, Priester von Rosen-
feldt, ferner des Priesters Friedrich Kuz-
billig und des Bürgers Bnrckhardt Hägge.
Bischof Gebhard von Konstanz bestätigte
diese Stiftung und die Brüder Hermann,
Luzmann und Friedrich, Herzoge von Teck,
samt Dekan Heinrich von Lupfen genehmig-
ten dieselbe. Der Kaplan wohnte im Prä-
senzkaplaneihaus, welches 1780 abgebrannt
ist. Er bezog 1819 ein Einkommen von
460 Gulden und an Früchten in Geld
86 Gulden. Diese Kaplanei wurde 1819
in ein beständiges Vikariat verwandelt.
b) Die St. Ni k o l a u s ka p l a n e i
soll 1424 gestiftet worden sein von Niko-
laus Werner, Pfarrer zu Leidringen, Ka-
merer des Kapitels Rottweil, und von
Claus Arnold, Pfarrer in Stübingen.
„Im Jahre 1463 versprach Hans Schien,

Burger in Oberndorf, dem Junker Werner
von Zimmern, für die Kaplanei zu St.
Michael S. Marx Altar ein neues zwei-
stöckiges Haus mit notwendiger Zubehör
zu bauen" (s. Glatz, Regesten von Nott-
weil, Neue Mitteilungen des archäologischen
Vereins, Rottweil 1873, Nr. 318). Wahr-
scheinlich war dies das Hans der Nikolaus-
kaplanei, 1699 abgebrannt, wie Köhler
vermutete (Köhler S. 30). Ende des
17. Jahrhunderts ging diese Kaplanei ein.
c) Die St. I oh ann eskap lan e i
wurde gestiftet am 3. März 1475 von
Ulrich Keller, Presbyter, und den Pflegern
der Pfarrkirche St. Remigius mit Zu-
stimmung des Freiherrn Wilhelm v. Zim-
mern, Patrons der Pfarrkirche, des Pfarr-
rektors zu St. Remigius, des Schultheißen
und der Bürgerschaft zu Oberndorf. Das
Patronat hatte der Freiherr v. Zimmern.
Der Benefiziat soll in St. Remigius an
hohen Festtagen und Kirchweihe nach dem
Willen des Pfarrrektors Mitwirken, in St.
Michael täglich sein Offizium verrichten,
alljährlich ein Anniversar mit sechs heiligen
Messen für Stifter und Wohlthäter der
Kaplanei begehen. Ulrich Keller, Priester
zu Horb, erscheint 25. Januar 1493 als
Kaplan des Jobanuesaltars zu St. Michael
von der Nebenthür (Glatz, Nr. 381). Der
Johanneskaplau wohnte im Haus der Prä-
seuzpflege, 1780 abgebrannt, und erhielt
dann 32 Gulden Mietentschädigung (ebenso
der Katharinenkaplan, der in demselben
Hans wohnte). Er hatte 1814 etwa 407
Gulden fixes Einkommen und 78 Gulden
für Früchte, und 22 Gulden Gebühren.
Seit 1509 mußte er Beffendorf excurrendo
versehen, und 1816 wurde diese Kaplauei
aufgehoben und Beffendorf später, seit
15. März 1843, zur selbständigen Pfarrei
erhoben. Diese Kaplanei besaß einen
Küchengarten „auf der Bitzen", an dem
Platz der jetzigen oberen Wassenfabrik,
ferner Wiesen „im Brühl" und „im Kliug-
ler" und am „Siechengrabeu".
9. Die Kapellen von Oberndorf.
Außerhalb der Stadt bestanden einst
fünf Kapellen: Krenzkapelle, Leonhards-,
Germanus-, Bizen- und Apollonia-Kapelle.
Nur die Krenzkapelle besteht noch auf der
Anhöhe, rechts vom Lindenhof. Am Fest
Christi Himmelfahrt wird dorthin jetzt noch
 
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